Lehrveranstaltungen Sommersemester 2025
Lehrveranstaltungen der Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Susanne Rau
Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte
Kolloquium (M Ges: M12, M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04 | Mittwoch, 18-20 Uhr, LG 4/D06)
Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. In einzelnen Sitzungen werden wir Vorträge auswärtiger Gastreferenten hören und diskutieren. Bitte melden Sie spätestens in der ersten Semesterwoche (per Email) Ihr Interesse an Teilnahme (mit oder auch ohne Scheinerwerb) an.
Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raumes
Selbststudieneinheit (M Ges: M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04, M05, M15, M16, M17)
Integriertes Proseminar (IPS): Feiern-C
Seminar (B Ges)
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin PD Dr. Astrid Ackermann
Die Habsburger und ihr Reich
Vorlesung (B Ges)
Die Vorlesung geht der Geschichte der Habsburger und ihrer Reiche vom späten 15. bis zum beginnenden 19. Jahrhundert nach. Im Zentrum stehen die Rolle Habsburgs in Europa und der Welt, dynastische Politik wie Herrschaftsverständnis und die Bedeutung des Kaisertums, kulturelle Entwicklungen, der Kolonialismus und die Erkenntnispotentiale des imperial turns. Beispielhaft gehen wir diesen Fragen anhand historischer Akteurinnen und Akteure, ihrer Netzwerke und Verflechtungen nach. Zudem blicken wir darauf, inwiefern die frühneuzeitlichen Habsburger und ihr Reich im kulturellen Gedächtnis geblieben sind.
Materielle Kultur und Collection Studies
Seminar (M Ges)
Die materielle Kultur prägt Lebenswelten und Mentalitäten, Machtverhältnisse und Wissensbestände, Denk- und Handlungsspielräume von Menschen und wird von diesen maßgeblich beeinflusst. Im Seminar nehmen wir zum einen die materielle Kulturforschung in den Blick, die sich durch eine Vielfalt an Themen, Fragestellungen und breite methodische Anknüpfungsmöglichkeiten auszeichnet. Zum anderen arbeiten wir exemplarisch mit Objekten der materiellen Kultur. Teil des Seminars sind daher verschiedene Exkursionen, u.a. zu den umfangreichen Sammlungen in Gotha. Die Lehrveranstaltung findet statt in Kooperation mit Dr. Markus Meumann (Forschungszentrum Gotha).
Lehrveranstaltungen des Lehrbeauftragten PD Dr. Asaph Ben-Tov
Der Koran in Europa vom 12. bis zum 20. Jahrhundert: > Polemik, Neugier und Weltliteratur
Seminar (B-Ges)
Hinweis: Wer am 14.4. zur Einführungsveranstaltung nicht anwesend sein konnte, aber am Seminar teilnehmen möchte, kann sich bis zum 22.4. mit einer kurzen Nachricht an Herrn Ben-Tov wenden: asaph.ben-tov@uni-erfurt.de In diesem Seminar untersuchen wir die Beschäftigung des christlichen Europas mit dem Koran vom 12. bis zum 19. Jh. Die Gründe, die Christen in diesen Jahrhunderten zu einer Lektüre des „Alcorans“ oder der „Türckenbibel“ bewegten, sind so vielfältig wie die politischen, militärischen, kommerziellen und kulturellen Beziehungen zwischen Europa und der muslimischen Welt im Allgemeinen. Vom Gegenstand hitziger interreligiöser Polemik zum Speicher philosophischer und religiöser Weisheit und Meisterwerk der Weltliteratur, bietet die europäische Auseinandersetzung mit dem Koran ein lehrreiches Kapitel sowohl in der Geschichte der christlich-muslimischen Beziehungen als auch in der westlichen Ideengeschichte zwischen dem Hochmittelalter und dem 19. Jahrhundert.
