| Willy Brandt School of Public Policy, Global Public Policy

Warum Identität für die EU-Klima- und Energiepolitik wichtig ist

Kann ehrgeizige Klimapolitik im Rahmen des europäischen Green Deals angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung der Europäer gelingen?

Ein kürzlich im Journal of European Public Policy erschienener Artikel von Silvia Weko, Doktorandin an der Brandt School, befasst sich mit den Einstellungen zum Klimawandel und der Frage, ob die EU in Bezug auf den Klimawandel die gleichen Spaltungen erleben könnte wie in anderen Politikfeldern wie der Migration. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die politische Ideologie - ob eine Person eher kosmopolitisch oder kommunitaristisch eingestellt ist - die wichtigste Determinante für individuelle Einstellungen ist und dass Unterschiede in den Einstellungen zwischen Ost- und Westeuropa durch Fragen der Energiesicherheit und der wirtschaftlichen Entwicklung erklärt werden können. Die EU hat seit Mitte der 2010er-Jahre eine ehrgeizige Politik verfolgt und scheint mit dem Green Deal die Klimaambitionen auf eine Art und Weise zu gestalten, die den Daten zufolge die kommunitaristische Opposition verringern könnte, nicht aber die Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten, die aus Sicherheitsbedenken resultieren.