Katholisch-Theologische Fakultät vergibt erstmals zwei Förderpreise

Im Rahmen ihres Patrontsfestes „Albertus Magnus“, das die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt in jedem Jahr gemeinsam dem Priesterseminar Erfurt feiert, wurden 2017 erneut herausragende studentische Abschlussarbeiten mit dem Förderpreis der Fakultät prämiert.

Erstmals ging dieser zu gleichen Teilen an zwei Preisträgerinnen: an Esperanza Spierling für ihre Arbeit zum Thema „Raumerfahrung im modernen Kirchenraum: Das Beispiel der Kirche St. Trinitatis in Leipzig“. Sie geht darin der Frage nach, wie eine sakrale Raumerfahrung inmitten einer Gesellschaft möglich sein kann, die in hohem Maß von Konfessionslosigkeit geprägt ist. „Esperanza Spierling kommt dabei zugute, dass sie ihre Kompetenzen als Theologin sowie als Künstlerin und die reflektierte Begegnung mit Konfessionslosen in die Arbeit einbringen kann“, erläuterte Michael Gabel, Professor für Fundamentaltheologie sowie Vorsitzender des Freundeskreises der Katholisch-Theologischen Fakultät, in seiner Laudatio. Zugleich ging der Förderpreis an Anna Reinhardt, die mit ihrer kirchengeschichtlichen Untersuchung zu „Kurt Reuter: Wirken und Wirkung eines Priesters im Dienst der deutsch-polnischen Versöhnung“ eine „beachtenswerte Studie über die deutsch-polnische Versöhnungsarbeit im Vorfeld des wegweisenden Briefwechsels beider Episkopate von 1965 vorlegte,“ wie Porfessor Gabel resümierte. Anna Reinhardt habe damit erstmals einen bislang unbekannten Aspekt der Berliner Diözesangeschichte und des mittelost-deutschen Katholizismus allgemein erforscht.

Im Gedenken an den Heiligen und einstigen Kirchenlehrer Albertus Magnus blickte die Fakultät anlässlich ihres Patronatsfestes ebenso auf das Studienjahr 2016/17 zurück sowie auf künftige Herausforderungen. Bereits bei einem Festgottesdienst am Morgen hatte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr die Aufgabe der Fakultät formuliert, nicht nur Theologie zu betreiben, „sondern sie in Einklang mit dem Wissen der Zeit bringen – das ist die Herausforderung und der Ansporn.“ Entsprechend zukunftsorientiert war auch der Festvortrag von  Prodekanin Prof. Dr. Maria Widl. Unter dem Titelthema „Jung sein im digitalen Zeitalter“ sprach sie über praktisch-theologische Herausforderungen im Umgang der Katholischen Kirche mit insbesondere jungen Menschen. Gleichfalls begrüßte Prof. Widl die neuen Studierenden, die zum Wintersemster 2017/18 ein Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät aufgenommen haben.

Zur akademischen Feier waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vertreter aus Hochschule sowie den östlichen Bistümern der Katholischen Kirche in Deutschland erschienen. Unter ihnen war auch Erzbischof Heiner Koch aus dem Erzbistum Berlin, der wenige Tage vor den Feierlichkeiten, der Katholisch-Theologischen Fakultät zu ihrem 15-jährigen Bestehen gratuliert und ihre Entwicklung als „Erfolgsgeschichte der Deutschen Einheit“ geehrt hatte.