Tobias Funke, M.A.
Projektskizze
Projektskizze
Szenen verletzender Sprache – Hate Speech und ihre Verwendung im Theater
Im zeitgenössischen Theater scheint ein Phänomen mehr und mehr Bedeutung zu erlangen: die verletzende Sprache. Im Unterschied zu Figuren, die sich auf der Bühne beleidigen, scheint die sprachliche Verletzung des Publikums in den Fokus zu rücken. So zeigen zumindest die aktuellen Kontroversen bezüglich der Verwendung des N-Wortes auf der Bühne, dass der Rückzug auf das theatrale Als-ob die Verletzung nicht zwingend verhindern muss. Das Projekt versucht eine literatur-/theaterwissenschaftliche Perspektive in diese Diskurse einzubringen, die sich mit der Verwendung beziehungsweise Wiederholung verletzender Sprache beschäftigen. Durch einen theaterwissenschaftlichen Blick soll die Grundfrage dieser Problematik aufgearbeitet werden: Durch welche ästhetischen Praktiken wird verletzende Sprache auf der Bühne transformiert, kritisiert und gebrochen und durch welche Art der Darstellung wird eine erneute Verstärkung dieser Diskriminierungen hervorgebracht. Die zentrale Frage dieser Arbeit ist somit nicht, ob ein bestimmtes Wort oder ein Verhalten verletzend ist. Vielmehr folgt diese Untersuchung der Frage, wie eine Äußerung verletzt, wie sie auf der Bühne auftaucht und inwiefern sie dort mit ihren bestehenden Kontexten bricht oder brechen kann.
Wissenschaftlicher Werdegang
Wissenschaftlicher Werdegang
Seit Mär. 2021 | Christoph-Martin-Wieland-Stipendium
Seit Mär. 2021 | Promotion an der Universität Erfurt im Bereich ‚Literaturwissenschaft‘.
Okt. 2019 – Sep. 2020 | Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Hamburg im Exzellencluster ‚Understanding Written Artifacts‘ bei dem Projekt ‚Multilayered Writing in Hamburg Prompt Books and Playbooks since the 18th Century‘.
Apr. 2018 – Okt. 2020 | Masterstudium ‚Deutschsprachige Literaturen' an der Universität Hamburg. Schwerpunkt: Theater / Medien.
Okt. 2014 – Mär. 2018 | Bachelorstudium ‚Deutsche Sprache und Literatur' und ‚Soziologie' an der Universität Hamburg. Schwerpunkt: Theater / Medien.
Forschungsschwerpunkte
Forschungsschwerpunkte
- Theaterwissenschaft
- Politische Ästhetiken
- Konzepte der Präsenz
Vorträge, Publikationen und Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
Vorträge, Publikationen und Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
Herausgeberschaften
T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaften, Jg. 2022 / Vol 10 / Ausg. 2).
Aufsätze
M. Engling, T. Funke, N. Steiner: „Verunsicherte Teilhabe. Zur Wiederholung verletzender Praktiken in Julian Hetzels und Ntando Celes SPAfrica." [In Vorbereitung; erscheint im Sammelband zur Tagung „Offene Räume" 2024 der Gesellschaft für Theaterwissenschaften]
T. Funke: Versammeln und zerstreuen – Gruppenauftritte und -anrufungen in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (2019), in: J. Prager (Hrsg.): Versammeln. Verfahren, Praktiken, Operationen. Wien 2024. [in Vorbereitung].
T. Funke: Theater als Zwischenspiel in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (2019), in: J. Ungelenk (Hrsg.) Zwischenspiele. [in Vorbereitung].
