Unsere Kooperationen

Archiv der Stiftung Automobile Welt Eisenach

Gegründet wurde das Archiv etwa 1945. Der Bestand bildet die Historie der Fahrzeugfabrik Eisenach, des BMW Werks Eisenach, des VEB Automobilwerk Eisenach und dessen Liquidation ab. Das Archiv stellt den großen, eigenständigen Wirtschaftsbestand, vor allem die Zeit nach 1945 betreffend, dar. Außerdem befindet sich im Archiv ein nahezu vollständiges ehemaliges Werksarchiv, gegliedert nach technischem Archiv (vor allem Zeichnungen), Werksarchiv (vor allem Firmenverwaltung aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte) und umfangreichem Sammlungsgut (vor allem Fotografien und Filme).

Forschungsverbund „Diktaturerfahrung und Transformation“

Der Forschungsverbund „Diktaturerfahrung und Transformation. Biographische Verarbeitungen und gesellschaftliche Repräsentationen in Ostdeutschland seit den 1970er Jahren“ ist eine interdisziplinäre Kooperation von Geschichtsdidaktiker*innen, Historiker*innen, Kunsthistoriker*innen, Literaturwissenschaftler*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Theolog*innen der Universitäten Jena und Erfurt sowie der Stiftungen Ettersberg und Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Ziel der Forschungsarbeit ist es, eine Erfahrungsgeschichte der späten DDR und der Transformationszeit zu schreiben, die einem breiten Spektrum von auch widersprüchlichen Erfahrungen Platz gibt und dadurch dazu beiträgt, dichotomische Perspektiven zu überwinden. Ausgangspunkt des Vorhabens ist die Annahme, dass nicht alleine individuelle und kollektive Erfahrungen während der DDR selbst, sondern ebenso die tiefen Umbruchserfahrungen der Zeit seit 1990 die Erinnerung an die DDR prägen. Daraus resultiert der Erinnerungskonflikt, der die aktuellen kontroversen Debatten kennzeichnet. Das Jahr 1989 steht daher ganz bewusst in der Mitte des Untersuchungszeitraums von vier Jahrzehnten.

Forschungsverbund "Seelenarbeit im Sozialismus - SiSaP"

"Fürsorgediktatur" – ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem der DDR genannt wird. Das Gesundheitssystem galt stets als Vorzeige-Errungenschaft des Sozialismus. Gleichzeitig betrachtete die DDR bestimmte Disziplinen aber auch argwöhnisch als Ort von kritischem Denken und möglichem Widerstand. Auch die Psychiatrie, Psychotherapie sowie die Psychologie waren Teil des staatlich gelenkten Gesundheitssystems. Doch welche Rolle(n) spielten diese drei Disziplinen in der ehemaligen DDR? 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wollen die Forscher:innen des Projekts "Seelenarbeit im Sozialismus – kurz SiSaP" genau dies herausfinden. Dazu werden nicht nur DDR-Fachliteratur und Archivakten untersucht, sondern es sollen auch Menschen befragt werden, die Erfahrungen mit diesen Teilgebieten gesammelt haben, wie ehemalige Therapeut:innen aber auch Patient:innen, die in der DDR in psychiatrischer oder psychotherapeutischer Behandlung waren.

Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße

Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße erinnert an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen 1949–1989. Im Gebäude der heutigen Gedenkstätte betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Untersuchungshaftanstalt. Mehr als 5000 Menschen wurden hier inhaftiert, weil sie sich dem kommunistischen Regime widersetzt hatten. Doch am 4. Dezember 1989 triumphierte die Freiheit: Couragierte Menschen besetzten die Erfurter Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in der Andreasstraße – es war die erste Besetzung einer Bastion der gefürchteten "Stasi" während der Friedlichen Revolution.

Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Düsseldorf

Mehrere Disziplinen nähern sich ihren Fragen über lebensgeschichtliche Interviews. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass diese Annäherung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Wissensbestände und oft aus unterschiedlichen Fachkulturen heraus erfolgt. Die Fragen, die sich aus der wissenschaftlichen Arbeit mit der Oral History als Quellengattung, Forschungsmethode und interdisziplinäres Forschungsfeld ergeben, werden in der Lehre zu wenig reflektiert.  

Die AG erarbeitet in Kooperation mit dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (PD Dr. Felicitas Söhner) didaktische Konzepte und fachspezifische Lehrformate für die Erhebung, Analyse und Vermittlung lebensgeschichtlicher Interviews, insbesondere im Kontext von Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und möchte diese beispielhaft an den Universitäten Erfurt und Düsseldorf implementieren.

Die Ziele liegen darin:

  • die Erhebung von Oral History Quellen zu lehren, kritisch zu reflektieren und diskutieren
  • ein grundlegendes Verständnis zu vermitteln, das über eine rein technische Anwendung einer Methode hinausgeht
  • ein Bewusstsein für ethische und rechtliche Fragen zu entwickeln
  • Oral History Quellen über bewährte wie digitale Instrumente zu analysieren und zugänglich zu machen sowie
  • Wege der Wissenschaftskommunikation, fachlichen Vernetzung und Sekundärnutzung zu vermitteln.

Institut für Europäische Urbanistik (IfEU), Weimar

Am Institut für Europäische Urbanistik wird unter der gemeinsamen Leitvorstellung der räumlichen Gerechtigkeit zu den
Forschungsfeldern sozial-ökologische Transformation, gesellschaftliche Teilhabe und Heritage geforscht und gearbeitet. Das Institut bündelt Kompetenzen in den Bereichen der Stadt- und Raumentwicklung, des Städtebaus und des urbanen und ruralen Lebens mit Schwerpunkt – aber nicht beschränkt – auf europäische Regionen. Die Reflektion der behandelten Themen vor dem Hintergrund globaler Prozesse und Machtverhältnisse sowie die Forschung zu Ansätzen und Strategien einer sozial und ökologisch gerechten Stadt- und Raumentwicklung stehen im Mittelpunkt der Institutstätigkeit.

