Die Transformation der Wirtschaft ist endgültig zu einem gesellschaftlichen Konfliktthema geworden und gerät politisch zunehmend unter Druck. Oft stehen sich ökologische und soziale Prioritäten scheinbar entgegen. Dabei wird sich nicht zuletzt in den Betrieben entscheiden, ob ein sozial-ökologischer Umbau breit akzeptiert wird und gelingen kann. Zwar betrifft die notwendige Dekarbonisierung quasi alle Bereiche der Wirtschaft; dennoch gibt es zweifelslos Branchen, die unter besonders hohem Veränderungsdruck stehen, etwa der Mobilitäts- und Logistiksektor oder die Energiewirtschaft. Transformationskonflikte sind hier an der Tagesordnung – die strategischen Reaktionen der Belegschaften und ihrer gewerkschaftlichen Interessensvertretungen fallen jedoch auffallend unterschiedlich aus.
Das internationale Symposium zielt auf eine vergleichende Analyse ausgewählter Transformationsfälle, um regionale und betriebliche Besonderheiten zu berücksichtigen sowie vielversprechende Ansätze zu identifizieren. In verschiedenen Impulsvorträgen, Workshops sowie einer Podiumsdiskussion wird dafür der Dynamik von sozial-ökologischen Transformationskonflikten nachgespürt. Europaweite Beachtung erlangte beispielsweise die permanente Versammlung, die Arbeiter:innen in der Autofabrik GKN Florenz (Italien) abhalten, um eine Konversion der Produktion zu erreichen. Die Transformation der industriellen Wertschöpfungsbasis und das System der Arbeitsbeziehungen hierzulande führen hingegen zu anders gelagerten Konfliktverläufen und Perspektiven. Parallele Workshops thematisieren zudem die Rolle von Wasserstoff für den ökologischen Umbau, die Zukunft des Logistiksektors, den Strukturwandel der Autoindustrie sowie mögliche Verbindungen von Arbeitskämpfen und Klimaschutz. Ein breit besetztes Podium wird abschließend Herausforderungen, Strategien und Allianzen für eine gelingende Transformation ausloten.