T. Funke, M. Groll, M.J. Schäfer: „Auftrittsmöglichkeiten. Zu dieser Ausgabe", in: T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters. (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Jg. 2022 / Vol. 10 / Ausg. 2), S. 4-17. DOI: https://doi.org/10.21248/thewis.10.2022.118
T. Funke: „Der gestreamte Auftritt. Modulationen der Präsenz im ‚digitalen' Theater", in: T. Funke, M. Groll, P. Just, S. Koutrakos, M.J. Schäfer (Hrsg.): Auftrittsmöglichkeiten. Aspekte eines „postinklusiven" Theaters. (Thewis. Online-Zeitschrift der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Jg. 2022 / Vol. 10 / Ausg. 2), S. 127-140. DOI: https://doi.org/10.21248/thewis.10.2022.127
Tagungsberichte
- T. Funke: „Das Regiebuch. Zur Lesbarkeit theatraler Produktionsprozesse in Geschichte und Gegenwart (Tagung in Hamburg v. 20.–22.2.2020)", in: Zeitschrift für Germanistik NF 30/3, S. 671–673.
Vorträge
- Ansprechbarkeit und Vergemeinschaftung in Julian Hetzels und Ntando Celes SPAfrica (Vortrag beim Workshop Ansprechbarkeit – ansprechen – sich ansprechend gestalten. Aufmerksamkeitsökonomien auf dem Theater und von der Bühne herab an der Technischen Universität Dresden, 12.07.2024)
- „Black Skin, White Masks" – Wiederholung verletzender Praktiken in Julian Hetzels und Ntando Celes SPAfrica (Panel mit Mattias Engling (Erfurt) und Nora Steiner (Bern) bei dem 16. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft Offene Räume in Leipzig, 12. – 15.06.2024)
- Spielen zwischen den Blicken – Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (Vortrag bei der 19. Tagung der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Zwischenspiele an der Universität Potsdam, 30.05 – 02.06.2023)
- „Ich möchte gerne mit Ihnen gemeinsam ein Bild anschauen." – Theater und Identität in Anta Helena Reckes Die Kränkungen der Menschheit (Vortrag beim 27. Deutschen Germanistentag 2022 an der Universität Paderborn (25 – 28.09) im Panel 4.12 „Identitätspolitik – literaturwissenschaftliche und literaturdidaktische Perspektiven auf einen mehrdeutigen Begriff in der Gegenwartsliteratur")
- Szenen der sprachlichen Verletzung in Milo Raus Hate Radio (Vortrag bei der Konferenz „Szenen des Politischen" an der Universität Erfurt, 19. – 20.05.2022)
- Der gestreamte Auftritt – Modulationen der Präsenz im „digitalen“ Theater (Vortrag bei dem Workshop Auftrittsmöglichkeiten – Aspekte eines „postinklusiven“ Theaters an der Universität Hamburg, 24.–26.06.2021)
Datensätze
A.S. Felser, T. Funke, H. Göing, S. Hussain, M.J. Schäfer, A. Weinstock: Theatre in Handwriting: Hamburg Prompt Book Practics, 1770s–1820s [Data set] (2024). https://doi.org/10.25592/uhhfdm.13916
Wissenschaftliche Veranstaltungen
- Seit Sommersemester 2023 Organisation der Workshop-Reihe „Neue Positionen" zu aktuellen Theorien, der einmal pro Semester stattfindet (04.05.2023; 07.12.2023; 20.06.2024; 05.12.2024, vierter Termin gemeinsam mit Ann-Katrin Preis)
- Organisation eines Lektüre-Workshops zum Thema "Verletzung und Verletzbarkeit. Perspektiven auf/in Literatur und Theater" mit Prof. Lars Koch (Dresden), Dr. Julia Prager (Dresden) und PD Dr.in Mag.a Silke Felber (Wien) (Universität Erfurt, 17.11.2022)
- Organisation eines Lektüre-Workshops zum Thema „Szenen des Politischen" mit Prof. Evelyn Annuß, Prof. Martin Jörg Schäfer und Dr. Julia Prager (Universität Erfurt, 03.12.2021) und einer Tagung zum selben Thema (Universität Erfurt, 19. – 20.05.2022)
- Organisation des Workshops Auftrittsmöglichkeiten – Aspekte eines „postinklusiven“ Theaters, gemeinsam mit Prof. Martin Jörg Schäfer und Mirjam Groll (Universität Hamburg, 24.–26.06.2021)

