Tobias Funke, M.A.

tobias.funke@uni-erfurt.de

Projektskizze

Projektskizze

Kunstfreiheit und verletzende Sprache - Darstellungstheoretische Perspektiven [Arbeitstitel]

Im 21. Jahrhundert findet sich die wechselhafte Geschichte des Verhältnisses einer „Freiheit der Kunst“ zu ihrer Inanspruchnahme durch ethische und moralische Vorstellungen neu im Zeichen von „Identitätspolitik“ und „Political Correctness“ verhandelt. Während Forderungen nach Kunstfreiheit zuvor ein Ende staatlicher Zensur und damit uneingeschränkte Möglichkeiten der Darstellung forderten, wird nun eine Kritik an als repressiv wahrgenommenen Repräsentationen laut, die von Blackfacing auf Theaterbühnen bis zur Aufrufung faschistoider Ästhetiken reichen. Während eine akademische Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen bisher vor allem auf die juristische Dimension konzentriert war, will das vorliegende Projekt die betroffenen Ästhetiken und den von ihnen provozierten Diskurs darstellungstheoretisch bzw. repräsentationskritisch analysieren und historisieren. Anhand dreier Problemfelder der Repräsentation – dem Reenactment, Darstellungen des Othering und faschistoider Ikonographien – werden die darstellungstheoretischen Implikationen für das Verhältnis von Kunstautonomie, Moral und Kunstfreiheit im 21. Jahrhundert untersucht.  Dabei soll ausgehend von der Problematik der Kunstfreiheit die darstellungstheoretische Frage in das Zentrum gerückt werden, durch welche ästhetischen Praktiken verletzende Sprache auf der Bühne transformiert oder kritisiert wird und durch welche Art der Darstellung eine erneute Verstärkung dieser Diskriminierungen hervorgebracht wird.

Wissenschaftlicher Werdegang

Wissenschaftlicher Werdegang

Seit Mär. 2021 | Christoph-Martin-Wieland-Stipendium

Seit Mär. 2021 | Promotion an der Universität Erfurt im Bereich ‚Literaturwissenschaft‘.

Okt. 2019 – Sep. 2020 | Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Hamburg im Exzellencluster ‚Understanding Written Artifacts‘ bei dem Projekt ‚Multilayered Writing in Hamburg Prompt Books and Playbooks since the 18th Century‘.

Apr. 2018 – Okt. 2020 | Masterstudium ‚Deutschsprachige Literaturen' an der Universität Hamburg. Schwerpunkt: Theater / Medien.

Okt. 2014 – Mär. 2018 | Bachelorstudium ‚Deutsche Sprache und Literatur' und ‚Soziologie' an der Universität Hamburg. Schwerpunkt: Theater / Medien.

Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkte

  • Theaterwissenschaft
  • Politische Ästhetiken
  • Konzepte der Präsenz

Vorträge, Publikationen und Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen

Vorträge, Publikationen und Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen

 

Herausgeberschaften

T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaften, Jg. 2022 / Vol 10 / Ausg. 2). 

 

Aufsätze

T. Funke: Versammeln und zerstreuen – Gruppenauftritte und -anrufungen in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (2019), in: J. Prager (Hrsg.): Versammeln. Verfahren, Praktiken, Operationen. Wien 2024. [in Vorbereitung].

T. Funke: Theater als Zwischenspiel in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (2019), in: J. Ungelenk (Hrsg.) Zwischenspiele. [in Vorbereitung].

T. Funke, M. Groll, M.J. Schäfer: „Auftrittsmöglichkeiten. Zu dieser Ausgabe", in: T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters. (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Jg. 2022 / Vol. 10 / Ausg. 2), S. 4-17. DOI: https://doi.org/10.21248/thewis.10.2022.118

T. Funke: „Der gestreamte Auftritt. Modulationen der Präsenz im ‚digitalen' Theater", in: T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters. (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Jg. 2022 / Vol. 10 / Ausg. 2), S. 127-140. DOI: https://doi.org/10.21248/thewis.10.2022.127

 

Tagungsberichte

  • T. Funke: „Das Regiebuch. Zur Lesbarkeit theatraler Produktionsprozesse in Geschichte und Gegenwart (Tagung in Hamburg v. 20.–22.2.2020)", in: Zeitschrift für Germanistik NF 30/3, S. 671–673.

 

Vorträge

  • Spielen zwischen den Blicken – Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (Vortrag bei der 19. Tagung der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Zwischenspiele an der Universität Potsdam, 30.05 – 02.06.2023)
  • „Ich möchte gerne mit Ihnen gemeinsam ein Bild anschauen." – Theater und Identität in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (Vortrag beim 27. Deutschen Germanistentag 2022 an der Universität Paderborn (25 – 28.09) im Panel 4.12 „Identitätspolitik – literaturwissenschaftliche und literaturdidaktische Perspektiven auf einen mehrdeutigen Begriff in der Gegenwartsliteratur")
  • Szenen der sprachlichen Verletzung in Milo Raus Hate Radio (Vortrag bei der Konferenz „Szenen des Politischen" an der Universität Erfurt, 19. – 20.05.2022)
  • Der gestreamte Auftritt – Modulationen der Präsenz im „digitalen“ Theater (Vortrag bei dem Workshop Auftrittsmöglichkeiten – Aspekte eines „postinklusiven“ Theaters an der Universität Hamburg, 24.–26.06.2021)

 

Datensätze

A.S. Felser, T. Funke, H. Göing, S. Hussain, M.J. Schäfer, A. Weinstock: Theatre in Handwriting: Hamburg Prompt Book Practics, 1770s–1820s [Data set] (2024). https://doi.org/10.25592/uhhfdm.13916

 

Wissenschaftliche Veranstaltungen

  • Organisation eines Lektüre-Workshops zum Thema "Verletzung und Verletzbarkeit. Perspektiven auf/in Literatur und Theater" mit Prof. Lars Koch (Dresden), Dr. Julia Prager (Dresden) und PD Dr.in Mag.a Silke Felber (Wien) (Universität Erfurt, 17.11.2022)
  • Organisation eines Lektüre-Workshops zum Thema „Szenen des Politischen" mit Prof. Evelyn Annuß, Prof. Martin Jörg Schäfer und Dr. Julia Prager (Universität Erfurt, 03.12.2021) und einer Tagung zum selben Thema  (Universität Erfurt, 19. – 20.05.2022)
  • Organisation des Workshops Auftrittsmöglichkeiten – Aspekte eines „postinklusiven“ Theaters, gemeinsam mit Prof. Martin Jörg Schäfer und Mirjam Groll (Universität Hamburg, 24.–26.06.2021)