Die Forderung nach mehr Gender- und Diversity-Kompetenz ist nicht unumstritten. Insbesondere in Bezug auf die Verwendung geschlechtersensibler Sprache gibt es zahlreiche Debatten. Dabei ist es naheliegend, die Vielfalt in unserer Lebenswelt auch in der Lehre, in Texten und der Sprache zu spiegeln. An der Universität Erfurt spielt das Thema „Gender und Diversität“ eine besondere Rolle. Bedingt durch ihre kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Ausrichtung beträgt der Frauenanteil bei den Studierenden seit Jahren rund 70 Prozent. Eine Möglichkeit, diese Geschlechterverteilung explizit zum Thema zu machen, bietet das Studium Fundamentale. Durch seinen interdisziplinären Ansatz ermöglicht es Einblicke in Themen, die über den jeweiligen fachlichen Horizont der Teilnehmenden hinausgehen, und fördert damit die Entwicklung wichtiger sozialer und interkultureller Kompetenzen. Zu diesen gehören auch Gender- und Diversity-Kompetenzen. Grundsätzlich jedoch kann die Gender-Thematik in jede Lehrveranstaltung integriert werden. Die neue Handreichung richtet sich an Lehrende - insbesondere im Bereich des Studium Fundamentale und der Lehramtsausbildung - und bietet Hinweise und Anregungen für die eigene Lehrgestaltung. Aufbauend auf einer Klärung der zentralen Begriffe werden im ersten Teil gender- und diversity-sensible Didaktik beleuchtet und Methoden vorgestellt, um Verhaltensweisen im Unterricht auf genderspezifische Rollenmuster hin analysieren zu können. Im zweiten Teil finden sich Hinweise zum gender-sensiblen Sprachgebrauch im Unterricht.
Das Heft ist im Gleichstellungsbüro erhältlich. Es steht zudem auf der Website der Universität Erfurt zum Download bereit.