Beide deutsche Staaten nahmen das Recht politisch Verfolgter auf Asyl 1949 in ihre Verfassungen auf. Doch was bedeutete das konkret? Dr. Patrice Poutrus untersucht in seinem neuen Buch die Entwicklung des Asylrechts in Deutschland von der Nachkriegszeit über die Grundgesetzänderung von 1993 bis in die Gegenwart. Welche Konsequenzen ergaben sich aus dem sogenannten Asylkompromiss für das Anerkennungsverfahren, die Aufnahme von Geflüchteten und die europäische Migrationspolitik? Poutrus zeigt, dass es in der Asylrechtdebatte stets um grundlegende Fragen der politisch-moralischen Orientierung der deutschen Gesellschaft geht. Das Buch ist eine unentbehrliche Lektüre für all jene, die die Konflikte um Asyl und Flucht in den historischen Zusammenhängen verstehen möchten.
Patrice Poutrus ist Zeithistoriker und Migrationsforscher. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur DDR-Geschichte und zur Migrationsgeschichte vorgelgt. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik der Universität Erfurt und dort im Projekt „Diktaturerfahrung und Transformation – Partizipative Erinnerungsforschung“ beschäftigt.
Patrice Poutrus
Umkämpftes Asyl. Vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart
Verlag Ch. Links, Berlin, 2019
ISBN: 978-3-96289-036-0
248 Seiten
25 EUR