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Dürfen wir vorstellen? – Die sechs Finalisten unseres Gründungsideenwettbewerbs…

Die Finalisten des zweiten Gründungsideenwettbewerbs der Uni Erfurt stehen fest. Gesucht wurden kreative, innovative Einfälle zu einem neuen Produkt, (Forschungs-)Verfahren oder einer Dienstleistung – auch im Bereich „Social Entrepreneurship“. Beim Finale am 7. Mai auf dem Campus werden die sechs Gründerteams ihre Idee einer Jury präsentieren, die im Anschluss die Gewinner kürt. Die zwei besten Ideen erhalten Geldpreise, die vier anderen werden mit Sachpreisen ausgezeichnet. Hier stellen wir die sechs Finalisten-Projekte kurz vor…

Wie wollen wir heute arbeiten? Wie können wir unsere Produktivität erhöhen, ausgeglichen leben und gleichzeitig Zeit für uns und die Familie haben? Diese Fragen wollen Julian Gerhardt, Stefanie Roth, Robin Ludwig, Patrick Ziemke und Stella Neumann mit ihrem Projekt „Working Beans Center (WBC) Erfurt“ beantworten und dabei dort anfangen, wo klassische Co-Working-Stationen an ihre Grenzen kommen. So soll es beispielsweise eine Rundumbetreuung mit Office-Service und Cateringangebot geben. Zudem sind Kooperationen mit Fitnessstudios geplant sowie die Einrichtung einer Inhouse-Kita. Auf diese Art möchte das Team den Spagat zwischen Individualisierung und Standardisierung, Kreativität und Einfachheit sowie Produktivitätssteigerung mit einer Zufriedenheit schaffen, die über die herkömmliche Work-Life-Balance hinausgeht.

Einen sicheren Raum schaffen, in dem zuvor vernachlässigte Haus- und Nutztiere von Menschen besucht werden können, die eine Behinderung oder psychische Probleme haben – das ist die Idee des Projekts „The Animal Hub“ von Maria Geußer, Anthony Dogbedo und Munira Hirwani. Die Studierenden möchten Tieren helfen und gleichzeitig einen Raum für soziale Kontakte, Interaktion und verschiedene Zugangsmöglichkeiten zu den Tieren schaffen. Zudem sollen im Rahmen von „The Animal Hub“ Outdoor-Kurse für Schüler und Erwachsene konzipiert werden, die unvergessliche Erlebnisse bieten.

Unter dem Motto „Unser Herz schlägt grün“ möchten Pauline Haag, Vanessa Rother, Katharina Koch, Tim Möller und Susan Carolin Hagemann einer Genossenschaft für Urban Gardening die Idee ihres Projekts „Urban Green“ vorstellen. Brachliegende und ungenutzte Flächen der Stadt Erfurt sollen begrünt und zum Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden. Das Konzept soll einen Treffpunkt für Jung und Alt bieten, an dem sich jeder aktiv in die Bepflanzung und Pflege der Flächen einbringen und sich bei Bedarf durch Vorträge und Workshops weiterbilden kann. Speziell für Kindergärten und Grundschulen soll zudem ein Bildungsprogramm angeboten werden, das eine Handreichung für Erzieher und Lehrer zur Vermittlung eines Zugangs zur Natur beinhaltet.

Mit ihrem Projekt „MINTy Girls“ möchten Nicole Oubre, Ariana Barrenechea und Sonia Gonzales die Interessenslücke von jungen Mädchen in den MINT-Fächern schließen. Geschehen soll dies durch eine Workshop-Reihe für Mädchen der dritten bis sechsten Klasse, die durch eine Partnerschaft mit dem Thüringer Bildungsministerium realisiert werden soll. Denn bereits im Alter von etwa elf Jahren sinkt nach Aussage der Gründerinnen das Selbstvertrauen deutscher Mädchen im Fach Mathematik, was in den weiteren Schuljahren zu einem noch geringeren Interesse führt. Die Folge: Auch Universitäten beklagen die geringe Anzahl an Frauen in den MINT-Fächern, versuchen aber vergleichsweise erst spät, die Einschreibung der Schülerinnen zu fördern. „MINTy Girls“ soll deshalb früher ansetzen.

Der ländlichen Bevölkerung im Gitovu-Sektor in Ruanda erschwingliche, sichere und saubere Energie zum Kochen bereitzustellen – das ist die Idee hinter dem Projekt „CLEAN FUEL FOR LIFE“ von Eric Mushimiyimana und Inusah Hamzah. In Ruanda, wo etwa 80 Prozent der Bevölkerung feste Brennstoffe verwenden, ist die Entwicklung von sauberer Technologie für Haushalte sehr gering. Aus den nationalen Daten geht hervor, dass insbesondere die ländliche Bevölkerung überwiegend mit Brennholz kocht, während nur 1,1 Prozent der Gesamtbevölkerung Gas zum Kochen verwendet. Innerhalb des Projekts soll die genannte Region mit nachfüllbaren Gasflaschen und mit entsprechenden Öfen versorgt werden. Dafür möchten die Studierenden einen Laden eröffnen, der die nötige Ausrüstung liefert. Der Shop soll von einem bereits bestehenden Verband vor Ort verwaltet und im Juni 2019 eröffnet werden.

Spezielle Freizeitaktivitäten für Menschen mit Behinderung gibt es bereits. Jedoch ist das Angebot in der Regel relativ unflexibel bezüglich der individuellen Wünsche derer, die es nutzen sollen.  Alexander Schimmel, Maike Schatz, Tom Blechschmidt und Christian Roß möchten das mit ihrem Projekt „FeelErLeben“ ändern. Ihre Unternehmung liefert nicht das fertige Angebot, sondern soll eine individuelle Freizeitgestaltung mit persönlicher Assistenz ermöglichen. So umfasst die Dienstleistung u.a. Beratungsgespräche, die darüber aufklären sollen, welche Möglichkeiten die jeweiligen Klienten in Bezug auf Kostenübernahme seitens des Sozialamtes oder der Pflegekasse besitzen.