Neue Publikation: "Lyon, entre Empire et Royaume (843–1601)"

"Lyon, entre Empire et Royaume (843–1601)" ist der Titel eines neuen Buches, das Alexis Charansonnet, Jean-Louis Gaulin, Pascale Mounier und Susanne Rau von der Universität Erfurt jetzt im Verlag Classiques Garnier (Paris) herausgegeben haben.

Nach mehrfachem Wechsel politischer Zugehörigkeit seit der Teilung des Fränkischen Reichs im Jahr 843 war die Stadt Lyon – bis zur Annexion durch den Kapetinger Philipp den Schönen – rund 300 Jahre lang Teil des Heiligen Römischen Reichs. Das Buch dokumentiert die langsame Integration der Stadt Lyon in das Königreich Frankreich sowie die Verschiebung einer Grenze bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Es zeigt – auf der Basis von rund 150 Quellenauszügen, Bildern und Karten sowie kommentierenden Erläuterungen – die Komplexität einer städtischen Eigenheit, die sich tief in das Gedächtnis der Menschen geprägt und als fortdauernde mentale Grenze die Handlungsweisen der Menschen bestimmt hat. Bezeugt ist dies nicht zuletzt in der Verwendung der Ausdrücke „Teil des Königreichs“ – „Teil des Reichs“ (frz.: „part du Royaume“ – „part de l’Empire“) für zwei durch die Saône geteilten Viertel der Stadt.

Die umfangreiche Anthologie ist das Resultat der langjährigen Zusammenarbeit einer interdisziplinären Forschergruppe, die sich der Konstitution und Dynamik einer Grenze als Raumfigur widmete und damit auch einen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte um Europas Binnen- und Außengrenzen leistet. Ein Buch, das uns an die Konstruiertheit von Grenzen und damit auch an ihre latente Instabilität erinnert.

Alexis Charansonnet, Jean-Louis Gaulin, Pascale Mounier, Susanne Rau (Hrsg.)
Lyon, entre Empire et Royaume (843-1601)

Classiques Garnier, 2016

ISBN 978-2-8124-5984-9
786 Seiten
34 EUR