Im Rahmen der „Forschungswerkstatt Eigenheim“ zum Thema „Krise und Transformation des Eigenheims“ führte Dr. Agnès Arp am Institut für Europäische Urbanistik einen Methodenworkshop zur Oral History durch. Hierbei wurden zum einen mögliche Interviewarten zum Erforschen von Wohnerfahrungen diskutiert, zum anderen hatten die TeilnehmerInnen aber auch die Möglichkeit der Selbsterfahrung in Bezug auf die Methodik der Oral-History.
Zum Abschluss des Gesamtprojektes ist eine Website mit umfangreichen Rechercheerkenntnissen online gegangen.

Internationales Heritage-Zentrum der Bauhaus-Universität Weimar

Welche Bedeutung hat unser kulturelles Erbe angesichts der globalen Veränderungen im Zeitalter der Digitalisierung und des Klimawandels? Welche Anforderungen stellt es an Wissenschaft und Gesellschaft? Am Internationalen Heritage-Zentrum der Bauhaus-Universität Weimar wird eine internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert, die diesen Fragen gerecht werden kann, und es werden gemeinsam neue Konzepte entwickelt.

Heritage umfasst Objekte, Strukturen und Traditionen aus der Vergangenheit sowie die gesellschaftlichen und sozialen Prozesse, die ihre aktuelle Bedeutung bestimmen. Das Interesse an Dingen und Strukturen aus der Vergangenheit, die aktiv als Erbe wahrgenommen werden, ist dabei nicht nostalgisch motiviert, sondern zukunftsgerichtet.

Die neue wissenschaftliche Einrichtung dient als Koordinationsstelle für Kulturerbe-Forschung, -Lehre und -Vermittlung und strebt eine Kooperation mit städtischen, regionalen und internationalen Partnern an. Die Mitgliedschaft richtet sich an alle Angehörigen der Bauhaus-Universität Weimar sowie externe Partner.

Kultur: Haus Dacheröden

Das Kultur: Haus Dacheröden ist ein besonderer Ort des Dialoges der Kulturen, der kulturellen Begegnung, Bildung und Kommunikation - ein integrativer und interdisziplinärer Wissens- und Erlebnisraum generationsübergreifend in Erfurt.

Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. - Projekt "Ossi-Ausländer"

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. vertritt die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte auf Landesebene. Es versteht sich als deren Fürsprecher und steht gegenüber der Landesregierung, allen migrationspolitisch relevanten Verbänden, Institutionen und weiteren Migrant*innenorganisationen in anderen Bundesländern als Ansprechpartner zur Verfügung.

Das DDR-Zeitzeug*innen- und Jugendbildungsprojekt „Ossi-Ausländer“ wurde vom Multikulturellen Zentrum in Dessau entwickelt und dort in den Jahren 2021 und 2022 umgesetzt. Zu Jahresbeginn 2023 hat LAMSA die Trägerschaft übernommen. Im Projekt geht es um die vielfältigen Geschichten von Menschen, die zum Arbeiten und Studieren sowie zur Schutzsuche in die DDR gekommen sind.

Point Alpha

Die Gedenkstätte Point Alpha ist ein authentischer Schauplatz des Kalten Krieges und ein einmaliges Zeugnis von vier Jahrzehnten Zeitgeschichte. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt bis zum Jahr 1990 gegenüber. Der ehemalige "Observation Post Alpha" (kurz: Point Alpha) war einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa und einer der heißesten Punkte im Kalten Krieg.

Point Alpha präsentiert dieses Stück deutsch-deutscher Geschichte sichtbar, erlebbar und begreifbar: die Konfrontation der beiden Machtblöcke, den Aufbau der Grenzanlagen mit ihren Sicherungselementen, aber auch militärische Abläufe sowie das Leben an und mit der Grenze aus der Sicht der Bevölkerung.

Stiftung Ettersberg

Die Stiftung Ettersberg wurde 1999 auf Anregung des spanischen Schriftstellers und Überlebenden des KZ Buchenwald, Jorge Semprún, gegründet und ist der vergleichenden Erforschung europäischer Diktaturen und der Aufarbeitung der SED-Diktatur gewidmet. Sie ist ein Forum des Dialogs zur Aufarbeitung der deutschen und europäischen Diktaturgeschichte und der Stabilisierung junger Demokratien. Seit 2012 ist die Stiftung Ettersberg Trägerin der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Erfurt.

Thüringer Archiv für Zeitgeschichte

Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" (ThürAZ) im Verein Künstler für Andere e.V. ist das Spezialarchiv zu Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur für den Freistaat Thüringen. Im Mittelpunkt der Sammlungstätigkeit des ThürAZ stehen die Selbstzeugnisse der Akteur:innen der Opposition und des Widerstandes in den ehemaligen Bezirken Gera, Erfurt und Suhl.

Das ThürAZ ermöglicht in qualitativer und quantitativer Hinsicht einen einzigartigen Zugang zur Gegenüberlieferung der SED-Diktatur. Durch die hier verwahrten Quellen wird es möglich, den Dokumenten der Herrschaft die Perspektive der Akteur:innen unangepasster und widerständiger Gruppen entgegenzusetzen.