Ausgezeichnet!

2 MEd-Arbeiten des Fachgebiets als beste Abschlussarbeiten der Uni ausgezeichnet

Wir freuen uns sehr, dass die Abschlussarbeiten des Master of Education von Alina Rauschkolb und Alessandra Roever eine Auszeichnung als die besten Abschlussarbeiten der Universität erhalten haben.

Digitale Umsetzung des semantisch-lexikalischen Strategietrainings „Der Wortschatzsammler“ – Entwicklung und Durchführung einer Fördereinheit in der Primarstufe von Alina Rauschkolb

  • Zusammenfassung: Semantisch-lexikalische Fähigkeiten sind wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schul- und Berufsbiographie. Daher stellte sich Frau Rauschkolb im Rahmen ihrer Masterarbeit die Aufgabe, die evidenzbasierte semantisch-lexikalische Strategietherapie nach Motsch, Marks und Ulrich (2018) in eine digitale Wortschatzfördereinheit umzuwandeln, um Langzeit- und Transfereffekte auf ungeübtes Wortmaterial zu erreichen. Zunächst werden zum theoretischen Hintergrund relevante Grundlagen, Konstrukte und Begriffe zu Wortschatzerwerb und –störungen, sprachtherapeutische Interventionen und Einsatz digitaler Medien in Schule und Sprachtherapie erläutert. Dem schließt sich eine ausführliche Darstellung der Digitalisierung des Konzeptes „Der Wortschatzsammler“ sowie der Durchführung der Fördereinheiten an. Die Studie wird mit einer neunjährigen Drittklässlerin mit Sprachentwicklungsstörung digital im Elternhaus durchgeführt und prüft die digitale Fördermöglichkeit hinsichtlich ihrer Praktikabilität und der Motivation der Probandin. Im Ergebnis der Pilotstudie wird festgestellt, dass der Wortschatzsammler in digitaler Form eine Möglichkeit darstellt, um lexikalische Strategien zur Wortschatzförderung zu vermitteln. Frau Rauschkolb konnte zeigen, dass das Mädchen die digitale Fördereinheit motiviert und weitestgehend selbstständig absolvieren konnte. Ihre Beobachtungen wurden durch Interviews mit dem Kind und den Bezugspersonen bestätigt.

Einbeziehung einer Schülerin mit Komplexer Behinderung in den Literaturunterricht einer Grundschulklasse durch Einsatz einer selbst entwickelten mehr¬Sinn® Geschichte von Alessandra Roever

  • Zusammenfassung: Menschen mit Komplexer Behinderung – das Attribut „komplex“ bezieht sich durch seine spezielle Schreibung nicht auf die Behinderung, sondern auf die Lebensumstände der Menschen – werden seit jeher in der Teilhabe am allgemeinem Bildungssystem benachteiligt und überwiegend an Förderschulen unterrichtet. Häufig fehlen Kenntnisse über Konzepte und geeignete Unterrichtsmaterialien, wie Lernenden mit Komplexer Behinderung Teilhabe an allgemeinen Bildungsangeboten gewährt werden kann. Diese Problematik nimmt Frau Roever zum Anlass, um im Rahmen ihrer Masterarbeit Unterrichtsmaterial zu entwickeln, mit dessen Hilfe Literaturunterricht in der Grundschule gestaltet werden kann, der die Bedürfnisse von Lernenden mit Komplexer Behinderung berücksichtigt. Die Entwicklung des Materials basiert auf dem Konzept der mehr¬Sinn® Geschichten, welche sich dadurch auszeichnen, dass die Vermittlung ihres Inhalts durch sinnliche Wahrnehmung unterstützt wird und nicht in rein verbaler Form erfolgt. Das selbstentwickelte Material wurde mittels eines Fragebogens und den Einschätzungen von Lehrkräften aus den Bereichen Förder- und Grundschulpädagogik evaluiert. Es zeigte sich, dass die Lehrkräfte die mehr¬Sinn® Geschichte insgesamt sehr positiv bewerten, da mit Hilfe des Konzeptes eine sinnlich erlebbare Erzählsituation geschaffen werden kann, die allen Kindern einen Zugang zu Literatur bietet. Zusammenfassend kommt Frau Roever zu dem Ergebnis, dass das Konzept eine gute Möglichkeit bietet, Lernende mit Komplexer Behinderung in den Literaturunterricht einzubeziehen, und dass mehr¬Sinn® Geschichten eine wichtige Ausgangsvoraussetzung für einen gemeinsamen Literaturunterricht von Lernenden mit und ohne Komplexer Behinderung schaffen.

 

Wir gratulieren den beiden Absolventinnen herzlich und wünschen ihnen alles Gute für den künftigen Werdegang!