Der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller wurde als Teilnehmer einer Friedensdemonstration am 11. Mai 1952 in Essen erschossen. Er war der erste Demonstrationstote in der Bundesrepublik. In der DDR wurde er über Jahrzehnte zum Widerstandshelden erhöht und in die Reihen der "sozialistischen Helden" und antifaschistischen Widerstandskämpfer aufgenommen.
Der Vortrag von Alfons Kenkmann beschreibt die Biografie Müllers, die politische und juristische Aufarbeitung des Vorfalls als auch die öffentliche Diskussion um den Tod des Demonstranten. Daran schließt sich die Analyse der politischen Instrumentalisierung des jungen Toten in der ehemaligen DDR bis in die Transformationszeit hinein an. Auch im wiedervereinigten Deutschland sind die Diskussionen um den erinnerungskulturellen Umgang mit dem Opfer des Polizeieinsatzes vom Mai 1952 nicht abgeschlossen. Wie im Brennglas spiegelt sich in der Person Philipp Müllers die Geschichte des Kalten Krieges.
Der Vortrag findet digital über die Plattform Cisco Webex statt (Meetingraum: https://uni-erfurt.webex.com/meet/DuT.Erfurt).Der Meetingraum wird 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung geöffnet. Es ist keine gesonderte Anmeldung erforderlich, Sie können direkt über Ihren Browser dem Meeting beitreten. Benötigen Sie mehr Informationen zum Zugang oder Hilfe, wenden Sie sich bitte an: dut.info@uni-erfurt.de.
Bildnachweis: Werner Laux. Dem Parioten Philipp Müller. Berlin 1953 // ausgestellt auf der 3. Deutsche Kunstausstellung im Albertinum in Dresden 1953. // (Foto: Deutsche Fotothek Dresden)