Lehrveranstaltungen des Mitarbeiters PD Dr. Martin Christ
Performing Religion in the City – Urban Spaces, Interactions and Media
Seminar (M Ges; M SWK)
The concept of “Performing Religion in the City – Urban Spaces, Interactions and Media” refers to the manner in which religious practices and expressions occur and are experienced in urban environments. Erfurt will serve as a starting point for this exploration. This approach examines the interaction between religion and urbanity and the role that urban spaces play in shaping religious identities and communities through the material and digital spaces. We argue for the importance of a performance-oriented approach by suggesting that a performative, rather than normative, conception of religion is more appropriate, given that it is shaped through interactions in the public sphere. In this international interdisciplinary summer school, you will work with leading specialists dealing with textual, material, and embodied sources of performed urban religion. You will be equipped to develop your own approach to the study of performative religiosity in the public sphere. The instructors will give master classes from their own fields of research (e.g. history, religious studies, art, liturgy, digital religion, media studies, and others), in an integrated program that takes seriously the challenge of how to study “performed urban spaces” of peoples past and present. Excursions in religious and historical spaces in the city of Erfurt and its surroundings complete a full-immersion experience.
Lehrveranstaltungen von Dr. Suzanne Foxley
Integriertes Proseminar: Feiern-A
Seminar (B-Ges)
Integriertes Proseminar: Feiern-B
Seminar (B-Ges)
Lehrveranstaltungen des Mitarbeiters PD Dr. Heiner Stahl
Geschmacks-und Mediengeschichte des Essens 1750-1850
Seminar (B-Ges)
Vielleicht haben Sie die Serie ‚The Bear‘ oder die Kinofilme ‚La Cocina‘ (2024) bzw. ‚À la carte. Freiheit geht durch den Magen‘ (2020) gesehen und haben Gefallen an der Kochkunst gefunden. Der Kurs „Geschmacks- und Mediengeschichte des Essens 1750 bis 1850“ vermittelt Ihnen Vorstellungen davon, was das Essen über die Zustände an Fürstenhöfen, Handwerker- und Bürgerhaushalten sowie arbeiterlichen und bäuerlichen Lebenswelten erzählt. In diesem Seminar geht es um Rezepte, Kochbücher, Küchenzettel, Lieferantenrechnungen und um die Versorgung und Bevorratung mit Nahrungsmitteln. Das ist, wenig überraschend, alles ungleich verteilt. Die einen können Essen genießen und darüber schreiben und die anderen nehmen lediglich Nahrung zu sich, ohne es aufschreiben oder dokumentieren zu können. Sie lernen unterschiedliche theoretische Zugänge kennen. Sie erhalten Einblicke in das methodische Erschließen von Quellenmaterialien und was es alles bedarf, um daraus ein Buch zu verfassen. Diese Veranstaltung verknüpft meine aktuelle Forschung zum Genuß von Speiseeis zwischen 1750 und 1850 mit praktischen Lehrkonzepten, die Sie später in der Schule anwenden können. Auf jeden Fall werden Sie als eine Leistung ein historisches Rezept alleine oder im Team kochen, das Machen aufzeichnen und historisch-kritisch reflektieren. Guten Appetit!
Lehrveranstaltungen des Lehrbeauftragten PD Dr. Benjamin Niklas Ottmar Steiner
Renaissance in Frankreich: Staat, Religion und Kultur im 16. Jahrhundert
Seminar (B-Ges)
Frankreich stand am Beginn der Neuzeit vor großen Herausforderungen. Die herrschende Valois-Dynastie war aus dem hundertjährigen Konflikt mit England gestärkt hervorgegangen. Der König von Frankreich war so in der Lage, seinen Anspruch auf den Thron von Neapel mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Die Intervention löste die Italienischen Kriege (1494-1559) aus, die den Habsburgisch-französischen Konflikt in Europa verschärfte, aber auch die kulturellen Errungenschaften der italienischen Renaissance in Frankreich verbreiten half. Unter Franz I. erlebte das Land so eine kulturelle Blüte, die nicht nur Leonardos Mona Lisa aus Italien in die königliche Gemäldesammlung brachte. Auch die Architektur (Blois, Chambord), Kunst (Manierismus), Literatur (Rabelais, Montaigne) und Gelehrsamkeit (Collège de France) erlebten eine Erneuerung. Auch förderte die Krone und Angehörige des Adels Erkundungsfahrten und Kolonialprojekte in der atlantischen Welt (Kanada, Brasilien). Gleichwohl war die französische Monarchie noch nicht so gefestigt, dass sie sich gegen die Machtkonkurrenz aus dem Adel, der Kirche und dem aufstrebenden städtischen Bürgertum behaupten konnte. Zudem führte die Reformation zur konfessionellen und sozialen Spaltung des Landes. Auch die politischen Gegensätze verschärften sich so sehr, dass Frankreich ab 1562 in die blutigen Auseinandersetzungen der Religionskriege gestürzt wurde. Als es 1572 zu einem Massaker an Protestanten durch Katholiken bei der Pariser Bluthochzeit kam, erlebte die Monarchie ihre schwerste Krise. Erst Heinrich IV. konnte nach seiner Bekehrung zum Katholizismus das Land wieder einen und durch die Ausrufung des Toleranzedikts von Nantes 1596 den Frieden im Land halbwegs wieder herstellen. Der Kurs thematisiert insbesondere die Herausbildung des Staatswesens, die Etablierung der Monarchie, die Rolle des Adels, aber auch die Entstehung neuer kirchlicher, juristischer, fiskalischer und kultureller Institutionen.
