Lehrgebäude 4 / Raum 115
nach Vereinbarung
Campus
Nordhäuser Straße 63
99089 Erfurt
Universität Erfurt
Philosophische Fakultät
Globalgeschichte des 19. Jahrhunderts
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt
2022
Gewinner des Diversity & Inclusion Prize 2022, German History Society, für "The Parallel Lives of Liddy Bacroff: Transgender (Pre)History and the Tyranny of the Archive in Twentieth-Century Germany"
seit 2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Erfurt – VolkswagenStiftung Freigeist Projekt: „The Other Global Germany: Transnational Criminality and Deviant Globalization in the 20th Century“ – Projektbereich „Between ‘Goodbye to Berlin’ and ‘Off to Casablanca’: Queer Migration and Border Transgressions in Twentieth-Century (West) Germany“
2018–2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Dozent und Forscher) in Rechtsgeschichte an der Universität Passau, Lehrstuhl für bürgerliches Recht sowie deutsche und europäische Rechtsgeschichte
2016–2018
Professional Academic Editor im European Research Council Advanced Grant Forschungsprojekt „Reconsidering Constitutional Formations“ (ReConFort) an der Universität Passau
2015–2016
Forschungsassistent bei The David Roche Foundation (North Adelaide, Australien)
2015
Forschungsassistent bei dem Sir John Monash Centre, Australian National Memorial (Villers-Bretonneaux, Frankreich)
2009–2014
Promotion an der University of Adelaide (Australien) unter der Betreuung von Prof. Dr. Robin Prior sowie Dr. Gareth Pritchard: „The Kingdom of Württemberg and the Making of Germany, 1815-1871“
2009
Australian Postgraduate Award
2008
Bachelor of Arts with First-Class Honours in neuerer und neuester Geschichte an der University of Adelaide (Australien) unter der Betreuung von Prof. Dr. Frederic S. Zuckerman: „Stalin’s Bitter Pill: Ideology, Diplomacy and the Nazi-Soviet Pact“
2005–2007
Bachelor of Arts (Geschichte/Germanistik) an der University of Adelaide (Australien)
Identitätsbildung
Queere / LSBTQI* Geschichte
Geschichte der deutschen Mittelstaaten im 19. Jahrhundert
Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts
Imperialismus und Kolonialismus
So vielfältig und bunt die deutsche queere Geschichte des 20. Jahrhunderts ist, so schwierig und widersprüchlich ist sie auch. Deutschland war oft Zufluchtsort für queere Menschen aus dem Ausland, wie z.B. Dichter W.H. Auden und Schriftsteller Christopher Isherwood in Berlin in den 1920er Jahren, oder auch Queen Frontmann Freddie Mercury in München in den 1980ern. Gleichzeitig ist diese Geschichte aber auch von Unterdrückung und Ungerechtigkeit geprägt. In der NS-Zeit wurden tausende Homosexuelle verfolgt und hingerichtet; nach Kriegsende wurde die Verfolgung durch den § 175 StGB fortgesetzt, auch wenn nicht mit tödlichen Konsequenzen. Auch in den 1980ern wurden HIV-positive und AIDS-kranke Menschen, besonders schwule Männer, u.a. in Bayern durch CSU-Politiker Peter Gauweilers Auflagenkatalog diskriminiert.
Bausteine dieser Geschichte sind Geschichten von Migration und Menschenbewegung(en), manchmal gegen die Ordnung des Rechtsstaates. Solche ‘deviante’ bzw. ‘ungesetzliche’ Aktivitäten haben sich nicht nur durch die Formulierung von queeren Identitäten ausgedrückt, sondern auch durch das Leistung-Gegenleistungsverhältnis queerer Sexarbeit, die in der Regel meist illegal war. Im Allgemeinen (aber nicht ausschließlich) kann diese Geschichte in zwei Phasen geteilt werden: die erste vor dem Kriegsbeginn 1939, vor allem in der Zeit der Weimarer Republik 1919-1933, als deutsche Städte wie Berlin Zentren für internationalen queeren Tourismus wurden; und die zweite in der Nachkriegszeit, als viele westdeutsche queere Menschen, die staatlich und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden, die Bundesrepublik auf der Suche nach Sex, Identitätsbestätigung oder auch Geschlechtsanpassung verließen – Dinge, die vor der NS-Zeit noch in Deutschland selbst zu finden waren.
