Konzepte für eine nachhaltige berufliche Bildung

Mit rund 500.000 Euro fördert das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in den kommenden drei Jahren aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt „KoProNa – Konzepte zur Professionalisierung für eine nachhaltige berufliche Bildung“. Dabei handelt es sich um einen Modellversuch, den die Universität Erfurt im Verbund mit der Universität Paderborn durchführt.

Bildnachweis: 490011_original_R_K_by_Konstantin-Gastmann_pixelio.de

Nachhaltiges Denken und Handeln werden in Zeiten knapper werdender Ressourcen immer bedeutender. Jedoch ist dieser ökologische Ansatz nur ein Teil des Nachhaltigkeitsdreieckes, das auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeit umfasst. Im Sinne eines generationengerechten Wirtschaftens ist deshalb ein Umdenken in der Arbeits- und Berufswelt erforderlich. Ziel des Vorhabens „KoProNa“ ist es deshalb, Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, Konzepte und Strategien einer nachhaltigen beruflichen Bildung zu entwickeln, einzuführen und umzusetzen. Wichtige Akteure dafür sind hierbei vor allem die Ausbilder und all jene, die Auszubildende durch den Prozess der Berufsausbildung begleitet. Im Rahmen des Projektes sollen sie für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert und handlungsfähig gemacht sowie bei der Organisation und Neugestaltung ihrer Berufsausbildung unterstützt werden. Dafür werden den Betrieben Workshops und Beratungsangebote unterbreitet, die sich auf eine wissenschaftliche Untersuchung stützen, die ebenfalls Teil des Modellvorhabens ist. In den Blick genommen werden darin die betrieblichen Rahmenbedingungen, die betriebliche Ausgangssituation und die betriebsspezifischen Umsetzungsstrategien und Umsetzungshürden einer nachhaltigen beruflichen Bildung untersucht.

Die Teilnehmenden sollen Multiplikatorenfunktionen haben und so den Ansatz im Unternehmen weitertragen. Dabei versteht sich der Modellversuch als ein Ansatz, der auf der persönlichen Ebene der Beteiligten und auf den individuellen Bedürfnissen der Betriebe, entsprechende Veränderungen herbeiführen will. Somit wird der Prozess aus den Betriebsstrukturen selbst getragen und nicht von außen in die Strukturen auferlegt.

„Dass wir im Projekt mit der Universität Paderborn kooperieren, bietet uns die Chance, den Blick auf eine weitere Region zu legen und die verschiedenen Rahmenbedingungen zu untersuchen“, erklärt Claudia Müller vom Fachbereich Berufspädagogik und Weiterbildung der Uni Erfurt. Weitere strategische Partner sind der Verband der Metall- und Elektro-Industrie Thüringen e.V. (VMET), der Allgemeine Arbeitsgeberverband Thüringen e.V. (AGVT), das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT) und die IHK Erfurt.

(Pressemitteilung 49-2016 vom 12. Mai 2016)