Professur für Globalgeschichte

Karte Land-Wasser-Verteilung der Welt

Aktuelles

Neuer Themenschwerpunkt zur Wissensgeschichte veröffentlicht

Das Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“ stellt seine Arbeiten im Rahmen des Themenportals Europäische Geschichte mit einem eigenen Themenschwerpunkt vor: Unter der Überschrift „Europäische Geschichte, Wissensgeschichte“ zeigen Quellen und Essays, wie fruchtbar wissensgeschichtliche Ansätze für die Geschichtsschreibung Europas sind. Ausgehend von ausgewählten Quellenmaterialien gehen Marian Hefter, Marie Nosper, Elisa Kewitsch, Erik Liebscher, Anna-Maria Hünnes, Annika Dörner und Verena Bunkus (alle Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“, Forschungscampus Gotha) in Anlehnung an ihre Dissertationsthemen auf eher ungewohnte Orte des Wissens ein. Die Publikationen können online auf dem Themenportal Europäische Geschichte abgerufen werden.

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Berlin Szene

Lehrprogramm für das Sommersemester online

Das neue Lehrprogramm für das Sommersemester 2023 kann jetzt im Vorlesungsverzeichnis auf E.L.V.I.S. eingesehen werden. Die Globalgeschichte bietet folgende Lehrveranstaltungen an:

  • Bodie Ashton: Queer Microhistories (BA)
  • Maria Framke: Verflochtene Geschichte(n): Indien, Europa und die Welt im 20. Jahrhundert (BA)
  • Sarah Frenking: Geschlecht, Migration und Mobilität im 20. Jahrhundert (BA)
  • Sophie Lange: Zwischen Bewegung und Weltanschauung – Antikommunismus im 20. Jahrhundert (BA)
  • Reiner Prass: Kaffee, Tee, Zucker. Global- und lokalhistorische Aspekte des Handels mit „Kolonialwaren“ vom 16. bis zum 20. Jahrhundert (MA)
  • Ned Richardson-Little: Trafficking: Global Histories of Moral Panics, Illicit Trade and International Crime (BA)
  • Iris Schröder: Kulturen der Dekolonisation (BA)
  • Iris Schröder: Historische Kartographien Afrikas – transkulturell. Ein Forschungsseminar zur Sammlung Perthes (MA)
  • Iris Schröder: Mappings: Historische Wissensforschung und neue Kartographiegeschichte (MA)
  • Anja Werner: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung als transkulturelle Geschichte (BA)
Perthes

Stipendienausschreibung: Stipendien für Nachwuchswissenschaftlerinnen (bis 31.03.)

Die Universität Erfurt schreibt wieder Postdoc-Stipendien für Nachwuchswissenschaftlerinnen aus. Die Initialisierungsstipendien (12 Monate) und Karriereförderstipendien (24 Monate) sind dafür konzipiert, größere Projekte promovierter Wissenschaftlerinnen zu unterstützen, die sich mit den historischen Beständen am Forschungscampus Gotha auseinandersetzen wollen. Bewerbungsfrist ist der 31. März 2023.

mehr Informationen (FKTS/SP)    zur Ausschreibung der Universität

Neue Forschungsprojekte

Hidden Histories: Frauen in ländlichen Entwicklungsprogrammen in Indien, c. 1920–1966

Das Projekt widmet sich Beiträgen indischer Frauen zu ländlichen Aufbauprogrammen von etwa 1920 bis 1966 und folgt dabei der Forderung, Gender als Analysekategorie in die Geschichte von Entwicklung einzubeziehen. Das Ziel des Projektes ist es, die Rolle von Frauen in der Gestaltung und Umsetzung von staatlichen und nichtstaatlichen ländlichen Entwicklungsprojekten in Indien in den Schlüsselbereichen Gesundheit, Bildung und Existenzsicherung zu untersuchen und auf diese Weise die Prozesse von Entwicklung und Staatsbürgerschaft neu zu erfassen...mehr

Bild: INDIEN: FAMILIENPLANUNG. NUM Familienplaner Vorlesungen Frauen auf die Verwendung von Verhütungsmitteln Geräte in einem Dorf in der Nähe von Neu-Delhi, Indien, 1968. Quelle: Granger Historical Picture Archive / Alamy Stock Foto.

