Das breite thematische Spektrum der digitalen Schau erstreckt sich dabei vom biblischen Entscheidungskampf zwischen David und Goliath über gerichtliche Zweikämpfe des Mittelalters bis zum studentischen Duell im 18. Jahrhundert.
Bis zum Zweiten Weltkrieg besaß die heutige Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein eine außerordentlich umfangreiche Fechtbuchsammlung. Den Kern bildeten fünf illustrierte spätmittelalterliche Handschriften von Hans Talhoffer, Paulus Kal und zwei unbekannten Fechtmeistern, darunter das älteste überlieferte Fechtbuch Europas (heute Royal Armouries in Leeds, I.33). Zu welchem Zweck wurden diese Kampfkunstkompendien erstellt? Wie werden Körpertechniken vermittelt? Wie entstand die unikale Sammlung in Gotha und welche Rolle spielte sie in der modernen Zeit bei ihrer Entdeckung für die deutsche Rechts-, Kunst- und Sportgeschichte sowie für die heutige sehr lebhafte Bewegung zur Rekonstruktion der historischen Kampfkünste Europas? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.
Dazu ist in der Reihe "Veröffentlichungen aus der Forschungsbibliothek" auch ein Buch erschienen. Anhand von bebilderten Handschriften und Alten Drucken nimmt es die Leser*innen mit auf einen Ritt durch die Kulturgeschichte des Zweikampfs von militärischen Entscheidungskämpfen der Antike über mittelalterliche Ritterturniere und Gerichtskämpfe zu frühneuzeitlichen Ehrenduellen.