Das Projekt untersucht diese wechselseitigen Trends der queeren Migration durch deutsche (geographische aber auch normative) Grenzen im Laufe des 20. Jahrhunderts. Demzufolge wird eine Geschichte erforscht, die noch bis heute aufgrund traditioneller und (homo)normativer dominierter Historiographie weitgehend ‚unentdeckt‘ blieb. Zentral ist die Frage, was wir wirklich meinen, wenn wir von einer ‚deutschen‘ queeren Geschichte eines globalisierten 20. Jahrhunderts sprechen.
Ashton, Bodie A., Anna Hájková, and Hannah Geiger. 'Kampf um Erinnerung: Verfolgung queerer Menschen im NS', Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes — Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (29 November 2022): <https://youtu.be/swlvtwZPBmE>
'Frederick the Great with Dr. Bodie Ashton and Stephen Fry', You're Dead To Me, BBC Podcasts (10 June 2022): <https://www.bbc.co.uk/programmes/p0ccdc5q>
Ashton, Bodie A., Anna Hájková, Katie Sutton, and Rabbi Marisa Elana James. 'Transgender Experiences in Weimar and Nazi Germany', Museum of Jewish Heritage—A Living Memorial to the Holocaust, and Congregation Beit Simchat Torah (2 June 2022): <https://mjhnyc.org/events/transgender-experiences-in-weimar-and-nazi-germany/>
'Die binäre Erzählung — Transgeschlechtlichkeit (2/3)', Our Voices, Our Choices, Heinrich-Böll-Stiftung (25 June 2021): <https://www.boell.de/de/media/soundcloud/die-binaere-erzaehlung-transgeschlechtlichkeit-23-our-voices-our-choices>
“State of Nature: The Australian Federal Government would do well to remember some ideas from Western state philosophy, such as Bodin, Hobbes and Locke, especially when it comes to the responsibilities of a government”, Digitales Forschungsmagazin, Universität Passau (17 January 2020): <https://www.digital.uni-passau.de/en/stories/2020/bushfire-crisis-in-australia/>.
“Naturzustand: Die australische Regierung sollte sich ein paar Ideen von westlichen Staatstheoretikern wie Bodin, Hobbes und Locke zu Gemüte führen – insbesondere wenn es um die Pflichten einer Regierung geht”, Digitales Forschungsmagazin, Universität Passau (17 January 2020): <https://www.digital.uni-passau.de/beitraege/2020/braende-in-australien/>.
“I’m Doing What the Australian Government Won’t — Telling the Truth about the Climate Crisis: Scott Morrison is dangerously downplaying the climate crisis – forcing people like me to tell the world the truth”, The Independent (7 January 2020): <https://www.independent.co.uk/voices/ australia-wildfires-latest-climate-crisis-scott-morrison-twitter-a9274026.html>.
“Australia is Burning: une perspective australienne”, Le Grand Continent (5 January 2020): <https://legrandcontinent.eu/fr/2020/01/05/australia-is-burning-une-perspective-australienne/>.
“Why We, As Academics, Created a Letter in Support of LGBT+ Rights: Our trans colleagues in higher education face constant fear of marginalisation. But many more of us support them. It’s time to confront the narrative”, The Independent (23 June 2019): <https://www.independent.co.uk/voices/transgender-lgbt-pride-letter-academics-transphobia-higher- education-a8971136.html>, with Caroline Dodds Pennock.
“The Past is not a Straight Line”, History Matters: History Brought Alive by the University of Sheffield (13 July 2017): <http://www.historymatters.group.shef.ac.uk/straight-line>.
“Stop Tinkering with School History, and Start Teaching It”, The Conversation (2 January 2014): <http://theconversation.com/stop-tinkering-with-school-history-and-start-teaching- it-21513>.
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