Durch den interregionalen Handelsaustausch, der maßgeblich zum wirtschaftlichen Wachstum beitrug, waren Messen ein zentrales Element der wirtschaftlichen Entwicklung im Europa des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Die deutsch-französische Forschungskooperation CoMOR ("Configurations of European Fairs. Merchants, Objects, Routes" [1350-1600]), die sowohl von der französischen Nationalen Forschungsagentur (ANR) als auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, widmet sich der Analyse des Systems der vormodernen Messen in seiner gesamten europäischen Dimension. CoMOR bringt Historiker aus Lyon, Erfurt, Leipzig, Graz, Turin und Lissabon zusammen, die systematisch Informationen über Messen, Kaufleute, Handelswaren und -routen aus verschiedenen archivalischen Quellen sammeln, um eine große Datenbank aufzubauen. Das Hauptziel von CoMOR ist es, zeitliche und räumliche Veränderungen im vormodernen europäischen Messewesen zu rekonstruieren und auf einer digitalen dynamischen Karte sichtbar zu machen.
Der inzwischen zweite CoMOR-Workshop wird sich auf Kaufmannsdokumente wie Rechnungsbücher, Briefe und Reiseberichte sowie die Kommunikation der Kaufleute auf den Messen im Spätmittelalter konzentrieren, also etwa auf den Zeitraum zwischen dem Niedergang der Messen in der Champagne im frühen 14. Jahrhundert und dem Aufstieg der Messen in Lyon im 15. Jahrhundert sowie der Entstehung Antwerpens als internationaler Handelsplatz um 1500.
Um Anmeldung bis zum 21. Januar bei ulf_christian.ewert@uni-erfurt.de wird gebeten.