Ungewöhnliches Zeitzeugenprojekt

Erneut haben Studierende der Universität Erfurt gemeinsam mit japanischen Studierenden im Wintersemester einen Zeitzeugenbericht einer Hibakusha, einer Überlebenden des Atomangriffs von Hiroshima, aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt.

Prof. Dr. Yoko Nishina, Lars Claußen, Tuan Pham, Julia Richter, Miyu Kojima und Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Yoko Nishina von der Universität Hiroshima und betreut von Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt haben sie den Bericht der zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs fünf Jahre alten Rumi Hanagaki für eine Publikation auf der Website der Nationalen Friedensgedächtnishalle für die Atombombenopfer von Hiroshima übersetzt, die Zeitzeugenberichte sammelt. Mit der Initiative von NET-GTAS (the Network of Translators for the Globalization of the Testimonies of Atomic Bomb Survivors) werden seit vier Jahren Video-Interviews mit Überlebenden durch qualifizierte Übersetzer und Spezialisten aus Japan und anderen Ländern ehrenamtlich übersetzt. Auch an den Hochschulen gibt es dazu didaktische Ansätze, so auch in Erfurt. Für die Studierenden ein außergewöhnliches Projekt, das ihnen nicht nur die Möglichkeit bot, mit japanischen Studierenden in Tandems zu arbeiten, sondern sich am Ende der Intensivwoche auch persönlich via Skype mit Rumi Hanagaki auszutauschen. Trotz der furchtbaren Erfahrungen, die diese Zeitzeugin gemacht hatte, konnten die Studierenden sie als optimistischen Zeitzeugin erleben, die engagiert und lebendig von ihrem Engagement gegen Atomwaffen und für den Frieden berichtete und hofft, dass die jüngere Generation ihre Friedensbotschaft weiterträgt.