Prof. Dr. Christiane Kuller

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Inhaberin der Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik (Historisches Seminar)

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Historisches Seminar
Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik
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Studienfachberaterin Master Geschichte transkulturell (Philosophische Fakultät)

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Prof. Dr. Christiane Kuller

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Zur Person

Wissenschaftlicher Werdegang

Christiane Kuller ist seit 2013 Professorin für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Erfurt.

Nach dem Magisterstudium in den Fächern Geschichte, Politische Wissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der LMU München, das sie mit einer Studie zum Thema „Uneheliche Besatzungskinder in Bayern, 1945-1955“ abgeschlossen hat, begann Christiane Kuller 1995 mit ihrer Promotion, zunächst gefördert durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, ab 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der LMU München. 2001 wurde sie mit der Monografie „Familienpolitik im föderativen Sozialstaat. Die Formierung eines Politikfeldes in der Bundesrepublik 1949–1975“ an der LMU München promoviert. Im Anschluss war sie 2001-2004 Arbeitsgruppenleiterin eines Forschungsprojekts zur fiskalischen Ausplünderung von Juden während der NS-Zeit an der LMU, in dem u.a. die Monografie „Finanzverwaltung und Judenverfolgung. Die Entziehung jüdischen Vermögens in Bayern während der NS-Zeit“ entstand. Anschließend war sie 2004-2011 akademische Rätin auf Zeit am Historischen Seminar der LMU München und in das Forschungsprojekt zur Geschichte des Reichsfinanzministeriums in der NS-Zeit beim Bundesfinanzministerium eingebunden. Mit der Monografie „Bürokratie und Verbrechen. Antisemitische Finanzpolitik und Verwaltungspraxis im nationalsozialistischen Deutschland“ wurde sie 2011 an der LMU München habilitiert (u.a. ausgezeichnet mit dem Ernst Fraenkel Prize der Wiener Holocaust Library, London). Nach zwei Lehrstuhlvertretungen an der Universität Erfurt (2011-2012) und an der Freien Universität Berlin (2012-2013) folgte sie im Herbst 2013 dem Ruf auf die Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Erfurt. 2015 lehnte sie einen Ruf an die Universität Leipzig ab.

Christiane Kuller hat vielfältig zur deutschen und europäischen Geschichte im langen 20. Jahrhundert geforscht und publiziert. In ihren aktuellen Forschungen spiegeln sich weiterhin die Schwerpunkte der Sozialstaatsgeschichte (u.a. Mitinitiatorin der Gesellschaft für historische Sozialpolitikforschung 2022) und der nationalsozialistischen Verbrechenspolitik – hier leitete sie Projekte zur Geschichte der Ämter für Denkmalpflege und zur Geschichte der Landesministerien in der NS-Zeit (Sammelband „Machtverhältnisse und Verwaltungskultur in den badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus“, zus. mit Joachim Scholtyseck und Edgar Wolfrum, im Druck).

Hierzu sind in den letzten Jahren zwei weitere Schwerpunkte hinzugekommen: Einer liegt in der Religionsgeschichte, wo Christiane Kuller Fragen nach der religiösen Tiefengrammatik gesellschaftlicher und politischer Debatten beschäftigen, die sie u.a. im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Protestantismus in den ethischen Debatten der BRD“ (2013-2020) untersuchte (Co-Herausgeberschaft des Sammelbandes „Aus Verantwortung. Der Protestantismus in den Arenen des Politischen“).

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Alltags- und Erfahrungsgeschichte der DDR- und Transformationszeit. Christiane Kuller ist derzeit Erfurter Sprecherin im BMBF-Verbundprojekt „Diktaturerfahrung und Transformation“ (2019-2025), aus dem heraus u.a. eine von ihr geleitete interdisziplinäre Oral-History-Forschungsstelle entstanden ist. Zum Feld der Alltags- und Erfahrungsgeschichte von DDR- und Transformationszeit gehörte auch das interdisziplinäre Forschungsprojekt zum Thema „Kino in der DDR“ (2019-2022), ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen auch eine digitale citizen-science-Plattform entstanden ist. Das Projekt war an der auf die DDR-Kinogeschichte fokussierten interdisziplinären Forschungsstelle für Historische Medien angesiedelt, die Christiane Kuller gemeinsam mit dem Medien- und Kommunikationswissenschaftler Patrick Rössler seit 2017 aufgebaut hat und leitet. Aktuell beschäftigt sie sich zudem als Projektleiterin in der DFG-Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ mit gouvernementalen Ansätzen für die Untersuchung von „freiwilligem Mitmachen in der Diktatur“.

