Erstes Ergebnis ihrer Zusammenarbeit ist die Organisation einer gemeinsamen Ringvorlesung für Studierende, die am 19. April mit einem Vortrag von Stefan Raue, dem Intendanten des Deutschlandradios, startet. Er steht unter dem Titel „Wer hat Angst vor Fake News? Warum wir souveräner mit Lügen, Fälschungen und Fake News umgehen sollten“ und beginnt um 18 Uhr im Plenarsaal des Thüringer Landtags. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich.
Als Referenten für die Veranstaltungsreihe haben außerdem zugesagt: Werner D’Inka (Herausgeber der FAZ) Prof. Dr. Heribert Prantl (Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung), Prof. Dr. Karola Wille (Intendantin des MDR), Prof. Dr. Norbert Lammert (Bundestagspräsident), Dr. Thomas de Maizière (Bundesminister a.D.) und Prof. Dr. Werner Patzelt (Professor der Politikwissenschaft an der TU Dresden).
Ziel der Kooperation ist die Schaffung eines breiten Netzwerkes zwischen Wissenschaft, Politik und Medien. Denn gerade der intensivere Wissenstransfer, eine stärkere Vermittlung von Theorie und Empirie ist für die Kooperationspartner von wechselseitigem Interesse. Zumal auch die Gewinnung von Fachkräften für die beiden nicht universitären Partner in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. „Zugleich profitiert die Universität von den Möglichkeiten eines intensiveren Praxisbezugs – besonders an der Staatswissenschaftlichen Fakultät, der Willy Brandt School of Public Policy sowie im Bereich des Studium Fundamentale“, erklärt Prof. Dr. Heike Grimm, Vizepräsidentin der Uni Erfurt und Direktorin der Brandt School.
Unsere Demokratie, das Recht auf freie Meinung, politische Teilhabe und freie Medien sind tragende Säulen einer freiheitlichen Gesellschaft und unseres föderalen Staates. Sie sind allerdings auch keine Selbstverständlichkeit. Das heißt, sie müssen in Anspruch genommen, gelebt und respektiert werden. Gegenwärtig sehen sich freiheitliche Gesellschaften einer besonderen Stresssituation ausgesetzt. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu. Für diese Polarisierung gibt es zahlreiche konkurrierende und auch sich ergänzende Erklärungsmuster: Angefangen von der Finanzkrise, der Flüchtlingskrise und dem Globalisierungs- und Digitalisierungsprozess bis hin zu nationalen Selbstfindungen, der Krise der europäischen Integration und damit einhergehend einer Stärkung des Populismus im Parteienspektrum. Diese Phänomene haben ebenso Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Diskurs wie auf die Medienlandschaft und die politische Auseinandersetzung in Thüringen. Sie bedürfen der wissenschaftlichen Erörterung wie auch einer verantwortlichen Auseinandersetzung in Politik und Medien. Die stärkere Vernetzung der drei Partner biete vor diesem Hintergrund große Chancen – zumal zwischen Universität, Landtag und Mediengruppe bereits zahlreiche Verbindungen bestehen.
Auch Landtagspräsident Christian Carius freut sich über die Kooperation: "Gemeinsam möchten wir den wichtigen wissenschaftlichen Diskurs über die Zukunft unserer Gesellschaft, unserer Demokratie und der Medien befördern. Die ausgewiesene Expertise der gewonnenen Referenten verspricht nachhaltigen Erkenntnisgewinn. Ich lade alle Studentinnen und Studenten herzlich zur Teilnahme ein.“
Die einzelnen Veranstaltungstermine werden rechtzeitig bekanntgegeben.