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Wirtschaftsethik von Karl Homann ist Thema der neuen Ausgabe der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik

Die aktuelle Edition (1/2023) der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik (ZfWU), herausgegeben von apl. Prof. Dr. Bettina Hollstein (Geschäftsführerin des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt) und Prof. Dr. Jörg Althammer (Lehrstuhlinhaber der Professur für Wirtschaftsethik und Sozialpolitik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt), stellt die Wirtschaftsethik Karl Homanns in den Fokus kritischer Betrachtungen.

Der Diskurs über Wirtschafts- und Unternehmensethik in Deutschland ist eng mit dem Namen Karl Homann verbunden. Seine Arbeiten zu den erkenntnistheoretischen Grundlagen der Wirtschaftsethik, zur moralischen Bedeutung privatwirtschaftlichen Handelns und seine Anwendung der Sozialvertragstheorie auf die moralische Bewertung wirtschaftlicher Institutionen haben die deutschsprachige wirtschaftsethische Diskussion der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Dieser rein ökonomische Ansatz der Sozialethik war jedoch stets höchst umstritten, sowohl theoretisch als auch im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die „public policy“. Darüber hinaus hat sich die Akzeptanz marktwirtschaftlicher Wirtschaftspolitik angesichts der Finanzkrisen und der globalen ökologischen Herausforderung in den vergangenen Jahren sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit deutlich verändert. Diese kritischen Anfragen haben zu einer weiteren Verfeinerung und theoretischen Entwicklung auch des Homannschen Konzepts der Wirtschaftsethik geführt.

Die nun im Nomos-Verlag erschienene Ausgabe sowie eine weitere in Kürze erscheinende Ausgabe haben das Ziel, die Bedeutung von Homanns wirtschaftlichem Ansatz zu reflektieren, dessen Entwicklungen zu dokumentieren und Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen zu dieser Theorie aufzuzeigen. Die aktuelle Ausgabe der ZfWU 1/2023 enthält Beiträge von Bettina Hollstein, Karl Homann, Ingo Pies, Tanja Rechnitzer, Wolf Rogowski, Michael Schramm und Andreas Suchanek. In der Ausgabe 2/2023 werden Beiträge von Lida Kuang et al., Gerhard Minnameier, Benjamin Roth et al. Georg Trautnitz und Jörg Althammer enthalten sein.