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin Mirjam Theodora Wien
500 Jahre Thüringer Bauernkrieg, Co-Lehre mit
Seminar (B-Stufu)
Im Frühjahr 1525 fanden in Thüringen Aufstände von Bauern und Stadtbürgern statt. Diese wandten sich gegen die zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit von den grundbesitzenden kirchlichen Einrichtungen wie Klöster und die wachsenden Belastungen durch Abgaben an und Dienste für den lokalen Adel und die Landesherrschaft. Zugleich hat die reformatorische Erneuerung an vielen Orten Einfluss gewonnen. Über die Konsequenzen der reformatorischen Theologie für die soziale und politische Ordnung kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Luther einerseits und in je unterschiedlicher Weise Müntzer und Karlstadt andererseits. In den 12 Artikeln forderten die Auständischen elementare Freiheitsrechte und rechtliche Gleichbehandlung. Inzwischen geht man in der Forschung davon aus, dass das eines der frühesten Dokumente in Deutschland ist, das demokratische Partizipation und elementare Menschenrechte einfordert. Hier überlagern sich naturrechtliche und religiöse Begründungen. Durch diesen Universalismus unterscheiden sich die 12 Artikel von den meisten gegenwärtigen Protestbewegungen, in denen es oft um partikulare Vorrechte geht. Reformation und Bauernkrieg waren zugleich die ersten politischen Medienereignisse, die durch den Druck von Flugblättern rasante Verbreitung fanden. Die massive militärische Niederschlagung der Aufstände durch den Adel und die theologische Legitimation der Unterdrückung durch Luther haben die politische und religiöse Kultur in Deutschland nachhaltig geprägt, so dass es erst wieder im 19. Jh zu größeren demokratischen Freiheitsbewegungen kam. Ziel ist es, das Verhältnis von Reformation und Bauernaufständen zu analysieren und die Bedeutung für die politische, religiöse und Menschenrechtsentwicklung zu rekonstruieren. Daran anschließend können Vergleiche zu weiteren, auch gegenwärtigen Protestbewegungen gezogen werden. Es werden sozial-, politik- und religionsgeschichtliche Perspektiven verschränkt. So können unterschiedliche disziplinäre methodische Zugangsweisen eingeübt werden. Eine Exkursion sowohl zur Landesausstellung "Freiheyt 1525. 500 Jahre Bauernkrieg" in Mühlhausen (7. Mai) als auch nach Weimar, der damaligen Residenz und Zentrum der Reformation in Thüringen (18. Juni) - jeweils von Mittag bis früher Abend -, sind Teil der Lehrveranstaltung. Neben der Rekonstruktion der geschichtlichen Entwicklung sollen insbesondere die zentralen Dokumente der Aufständischen, Müntzers und Luthers analysiert werden. Prüfungsleistung: schriftliche Arbeit. Sie können sich in den Moodle-Raum mit dem Schlüssel Bauernkrieg2025 einschreiben.
Die Reformation
Seminar (B Ges)