In den Forschungen spielen auch Fragen des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft eine wichtige Rolle, der in Erfurt mit dem Ansatz einer „partizipativer Erinnerungsforschung“ erprobt wird.

Vollständiger CV zum Download

Forschungsschwerpunkte

  • Geschichte des Nationalsozialismus und seine Nachgeschichte
  • Geschichte der DDR- und Transformationszeit
  • Mediengeschichte des 20. Jhds.
  • Zeitgeschichte der Religion
  • Erinnerungskultur / Public History
  • Geschichte des modernen Wohlfahrtsstaats in Europa

Forschung

Publikationen

Ausgewählte Publikationen

Monografien

  • Bürokratie und Verbrechen. Antisemitische Finanzpolitik und Verwaltungspraxis im nationalsozialistischen Deutschland (= Das Reichsfinanzministerium im Nationalsozialismus, Bd. 1), München 2013. [Habilitationsschrift]
  • Finanzverwaltung und Judenverfolgung. Die Entziehung jüdischen Vermögens in Bayern während der NS-Zeit (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Bd. 160), München 2008.
  • Das Hildebrandhaus. Eine Münchner Künstlervilla und ihre Bewohner in der Zeit des Nationalsozialismus, München 2006 (zus. mit Maximilian Schreiber).
  • Familienpolitik im föderativen Sozialstaat. Die Formierung eines Politikfeldes in der Bundesrepublik 1949–1975 (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 67), München 2004. [Dissertation]

Sammelbände

  • Wie erinnern und vergessen wir? Psychologische, neurophilosophische und geschichtswissenschaftliche Zugänge, erscheint 2024 im Psychosozialverlag (hrsg. zus. mit Agnès Arp und Bernhard Strauß, in Vorbereitung)
  • Machtverhältnisse und Verwaltungskultur in den badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus, Stuttgart 2024 (ca. 550 S., hrsg. zus. mit Joachim Scholtyseck und Edgar Wolfrum, im Druck).
  • Aus Verantwortung. Der Protestantismus in den Arenen des Politischen, Tübingen 2019 (hrsg. zus. mit Christian Albrecht, Reiner Anselm, Andreas Busch, Michael Heinig, Martin Laube und Claudia Lepp).

  • „Nieder mit Hitler“. Der Widerstand der Erfurter Handelsschüler um Jochen Bock, Erfurt 2016 (hrsg. zus. mit Annegret Schüle und Jochen Voit).

  • Auf dem Weg zur transnationalen Erinnerungskultur? Konvergenzen, Interferenzen und Differenzen der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg im Jubiläumsjahr 2014, Schwalbach 2016 (hrsg. zus. mit Monika Fenn).

Reihen-Herausgeberschaft

  • Mitherausgeberin der Reihe „Europäische Diktaturen und ihre Überwindung. Schriften der Stiftung Ettersberg“ (Böhlau Verlag)
  • Mitherausgeberin der Reihe „Religion in der Bundesrepublik Deutschland“ (Mohr Siebeck)
  • Mitherausgeberin der Reihe „München im Nationalsozialismus. Kommunalverwaltung und Stadtgesellschaft“ (Wallstein Verlag)

Aufsätze

  • Eigengesetzlichkeit und Beständigkeit von Verwaltungspraktiken in der NS-Zeit (Aufsatz für Sammelband der DFG-Forschungsgruppe Freiwilligkeit, Koordination Philipp Lorig und Philipp Schink, in Vorbereitung)
  • „Meine Oma, ihr Kino und ich“ – Erfahrungsgeschichtliche Beiträge als Herausforderung. Ein Citizen Science-Projekt im Kontext der Sammlung von DDR-Kinomaterialien, in: Susanne Friedrich / Jana Mangold / Susanne Rau (Hrsg.): Sammlungsbezogene Geschichtsschreibungen (in Vorbereitung, erscheint 2024 beim Transcript Verlag).
  • Einleitung: Zwischen regionaler Selbstbehauptung und „Verreichlichung“. Machtverhältnisse und Verwaltungskultur in den badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Christiane Kuller / Joachim Scholtyseck / Edgar Wolfrum (Hrsg.): Machtverhältnisse und Verwaltungskultur in den badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus, Stuttgart 2024, S. 1-13 (zus. mit Joachim Scholtyseck und Edgar Wolfrum, im Druck).
  • Die Neuordnung der Macht. Die badischen und würrtembergischen Landesministerien und die administrative „Verreichlichung“ im Nationalsozialismus, in: Christiane Kuller / Joachim Scholtyseck / Edgar Wolfrum (Hrsg.): Machtverhältnisse und Verwaltungskultur in den badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus, Stuttgart 2024, S. 29-47 (im Druck).
  • „Also wenn man es jetzt mal resümieren wollte…“. Lebenserinnerungen an die DDR, den politischen Umbruch von 1989/90 und die Transformation der ostdeutschen Arbeitswelt. Ein Werkstattbericht, in: Jahrbuch Deutsche Einheit 2023 (4), S. 225-250 (zus. mit Patrice G. Poutrus, Alexander Walter und Max Zarnojanczyk).
  • Erinnern, Erzählen, Wissen? Erzählgemeinschaften in der Wissenspraxis, Vortrag zum Fachtag „Erinnern, Erzählen, Wissen“ im Humboldtforum Berlin, Beitrag im Blog „Der Palast der Republik ist Gegenwart“ (09.06.2023), URL: https://pdr.humboldtforum.org/erinnern-erzaehlen-wissen-erzaehlgemeinschaften-in-der-wissenspraxis/.
  • „Vorspiel“ (1987). Mit dem Rücken zur Wand, in: Nicolai Hannig / Anette Schlimm / Kim Wünschmann (Hrsg.): Deutsche Filmgeschichten. Historische Portraits, Göttingen 2023, S. 203-207.
  • Kinogeschichte miteinander erforschen und (be-)schreiben. Das Citizen Science-Projekt „Kino in der DDR“ in seiner Umsetzung und Evaluation, in: Marcus Plaul / Anna-Rosa Haumann / Kathleen Kröger (Hrsg.): Das Kino in der DDR. Perspektiven auf ein alltagsgeschichtliches Phänomen, Baden-Baden 2022, S. 275-316 (zus. mit Anna-Rosa Haumann, Kathleen Kröger, Marcus Plaul, Patrick Rössler,  Martin Schlobach und René Smolarski).
  • Neue Publikationen zum bayerischen Landesbischof Hans Meiser und zur Geschichte des bayerischen Protestantismus in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, in: Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte 14 (2022), S. 111-118.
  • „Helden der Propaganda“ – Sport, Ideologie, Schule und Kultur im „Dritten Reich“. Ein Bericht zum Studium Fundamentale an der Universität Erfurt im Sommersemester 2019 und 2020, in: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e. V., Berlin 2022, S. 67-87 (zus. mit Uwe Mosebach).
  • Religion verwalten, in: Thomas Großbölting / Klaus Große Kracht (Hrsg.): Verwaltungslogik und kommunikative Praxis. Wirtschaft, Religion und Gesundheit als Gegenstand von Bürokratie in Deutschland 1930–1960, Stuttgart 2022, S. 293-305.
  • Die Ostdeutsche Erfahrung. Auswege aus einem polarisierenden Deutungskampf über unsere Geschichte vor und nach 1989, in: Jahrbuch Deutsche Einheit 2020 (1), S. 95-119 (zus. mit Jörg Ganzenmüller und Anke John).
  • Development of a Cross-Project Citizen Science Platform for the Humanities, in: Marlene Ernst  u. a. (Hrsg.): Digital Humanities Austria 2018. Empowering Researchers, Wien 2020, URL: https://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa5576%200x003b3997.pdf (zus. mit Hendrikje Carius, Patrick Rössler und René Smolarski).
  • Christliche Willkommenskultur? Kommentar aus historischer Sicht, in: Claudia Lepp (Hrsg.): Die Integration von Migranten als Handlungsfeld christlicher Akteure in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2020, S. 309-316.