Towards Illiberal Constitutionalism in East Central Europe: Historical Analysis in Comparative and Transnational Perspectives

Die Europäische Gemeinschaft betrachtete sich selbst lange Zeit als „Rechtsgemeinschaft“, weshalb sie die zentrale Rolle des Gesetzes im europäischen Prozess als einen „Integrationsprozess durch das Recht“ unterstrich. Rechtsstaatlichkeit, also die Machtbegrenzung von öffentlichen Ämtern durch das Gesetz und die Unabhängigkeit der Justiz, definiert dabei den demokratischen Charakter des europäischen Projekts. Hier stellt das Heranwachsen eines unverkennbaren illiberalen Konstitutionalismus, ein in sich selbst scheinbar widersprüchliches Konzept, in einigen ostmitteleuropäischen EU-Mitgliedern eine erhebliche Herausforderung mit potenziell weitreichenden Konsequenzen für die europäische Integration dar...mehr

Einblicke in die laufende Forschung

"Eine wahre Schatzkammer" - Äthiopische Stipendiaten zu ihrer Arbeit in der Sammlung Perthes

Seit 2014 betreibt die Professur für Globalgeschichte eine intensive Kooperation mit der Universität Mekelle in Äthiopien. Auch aktuell arbeiten Doktoranden der Universität Mekelle in Gotha an ihren Promotionen, wofür sie die zahlreichen Bestände an Äthiopienkarten in der Sammlung Perthes nutzen und täglich neue Entdeckungen machen. "WortMelder" hat die am Forschungskolleg Transkulturelle Studien Gotha/Sammlung Perthes arbeitenden äthiopischen Wissenschaftler zu ihren Forschungsvorhaben, ihren Erfahrungen mit den Beständen der Sammlung Perthes und dem Studienort Gotha interviewt. Die interessanten Berichterstattungen finden Sie hier:

Interview Zegeye Woldemariam Ambo

Interview Fesseha Berhe Gebregergis

Nachgefragt: Welches Trauma bringt die Teilung Indiens vor 75 Jahren mit sich?

Ausschnitt Karte der Welt 1868

Mit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft vor 75 Jahren zerfiel der indische Subkontinent in die Staaten Pakistan und Indien. Begleitet wurden die Staatsgründungen von religiös motivierter Gewalt zwischen Muslimen und Hindus sowie von Flucht und Vertreibung. Erst spät begann die Aufarbeitung dieser prägenden Ereignisse, weiß Dr. Maria Framke. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Globalgeschichte der Universität Erfurt und forscht unter anderem zur Geschichte Südasiens. Das ganze Interview von "WortMelder" finden Sie hier.

"Bis heute gibt es große Vorurteile" - Dr. Anja Werner zum Internationalen Tag der Gehörlosen

Menschen in aller Welt begehen am 23. September den „Internationalen Tag der Gehörlosen". Er wurde im Jahr 1951 vom Weltverband der Gehörlosen (WFD) ins Leben gerufen und wird seit Mitte der 1970er-Jahre auch in Deutschland begangen. Viele Gehörlosen-Verbände nehmen den Tag zum Anlass, um auf die Situation der bundesweit ca. 80.000 gehörlosen Menschen aufmerksam zu machen und für die Gebärdensprache zu werben. Das Thema gewinnt nicht nur vor dem Hintergrund der Bestrebungen um mehr Diversität an Bedeutung, weiß Dr. Anja Werner, die sich in ihrer Forschung an der Universität Erfurt genau damit beschäftigt. Nach ihrer Beobachtung entwickelt sich der Tag immer mehr zu einem „Internationalen Tag der Gebärdensprache“. Weitere Informationen finden Sie hier.

Digitale Ausstellung: Karten Wissen Meer

Der grosse Ocean

Digitale Ausstellung

Auf den Meeren formte sich die Welt zur Einheit – so die These der digitalen Ausstellung „Karten Wissen Meer: Globalisierung vom Wasser aus“. Die Ausstellung zeigt, welchen Anteil die Kartographie der Meere daran hat, globale Zusammenhänge beobachtbar und begreiflich zu machen.

