Lehrveranstaltungen Sommersemester 2020
Lehrveranstaltungen der Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Susanne Rau
Europäische Geschichte oder Globalgeschichte? Eine Einführung in die Epoche der Frühen Neuzeit
Vorlesung (B-Ges)
Ist „europäische Geschichte“ im Zeitalter der Globalisierung noch länger angemessen? Die Veranstaltung, die Gelegenheit zur Gruppenarbeit und zum Diskutieren gibt, skizziert die Entstehung der Globalgeschichte in den letzten 30 Jahren. Methode, Ziele und Themen der Globalgeschichte werden ebenso diskutiert wie ihre Grenzen. Erst so können wir die Vor- und Nachteile von Globalgeschichte gegenüber älteren oder konkurrierenden Modellen der Geschichtsschreibung (Nationalgeschichte, Geschichte eines bestimmten Kontinents etc.) fassen. Anhand ausgewählter Themen (Geschichte der Entdeckungen und der europäischen Expansion, Reformation, Konfessionalisierung und Religionskriege, maritime Geschichte, frühneuzeitlicher Fernhandel etc.) wird dann diskutiert, inwiefern europäische Geschichte in globaler Perspektive begriffen werden kann. Aufgrund der gegewärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte
Kolloquium (M Ges: M12, M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04 | Mittwoch, 18-20 Uhr, LG 4/D06)
Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. In einzelnen Sitzungen werden wir Vorträge auswärtiger Gastreferenten hören und diskutieren. Bitte melden Sie spätestens in der ersten Semesterwoche (per Email) Ihr Interesse an Teilnahme (mit oder auch ohne Scheinerwerb) an.
Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raumes
Selbststudieneinheit (M Ges: M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04, M05, M15, M16, M17)
Lehrveranstaltungen des Mitarbeiters Dr. Martin Christ
Konversionen in der Frühen Neuzeit
Seminar (B-Ges)
Konversionen sind einer der zentralen Aspekte des menschlichen Lebens. Diese Veranstaltung nährt sich diesem vielschichtigem Phänomen, indem es sich auf Glaubenswechsel von ca. 1500 bis 1800 konzentriert. Dabei werden sowohl Konversionen von Eliten, z.B. Fürstinnen und Fürsten, als auch Konvertiten, die Handwerker oder Kaufleute waren, in Betacht gezogen. Eng verwandte Themen, wie Migration und Konversion oder geschlechterspezifische Konversionsnarrative werden dabei auch interdisziplinäre Sichtweisen ermöglichen. Neben inner-christlichen Konversionen behandelt der Kurs auch Glaubensübertritte vom bzw. zum Judentum und Islam, sowie Konversionen in den europäischen Kolonien. Abgerundet wird der Kurs durch Überlegungen zum Begriff der Konversion und der Bedeutung eines solchen „Identitätswechsel“. Aufgrund der gegewärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin PD Dr. Susanne Friedrich
Die gute Policey. Normsetzungen zur Ordnung der Gemeinschaft in der Frühen Neuzeit
Seminar (B-Ges)
Wenige Forschungsfelder veränderten unsere Vorstellungen von der Frühen Neuzeit in den letzten Jahren derart, wie das der 'Guten Policey'. Darunter verstanden Zeitgenossen Verordnungen zur Regelung des sozialen Zusammenlebens, aber auch die darauf bezogene Regierungs- und Verwaltungstätigkeit sowie normative Vorstellungen über die Ziele politischen Handelns. Policeygesetze umfassten z.B. die Qualitätssicherung von Lebensmitteln, die Knopfzahl von Kleidungsstücken, den Umgang mit Randgruppen, die Regulierung des Geldwesens oder Vorschriften, wie viel bei Hochzeiten gegessen werden durfte. Mit ihnen kam obrigkeitliches Handeln dem Alltag der Leute besonders nahe, was jedoch auch zu Konflikten führte. Vielfach wurden Verordnungen nicht befolgt; Strafandrohungen und Sanktionen erwiesen sich als wirkungslos. Dies zeigt nicht nur die Grenzen obrigkeitlicher Machtentfaltung, sondern gibt auch Einblick in die Vorstellungen, die die Untertanen von guter Ordnung hatten, und ihre Möglichkeiten diese einzubringen. Das Seminar wird sich mit verschiedensten Aspekten frühneuzeitlichen Lebens auseinandersetzen, dabei unterschiedliche Forschungsperspektiven thematisieren und beleuchten, warum, wie, mit welchem Erfolg und welchen Nebenfolgen die Policey nun was erlaubte – oder eben auch nicht. Aufgrund der gegewärtigen Umstände ist es dringend erforderlich, dass Sie sich bei Susanne.Friedrich@uni-erfurt.de vorab per Mail ankündigen. Sie erhalten dann spätestens eine Woche vor Seminarbeginn eine Email mit näheren Angaben zur verwendeten Lernplattform und der Konferenzsoftware.
