Erfurt, 25./26. Juli 2014
Ort: LG IV, D 07
Der geplante Workshop ist kein Vortrags-Workshop, sondern versteht sich als Reading-Workshop. Ausgewählte Kaufmannshandbücher und Reiseberichte von Kaufleuten werden gewissermaßen übereinandergelegt, um die Interdependenz von normativem/standardisiertem Wissen und Erfahrungswissen zu analysieren.
Ganz speziell soll der Frage nachgegangen werden, welches geographische Wissen die Kaufleute am Beginn der Neuzeit hatten, ob sie kartographische Objekte (wie Karten, Pläne, Globen, Atlanten etc.) vor, während oder nach den Reisen benutzt haben, ob sie vielleicht selbst Karten gezeichnet haben. Damit nähern wir uns auch der Frage, ab wann sich bei den Akteuren des frühneuzeitlichen Fernhandels mental maps in einem recht wörtlichen Sinne herausgebildet haben, nämlich ab wann die Händler begannen, kartographisch zu denken und sich die Welt des Handels räumlich vorzustellen. Sollten sich Antworten auf diese Fragen finden lassen, kämen wir auch zu einer neuen Definition des Begriffs Wirtschaftsraum.
Universität Erfurt (Campus)
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt