"Dokumentarfilme als rechtssoziologische Forschung: Kreativer Umgang mit der Aktualität des Rechts als Abrechnung und Abhilfe?"
Zusammenfassung: Die Sitzung bringt Wissenschaftler zusammen, die an der Herstellung oder Erforschung von Dokumentarfilmen beteiligt sind, um über den Dokumentarfilm als Mittel zur Durchführung und Vermittlung sozio-rechtlicher Forschung nachzudenken. Wenn der Dokumentarfilm ein "creative treatment of actuality" (John Grierson) ist, wie kann er dann sowohl die Normativität des Rechts als auch seine chaotische Aktualität erfassen? Wie kann er als Methode der Rechtsforschung oder sogar als ethnografisches und ästhetisches Mittel der Abrechnung und Wiedergutmachung funktionieren, das Ungerechtigkeiten anfechtet, ohne in seine eigenen Darstellungsfallen und imaginierten Authentizitäten zu fallen? Wie kann er mit den eigenen Ansprüchen des Rechts an Realität und Gerechtigkeit umgehen? Wie kann eine progressive Praxis des Dokumentarfilms heute aussehen? Die von den Referenten produzierten Filme werden während der Sitzung in Ausschnitten gezeigt und dem Publikum vor und nach der Sitzung in voller Länge online zur Verfügung gestellt.
Teilnehmer:innen: Patrícia Viera, Universität Coimbra; Ruth Buchanan, Osgoode Hall Law School, York University; Johanna Del Pilar Cortes Nieto, Univ. Rosario, Bogota; Michael Riegner, Universität Erfurt; Luis Eslava, Kent Law School; Cecilia Oliveira, Institute for Advanced Sustainability Studies Potsdam
"Transformative constitutionalism and constituçao dirigente: Convergences and Contexts"
Zusammenfassung: Dieses Panel untersucht Konvergenzen und Unterschiede zwischen dem transformativer Konstitutionalismus (TK), der seit den 2000er Jahren im englischsprachigen vergleichenden Diskurs als südliches Gegenkonzept zum liberalen Konstitutionalismus aufgetaucht ist, und dem Konzept der "constituçao dirigente", das von portugiesischen und brasilianischen Verfassungsrechtlern diskutiert wurde, lange bevor das Konzept des TK international bekannt wurde. In welchen Kontexten sind die beiden Konzepte entstanden, und konvergieren sie in mancher Hinsicht? Was ist ihr jeweiliger epistemischer Status - eine Verfassungslehre, eine normative Theorie des Konstitutionalismus, ein Idealtypus zum Vergleich? Warum erscheinen die beiden Diskurse wie vorbeifahrende Schiffe in der Nacht? Und was könnten sie zu einer typologischen Theorie des globalisierten vergleichenden Konstitutionalismus beitragen?
Teilnehmer:innen: Mariana Canotilho, Univ. Coimbra/Verfassungsgericht von Portugal; Luís Vale, Univ. von Coimbra; Teresa Violante, FAU Erlangen; Deo Campos, Univ. Juiz de Fora; Florian Hoffmann, PUC Rio; Michael Riegner, Univ. Erfurt; Philipp Dann, HU Berlin
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