Der Frühneuzeitliche Hof als Wissenszentrum – Das Beispiel Gotha
Seminar (M-Ges, M SWK)
Manche frühneuzeitlichen Höfe inszenierten sich als Machtzentren, andere als Musenhöfe. Der Gothaer Hof jedoch profilierte sich als Wissenszentrum. Dies bewirkten das wissenschaftliche Interesse der Herzöge, die Anwesenheit bedeutender Gelehrter am Hof, aber auch der Nachdruck, der auf Bildung im Allgemeinen und das Wissen über das eigene Territorium im Speziellen gelegt wurde. Um Schloss Friedenstein als Wissenszentrum adäquat beschreiben zu können, reicht es daher nicht, nur die Sammlungsbestrebungen mit Kunstkammer und Bibliothek oder die anwesenden Gelehrten von Hiob Ludolf über Andreas Reyher bis hin zu Veit Ludwig von Seckendorff in den Blick zu nehmen. Beachtet werden müssen auch die Bestrebungen der Verwaltung, Wissen über das eigene Territorium zu akkumulieren. Die Überlieferung im Gothaer Archiv ermöglicht es, diese ebenso wie die Erwerbungsvorgänge von Sammlungsgegenständen, Büchern, wissenschaftlichen Instrumenten u.a. zu rekonstruieren. Dabei kommen die praktischen Herausforderungen für einen mittelgroßen Hof ebenso zum Vorschein, solche Projekte der Wissensakkumulation überhaupt zu stemmen, wie missglücke oder nur halb gelungene Versuche, wie etwa die Expedition Johann Michael Wanslebens nach Afrika. Auch die Veränderungen der jeweiligen Aktivitäten und ob sie eher dem allgemeinen epistemischen Wandel oder den Vorlieben einzelner hochgestellter Personen geschuldet waren, sollen thematisiert werden. Das Seminar versteht sich als forschungsorientiert. Die Bereitschaft, sich mit alten Handschriften auseinanderzusetzen, wird erwartet. Aufgrund der gegewärtigen Umstände ist es dringend erforderlich, dass Sie sich bei Susanne.Friedrich@uni-erfurt.de vorab per Mail ankündigen. Sie erhalten dann spätestens eine Woche vor Seminarbeginn eine Email mit näheren Angaben zur verwendeten Lernplattform und der Konferenzsoftware.
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin Dr. Sara Keller
Mapping. Reading and Mapping History
Seminar (B-Ges)
Das Seminar „Mapping. Reading and Mapping History” bietet Zugriff auf grundlegende Ressourcen zum Lesen von Karten, zur Analyse von Raumdaten und zur Benutzung von Kartentools. Karten werden als relevante Hilfsmittel dargestellt, um historische Objekte, Fakten und Phänomene in Kontext zu setzen und im Zusammenhang zu verstehen. Die ersten Schritte zum Kartieren und zum Karteerstellen werden auch vermittelt. Das Seminar wird überwiegend in Englisch stattfinden. Aufgrund der gegewärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Lehrveranstaltungen der Lehrbeauftragten Dr. Karin Paasch
Bibliotheken in der Frühen Neuzeit. Einführung in die bibliothekarische Theorie und Praxis
Seminar (M SWK)
Bibliotheken waren ein integraler Teil frühneuzeitlicher Sammlungskultur, deren Ordnung und Ausbau jedoch eigenen Kriterien folgte. Die Studierenden erwerben Grundlagenwissen zu Funktionen, Inhalten und Typen frühneuzeitlicher Bibliotheken. Sie lernen aktuelle Methoden und Standards des Erwerbs, der Erschließung, der Erforschung und der Sicherung dieser Bibliotheken sowie der in ihnen überlieferten Objekte kennen und erhalten damit zugleich Einblicke in die aktuellen Handlungsfelder und Arbeitsweisen von Forschungsbibliotheken und wissenschaftlichen Universalbibliotheken. Sie gewinnen Einsichten in die aktuelle Vermittlungspraxis frühneuzeitlicher Bibliotheken und ihrer Objekte und in die Grundlagen der Provenienzermittlung, -verzeichnung und -forschung in Bibliotheken. Die Veranstaltung findet in der Forschungsbibliothek Gotha mit ihren bemerkenswerten historischen Räumen statt. Sie beinhaltet zahlreiche Übungen anhand der originalen Handschriften, Autographe, alten Drucke und frühneuzeitlichen Sammlungen der Forschungsbibliothek. Aufgrund der gegenwärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Lehrveranstaltungen des Lehrbeauftragten Dr. Reiner Prass
Rencontres interculturelles. Africains et Européens dans l‘ Afrique au Sud du Sahara au 19e siècle.
