Die Götter, die wir mit der griechisch-römischen Antike verbinden, sind in Epen und Mythen sehr menschlich dargestellt, ihr Bild ist anthropomorph. Seit der Renaissance wird unsere Vorstellung dieser Götter zudem auf weiße Marmorkörper beschränkt. Die Vorlesung stellt nun neben dieses anthropomorphe Götterbild anikonische Bilder, die vor allem in religiösen Kontexten archäologisch und literarisch belegt sind. Welchen Unterschied macht die Ausgestaltung des Bildes für den Betrachter und seine Vorstellung der Götter? Welche Rollen kommen den unterschiedlichen Bildformen zu, wenn man mit der Gottheit in Kontakt treten möchte? Welche Zwischenformen zwischen anthropomorph und anikonisch gibt es? Und wo verläuft die Trennlinie zu bildlosen Göttervorstellungen? An einigen Beispielen, in denen man rekonstruieren kann, wie die Götterbilder in religiöse Praktiken eingebunden waren, soll gezeigt werden, wie man mit den Bildern umging, was für Bedeutungen sie haben konnten, und welche Vorstellungen dahinter standen.
Die nächste Veranstaltung findet am Dienstag, 10. Mai, statt. Dr. Julie Casteigt vom Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt spricht dann im Coelicum über das Thema „Als Wolfram Aaron war: Eine Interpretation des ‚Wolframleuchters‘ des Erfurter Doms im kulturellen Kontext der mittelalterlichen jüdischen Erfurter Gemeinde“. Wir weisen bereits jetzt darauf hin, dass die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist.
Nähere Informationen unter: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.
(Pressemitteilung 42-2016 vom 26. April 2016)