‚Die Intelligenz‘ als Form des ‚soziologischen‘ Denkens um 1900

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie „Intelligenz“ zu einem der zentralen Forschungsgegenstände sowohl der Natur- als auch Sozialwissenschaften avanciert ist. Dabei untersucht das Projekt die politischen und sozialen Faktoren, die die rapide Entwicklung des Intelligenzdiskurses im 20. Jahrhundert vorbereitet haben. Die Idee des Projektes besteht darin, diese Entwicklung im Zusammenhang mit den zentralen „soziologischen“ Kategorien wie etwa denen der sozialen Gruppierung, Moral, Stabilität und Normalität zu erforschen. Darüber hinaus soll es erläutert werden, wie die wissenschaftliche Autorität der Intelligenz nicht nur in den konservativen meritokratischen und rassistischen Diskursen, sondern auch in den sozialistischen, anarchistischen und anderen integrativeren Gesellschaftstheorien rezipiert wurde. Dieser Blinkwinkel legt den Schwerpunkt des Projektes nicht auf die soziale Differenzierung zwischen den Individuen, sondern auf die Frage in welche politischen und sozialen Formen „Intelligenz“ transformiert werden konnte und welche politischen Körper durch den Intelligenzdiskurs konstruiert und „wissenschaftlich“ legitimiert wurden. Zunächst fokussiert das Projekt die Entwicklung des Intelligenzdiskurses im Deutschen Kaiserreich, mit Berücksichtigung von jiddisch/hebräisch- und polnischsprachigen Quellen. Der Fragestellung und dem methodologischen Ansatz folgend wird das Projekt im weiteren Verlauf jedoch verschiedene nationale und geografische Grenzen überqueren müssen.

 

Forschungsfelder

  • Neuere und Neueste Geschichte

  • Wissensgeschichte 

  • Wissenschaftsgeschichte 

  • Geschichte der Intelligenzforschung 

Kontakt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Professur für Wissenschaftsgeschichte)
(Philosophische Fakultät)
Lehrgebäude 4/Raum 119
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
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