Seminar (M-Ges, M SWK)
C hercheurs étudiant l’histoire de l’Afrique précoloniale et coloniale se fondent souvent sur l’idée des histoires croisées ou bien d’une histoire transrégionale. Les voyages des Européens dans l‘Afrique subsaharienne du 19e siècle donnent l’occasion de contacts permanents entre Africains et Européens: Les voyageurs ont besoin d’un permis de transit des souverains locaux, et ils dépendent de l’aide des intermédiaires en tant que guides, interprètes et informateurs. Ainsi les informations sur l’Afrique, présentés par les Européens après leur retour, dépendent de l’aide et des informations fournis par leurs interlocuteurs africains. Mais les Européens présentent également dans leurs récits de voyage une idée de la population africaine pleine de malentendus et de préjugés. Dans le séminaire on va étudier des rencontres lors des voyages dans l’Afrique subsaharienne, et on va discuter les idées differentes du don, de l’espace et du temps, souvent le point de départ des malentendus et préjugés. Please register with reiner.prass@uni-erfurt.de Aufgrund der gegenwärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware
Lehrveranstaltungen des Mitarbeiters Dr. Benjamin Niklas Ottmar Steiner
Body Politics. Politik, Medizin und praktisches Wissen vom Körper in der Frühen Neuzeit
Seminar (B-Ges)
Wenn ein König plötzlich krank wurde oder sogar dem Tode nah war, konnte das große Aufregung unter Angehörigen, Höflingen und Untertanen zur Folge haben. Man hat mitunter sogar den Eindruck, dass vom Leben und Überleben eines Herrschers oder einer Herrscherin die Stabilität der gesamten politischen Ordnung in der Frühen Neuzeit abhängig war. In diesem Sinne sprachen schon politische Theoretiker wie Thomas Hobbes vom Staat als einem politischen Körper (body politic), um dessen Wohl es einer Gesellschaft, unabhängig der Gebrechen oder Unvollkommenheit des natürlichen Herrscherkörpers, eigentlich gehen sollte. Solche auf den menschlichen Körper bezogene Metaphern des Politischen oder der Staatlichkeit waren durchaus verbreitet und haben eine weit ins Mittelalter zurückreichende Tradition. Davon ausgehend hat der deutsch-amerikanische Historiker Ernst Kantorowicz bereits vor über einem halben Jahrhundert die berühmte These von der Zwei-Körper-Lehre der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Herrschaft formuliert, die seither mehrere Generationen von Historikern und Historikerinnen inspirierte. Das Seminar nimmt sich vor, die Vielfalt der Körpermetapher vor dem Hintergrund ihrer politischen Instrumentalisierung anhand von Quellentexten zu erarbeiten, aber auch die meist weniger von Zeitgenossen theoretisch reflektierten Körperpraktiken, v.a. in Hinsicht auf Krankheit, Hygiene, Fitness und Ernährung, an frühneuzeitlichen Höfen zu berücksichtigen. Aufgrund der gegenwärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Schulen der Gelehrsamkeit. Orte des Wissens, Lernens und der Bildung in der Frühen Neuzeit
Seminar (M SWK)
Schulen in Mitteldeutschland wurden in der Frühen Neuzeit systematisch zur Verbreitung gelehrten Wissens gegründet. Nicht das 19. Jahrhundert, sondern das 17. Jahrhundert gilt als das „pädagogische Jahrhundert“, da Schulreformen der Obrigkeiten auf eine breite Fundierung der Wissensgesellschaft in dieser Epoche abzielten. Das Seminar möchte dieser Diffusion des gelehrten Wissens in die Bevölkerung nachgehen und zwar anhand der noch zahlreichen erhaltenen Schulbibliotheken in der Region des heutigen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Neben Sitzungen zur Einarbeitung in die Thematik der historischen Schul- und Bildungsforschung werden Exkursionen zu Schulbibliotheken eingeplant, um in den direkten Kontakt mit den erhaltenen Beständen und der frühneuzeitlichen Lehr- und Lernpraxis zu kommen. Die Übung richtet sich an Interessierte der Geschichte der Frühen Neuzeit aber auch für die historische Dimension des Lehrberufs an sich. Aufgrund der gegenwärtigen Umstände melden Sie sich bitte direkt bei dem/der Dozent*in. (Klick auf den Namen öffnet die Mail). Sie erhalten dann nähere Angaben zur verwendeten Lernplattform und/oder Konferenzsoftware.
Lehrveranstaltungen der Lehrbeauftragten Lisa Woop
Integriertes Proseminar: Stadt in der Geschichte-A
Seminar (B-Ges)
Integriertes Proseminar: Stadt in der Geschichte-B
Seminar (B-Ges)