Ausstellung besuchen

Weitere Informationen:

Forschungsprojekt „Karten-Meere. Für eine Geschichte der Globalisierung vom Wasser aus“

Podcast mit Dr. Bodie Ashton

Anfang September 2022 war Dr. Bodie Ashton zu Gast bei der BBC Podcastserie "You're Dead to Me". Er hat sich zusammen mit dem Gastgeber Greg Jenner und dem Schauspieler Stephen Fry über Friedrich II. ("den Großen") unterhalten.
Podcast mit Dr. Bodie Ashton

Ebenfalls Anfang September 2022 gewann Dr. Ashton den ersten Diversity & Inclusion Prize der German History Society (UK), mit einem Aufsatz über das Leben der trans Frau Liddy Bacroff, die in den 1930ern in Hamburg wohnte und letzendlich von der NS-Regime getötet wurde.
Weitere Informationen zu Liddy Barcoff finden Sie hier:
Vortrag in München im Rahmen der Ausstellung "TransVision" mit Unterstützung des Forum Queeres Archiv München e.V. sowie des AmerikaHauses München.
Dr. Bodie Ashton zusammen mit Prof. Dr. Anna Hájková (University of Warwick), Prof. Dr. Katie Sutton (Australian National University) und Rabbi Marisa Elana James (Congregation Beit Simchat Torah) im Auftrag von dem Museum of Jewish Heritage in New York City

Neuerscheinungen

Die ›Zwischenzeit‹ der Kapkolonie

Buchcover Zwischenzeit der Kapkolonie 2022

Berger, Claudia, Die ›Zwischenzeit‹ der Kapkolonie 1902–1910. Taktisches Handeln und politische Imaginationen im Transformationszeitraum, Berlin/Boston 2023.

Wie lässt sich Widerstand historiographisch beobachten? Die vorliegende Arbeit wählt eine praxistheoretische Perspektive und einen interdisziplinären Ansatz, um die Dynamiken von Herrschaftspraxis und Widerstand am Beispiel des politischen Transformationszeitraums von 1902–1910 in der Kapkolonie aufzuzeigen. Claudia Berger zeigt, wie radikalisierende administrative Ausgrenzungs- und Entrechtungsstrategien auf taktisches Handeln rassistisch marginalisierter Menschen trafen. Die Aktivist*innen werden in einem breiten Spektrum politischer Vorstellungen, Handlungsweisen und Taktiken verortet; ihr Kampf galt nicht nur den konkreten Praktiken der Ausgrenzung und Entrechtung, sondern auch den Bedeutungskategorien, die diese ermöglichten. Über Praktiken der Repräsentation und Mobilisierung wurde ein vielstimmiger Widerstand gegen das kolonialstaatliche System Weißer Vorherrschaft organisiert. Die Relevanz der Arbeit liegt nicht nur in der sehr eindringlichen Quellenarbeit zu einer bislang wenig beachteten, aber folgenreichen Epoche der südafrikanischen Geschichte, sondern auch in der methodischen Konzeptionierung, die von soziologischen, literatur- und medienwissenschaftlichen Zugängen bereichert wird.

„Die ›Zwischenzeit‹ der Kapkolonie“ ist im De Gruyter Oldenbourg Verlag erschienen und Teil der Reihe Studien zur Internationalen Geschichte.

Jenseits des Terrazentrismus

Buchcover_Jenseits_des_Terrazentrismus

Schröder, Iris/ Schürmann, Felix/ Struck, Wolfgang (Hg.), Jenseits des Terrazentrismus. Kartographien der Meere und die Herausbildung der globalen Welt, Göttingen 2022.

»Jenseits des Terrazentrismus« lädt dazu ein, die Formierung der globalen Welt vom Wasser aus zu betrachten – und von dessen Medialisierung in Karten. In geschichts-, literatur- und medienwissenschaftlichen Beiträgen regt das Buch eine neue Globalisierungsforschung an, die das Geschehen auf und die Beschäftigung mit den Meeren als konstitutiv für die Herausbildung von Globalität begreift.

"Jenseits des Terrazentrismus" ist im August 2022 im Wallstein Verlag erschienen.