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Classics for Breakfast

Friday December, 1st 2023 9-10 am online

„Geschlecht und Ritual. Weihgaben als Indikatoren kultischen Handelns von Frauen“

Anne Gürlach (Friedrich-Schiller-Universität Jena )

Frauen führten im Laufe des Lebens aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit sowie durch eine determinierte soziale Identität und die Zuschreibung familiär geprägter Rollenbilder Kulthandlungen durch. Es ist lohnenswert, diese vom Handlungsanlass und -ort sowie vom weiblichen Akteur und seinem Umgang mit den Objekten her zu betrachten. Auf Grundlage des archäologischen Materials, das in einem akteurszentrierten Sinne als aspektbezogen zu definieren ist, kann so nachvollzogen werden, welche Bedeutung den religiösen Aktivitäten in der Lebenswelt von Frauen zukam. Konkrete Handlungsmotive, die Frauen unterschiedlichen Alters dazu bewogen haben, rituelle Praktiken und kultische Aktionen flexibel vorzunehmen, werden unter anderem am Beispiel des attischen Artemis-Heiligtums von Brauron näher vorgestellt. Eine funktions- und wesensbezogene Charakterisierung der für die jeweils als Intention des religiösen Agierens zu greifenden Zuständigkeitsbereiche derer Gottheiten, die Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen aufsuchten sowie eine Bestimmung damit verbundener Ausprägungen von performativen Kultpraktiken und visuellen wie mündlichen Kommunikationsakten stehen dabei im Fokus. Eine Analyse der Weihgaben als Indikatoren dieser Handlungen unter Hinzuziehung epigraphischer und literarischer Dokumente stellt wiederum die Basis für eine Auseinandersetzung mit weiblichen Akteuren im Kontext attischer Kulte der klassischen Zeit dar, woraus sich folglich eine religiöse Biographie konstruieren lässt, die zentrale Transitionsstufen im Leben der Frau aufgreift.

Anne Gürlach studierte ab dem Wintersemester 2010/2011 die Fächer Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Altertumswissenschaften an der Universität Rostock. 2016 schloss sie ihr Studium mit dem Master ab, im Anschluss daran vertrat sie die Wissenschaftliche Mitarbeiter-stelle der Kustodin am Rostocker Lehrstuhl für Klassische Archäologie und verantwortete in dieser Zeit die umzugsbedingte Neuaufstellung der Abguss-Sammlung Antiker Plastik. Zwischen 2019 und 2022 wurde ihre Promotion mit einem Stipendium der Landesgraduiertenförderung Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Im November schloss sie diese an der Universität Rostock im Fach Klassische Archäologie mit einer Arbeit zum Thema „Materielle Weiblichkeit im sakralen Raum. Eine exemplarische Materialanalyse weiblicher Aspekte und religiöser Biographien in griechischen Kulten“ bei Prof. Dr. Stefan Feuser (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ab, bevor sie im Februar 2023 an den Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena wechselte, wo sie seitdem Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist und ihr Habilitationsprojekt konzipiert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten und -interessen zählen Votiv- und Kultpraktiken, antike Religionen, griechische Heiligtümer, Stadt-räume sowie Themen der Sammlungs-, Ausstellungs- und Museumspraxis.

Link to the event (we start 9.00 s.t.!): https://uni-erfurt.webex.com/meet/katharina_waldner

Veranstaltungsarchiv

Classics for Breakfast (SoSe 2023)
Classics for Breakfast (WiSe 2022/23)
Monday Lectures - Religion am Montag (WiSe 2022/23)
Monday Lectures - Religion am Montag (SoSe 2021)
IFR-Ringvorlesung im Wintersemester 2018/19 „Religion und Gender: Konstruktionen – Medien – Erfahrungen
„Asymptoten des Unaussprechlichen“ – Aisthetische Erfahrung in kollektiven religiösen Praktiken 8./9. Juni 2018