Studierende haben dafür kindgerechte Erläuterungen zu den Kunstwerken erstellt und ein Angebot für aktive kreative Arbeit entwickelt. Die kleinen Besucher können jetzt durch die Ausstellung gehen, dabei Suchaufgaben lösen und bekommen obendrein inhaltliche Erläuterungen zur Kunst des Mittelalters und zum Leben Albrecht Dürers. Den Abschluss dieser Audioführung bilden die Aufforderung einer Interpretation zu ausgewählten Bildern und eine skizzenhafte zeichnerische Arbeit vor einem Kunstwerk.
Das Projekt entstand im Rahmen einer langfristig angelegten Kooperation der Uni mit dem Kunsthaus Apolda. Dort sollen Kunst-Studierende im Rahmen ihrer berufseldorientierenden Praktika und Übungen verschiedene kunstpädagogische Projekte durchführen können – vornehmlich mit Kindern, die das Kunsthaus besuchen. Ulrike Stutz, Professorin im Fachbereich Kunst der Uni Erfurt: „Wir planen, auch künftig mit dem Kunsthaus Apolda zusammenzuarbeiten. Denn wir finden dort nicht nur Ausstellungen von hervorragender Qualität vor, sondern auch weitere günstigere Rahmenbedingungen. Insbesondere das große Interesse an der Kooperation mit uns und die Offenheit gegenüber den Konzeptionen, die die Studierenden einbringen, sind sehr unterstützend und motivierend.“
Eine besondere Herausforderung bestand für die Studierendenim aktuellen Projekt darin, prägnante Texte zu formulieren, die Länge der gesprochen Texte – etwa eine Minute – nicht zu überschreiten und hierbei wesentliche Aspekte der komplexen und hintergründigen Werke zu vermitteln. Prof. Ulrike Stutz: „Ein Fokus lag darauf, den Blick der Betrachtenden zu lenken, hierbei nicht zu viele Vorgaben zu machen, aber trotzdem das Entdecken von Details anzuregen. Wir haben dabei intensiv über den Umgang mit religiösen Bezügen der Werke gesprochen, die in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht umfassend erläutert werden konnten, die Studierenden aber auch nicht als unhinterfragbare Wahrheiten präsentieren wollten. Und eine weitere Aufgabe bestand darin, den Guide mit insgesamt acht Einzeltexten abwechslungsreich zu gestalten und dabei nicht nur Betrachtungen, sondern auch Phantasiereisen und das eigene Zeichnen der Kinder anzuregen.“
Nicht nur die Besucher der Ausstellung profitieren von der Zusammenarbeit von Kunsthaus und Uni Erfurt, sondern auch die Studierenden, die mit der Entwicklung des Audioguides zugleich zentrale didaktische Kompetenzen entwickeln konnten. Denn bei den Projektbeteiligten handelt es sich um Studierende, die später einmal als Lehrerinnen und Lehrer arbeiten wollen. Gerade für sie ist es von großer Bedeutung sich prägnant, anschaulich und anregend ausdrücken zu können und hierbei einen Raum für die eigenen Wahrnehmungen und Deutungen der Kinder zu eröffnen. Und auch Ulrike Stutz hält die Möglichkeit der Zusammenarbeit von Studierenden mit den Profis vor Ort für einen großen Gewinn: "So können sie wichtige Erfahrungen im Bereich der Kooperation von Schule und außerschulischen Partnern machen." Dass die Studierenden ihre Sache gut gemacht haben, bescheinigen ihnen unter anderem Schüler der Staatlichen Grundschule „Am Schötener Bach“ in Apolda. Sie durften den fertigen Audioguide in einem ersten Testlauf prüfen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 13. April im Kunsthaus Apolda zu sehen.