Lehrveranstaltungen Wintersemester 2025/26
Lehrveranstaltungen der Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Susanne Rau
Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte
Kolloquium (M Ges: M12, M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04 | Mittwoch, 18-20 Uhr, LG 4/D06)
Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. In einzelnen Sitzungen werden wir Vorträge auswärtiger Gastreferenten hören und diskutieren. Bitte melden Sie spätestens in der ersten Semesterwoche (per Email) Ihr Interesse an Teilnahme (mit oder auch ohne Scheinerwerb) an.
Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raumes
Selbststudieneinheit (M Ges: M13, M14, M15, M16 / M SWK: M04, M05, M15, M16, M17)
Paläographie und Digitale Technologien, co-Lehre mit Dr. Jörg Behrens
Seminar (M Ges; M SWK)
Das Seminar führt in die Kunst des Transkribierens handschriftlicher Quellen aus dem späten Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit vor allem aus dem deutsch-, aber auch aus dem französisch- und englischsprachigen Bereich ein. Es werden Hilfsmittel zur Auflösung von Abkürzungen und Datierungen vorgestellt, Kenntnisse für die Edition handschriftlicher Texte vermittelt und eine Einführung in die Theorie und Praxis der archivalischen und bibliothekarischen Grundlagenerschließung gegeben. Ein Besuch im Archiv ist vorgesehen (Absprache des Termins erfolgt zu Beginn des Semesters). Einige Sondertermine bspw. für Doppelsitzungen werden im Oktober gemeinsam festgelegt. Der Teil zu den Digitalen Technologien wird in der Fachhochschule Erfurt durchgeführt. Er beinhaltet sowohl eine theoretische als auch eine praktische Einführung in die Fotografie, Dem schließt sich eine Einführung in die Grundlagen der Bildbearbeitung und Photoshop an. Hier geht es zunächst um die Eigenschaften des digitalen Bildes; anschließend um die Möglichkeiten der Bearbeitung und Optimierung digitaler Bilder.
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin PD Dr. Astrid Ackermann
Der Bauernkrieg 1524/25
Seminar (B Ges)
Der Bauernkrieg von 1525/26 – von der Thüringer Landesausstellung 2025 als Beginn der deutschen Freiheitsbewegungen gefeiert – jährt sich zum 500. Mal. Im Seminar nehmen wir die Lebenswelt der ländlichen Bevölkerung zu Beginn des 16. Jahrhunderts in den Blick und fragen nach den Gründen und Motiven für den Aufstand wie nach den langfristigen Folgen der Niederlage, die die Bauern erlitten. Wir verorten den Bauernkrieg im Kontext europäischer Unruhen, Aufstände und Revolten, und wir analysieren ihn als zeitgenössisches Medienphänomen wie seine wechselnden späteren Deutungen. Exkursionen sind Bestandteil des Seminars.
Im Angesicht des Todes. Formen des Totengedenkens im Wandel, co-Lehre mit Prof. Dr. Benedikt Kranemann
Seminar (B Stufu)
Wie gehen Menschen und Gesellschaften mit dem Tod um? Im Laufe der Geschichte sind sehr unterschiedliche Formen des Totengedenkens entwickelt worden. Das zeigen Friedhöfe, Mahnmale, Kirchenräume, aber auch vielfältige Zeugnisse rituellen Erinnerns. In der Gegenwart werden sie fortgeführt, transformiert oder auch durch neue Weisen der Erinnerung ergänzt oder ersetzt, wie das Totengedenken nach Corona oder mit Blick auf die Toten des Ukraine-Krieg zeigt. Welche gesellschaftliche Bedeutung hat das Totengedenken, erfährt es auch politische Funktionalisierungen? Welche Bewältigungspraktiken im Umgang mit dem Tod und den Toten gab und gibt es, und welchen Stellenwert besaßen und besitzen religiösen Bezüge und Hoffnungen? Das Seminar wird u. a. anhand von Beispielen in Erfurt unterschiedliche Formen des Totengedenkens untersuchen. Nicht zuletzt geht es darum, wie die sich säkularisierenden europäischen Gesellschaften heute dem Totengedenken umgehen.
Lehrveranstaltungen des Mitarbeiters PD Dr. Martin Christ
Stadtgeschichte global? Asiatische und europäische Städte in der Frühen Neuzeit
Vorlesung (B Ges)
Diese Vorlesung widmet sich der Frage, wie Stadtgeschichte in globaler Perspektive neu gedacht werden kann. Im Zentrum stehen städtische Entwicklungen zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert – einer Epoche, die von wachsender globaler Vernetzung, politischen Umbrüchen, religiösen Konflikten und sozialen Veränderungen geprägt war. Anhand ausgewählter Fallstudien aus Europa und Asien werden zentrale Themen wie Stadttypen, Urbanisierung, kultureller Austausch, Kolonialismus und Migration behandelt. Ziel ist es, Städte nicht isoliert, sondern als Akteure in überregionalen und globalen Prozessen zu verstehen – mit Blick auf ihre materiellen Strukturen ebenso wie auf ihre symbolischen Ordnungen.
Lehrveranstaltungen der Mitarbeiterin PD Dr. Sara Keller
Orientalismus und Okzidentalismus in der Frühen Neuzeit: "connected history" of Asia and Europe
Seminar (M Ges; M SWK)
In der frühen Neuzeit führte der intensive Austausch zwischen Europa und Asien zur Entstehung einer Vorstellung von Alterität, die von gemischten Gefühlen wie Faszination, Bewunderung, Neid, manchmal auch Herablassung und Verachtung geprägt war. Das Seminar konzentriert sich auf die vorkoloniale Zeit (15.–18. Jahrhundert), in der die wachsende Faszination für den „Orient“ und dessen Erforschung die europäischen Künste, Kultur, Technologien und philosophischen Diskurse bereicherten. Seit den 2000er Jahren regt uns die vernetzte und verflochtene Geschichte („connected history“ and „entangled history“) dazu an, Querverbindungen und Einflüsse zu betrachten und so eine ähnliche Faszination Asiens für Europa in der Frühen Neuzeit zu beleuchten, die heute als „Okzidentalismus” bezeichnet wird. Hat Asien Europa auch mit Faszination, Bewunderung, Neid, Herablassung oder Verachtung betrachtet?

