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Nachwuchsnetzwerk „Uni Erfurt Podcasters“ gegründet

Podcasts, also abonnierbare Audio- (oder auch Video-)Dateien, sind in allen Genres und Branchen schon lange auf dem Vormarsch. Auch die Wissenschaft hat das Kommunikationsmedium längst für sich entdeckt und nutzt es zunehmend zum Wissenstransfer. Ob studentische Projekte, wissenschaftlicher Output aus den einzelnen Fachbereichen oder klassische Wissenschaftskommunikation – auch an der Universität Erfurt sind die Podcast-Bestrebungen vielfältig. Um diese zu bündeln, hat Marcus Berger von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Madeleine Müller, Jana Asberger und Daniel Kühne das Nachwuchsnetzwerk „Uni Erfurt Podcasters“ gegründet. Ein Gespräch mit ihm und Eric Schümann vom Universitätsrechen- und Medienzentrum über Ziele und erste Erfolge des Netzwerks:

Herr Berger, Sie selbst podcasten bereits seit mehreren Jahren, privat und auch für die Lernwerkstatt der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erfurt. Was liegt Ihnen am Podcasten?
Ich bin schon vor einigen Jahren eher zufällig mit dem Podcasten in Berührung gekommen und habe so privat erste Erfahrungen gesammelt. Durch meine Arbeit in der Hochschullernwerkstatt und deren innovationsfördernden Ansatz konnte ich mein Wissen hierzu durch die „Werkstattgespräche“ weiter vertiefen. In der Lernwerkstatt begreifen wir dieses Medium mittlerweile als Möglichkeit moderner, digitaler Wissenschaftskommunikation gepaart mit dem Ansatz der Open Educational Ressources. Ich finde, Podcasten ist eine wunderbare Möglichkeit, wertvolle Gespräche über beispielsweise wissenschaftliche Inhalte zu führen, dabei Informationen und Wissen durch einfaches Nachfragen in einen Kontext zu setzen, dieses Wissen zu teilen und es Interessierten vergleichsweise barrierefrei als digitales Produkt zugänglich zu machen.

Was braucht Ihrer Meinung nach eine gute Podcasterin bzw. ein guter Podcaster?
Meiner Erfahrung nach braucht es gar nicht so viel. Man sollte natürlich Interesse an den jeweiligen Inhalten mitbringen, kommunikativ, lernwillig und ein wenig technikaffin sein. Es ist aber alles machbar, und mit dem Netzwerk „Uni Erfurt Podcasters“ findet man Kolleginnen und Kollegen, die schon Erfahrung haben oder sich auch gerade auf den Weg machen.

Das heißt, auch andere Akteure an der Uni Erfurt haben Podcasts als Kommunikationskanal für sich entdeckt. Warum ist es Ihnen wichtig, diese Aktivitäten nun in einem Netzwerk zusammenzubringen?
Uns ist aufgefallen, dass es an einigen Stellen Bestrebungen in diesem Bereich gibt, dies aber relativ unkoordiniert in Bezug auf andere Akteur*innen abläuft. Das führt dazu, dass einige mit Herausforderungen kämpfen, für die andere schon Lösungen entwickelt haben. Das Netzwerk setzt genau hier an: Bereits bestehende und zukünftige Interessensgruppen an der Universität Erfurt werden miteinander verknüpft, um einen fakultäts- und fächerübergreifenden Erfahrungs- und Wissensaustausch zu ermöglichen. Es geht darum, Wissen zu teilen, von- und miteinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Was soll das Netzwerk können und was ausdrücklich nicht?
Die übergeordnete Zielstellung besteht darin, das Medium Podcast an der Universität Erfurt stärker für Bildungszwecke zugänglich und nutzbar zu machen sowie zukünftig eine empirische Datenbasis zur Untersuchung der Wirksamkeit von Podcasts als Bildungsmedium zu generieren. Um das zu erreichen, bietet das Netzwerk die dafür notwendige Austauschbasis. Ferner sind auch interne hochschuldidaktische Fortbildungen für Mitarbeiter*innen geplant. Es geht aber auch darum, eine gewisse Sichtbarkeit zu erzeugen, nicht zuletzt, um eine Erweiterung des digitalen Profils der Uni zu erzeugen und die digitale (Wissenschafts)Kommunikation an der Uni voranzubringen. Wir verstehen uns allerdings nicht als Dienstleistende zur Umsetzung einzelner Projekte.

Welche Aufgabe haben Sie als Sprecher des Netzwerkes?
Gemeinsam mit den anderen Mitbegründer*innen Madeleine Müller, Jana Asberger und Daniel Kühne ist es meine Aufgabe, dieses Vorhaben zu koordinieren, Ansprechpartner zu sein und die monatlichen Treffen zu moderieren.

Das Netzwerk ist in die universitätsinterne Forschungsstruktur eingebunden. Heißt das, nur wissenschaftliche Podcast-Projekte sind hier willkommen?
Podcasts eignen sich natürlich sehr gut zur Kommunikation unserer Forschungsergebnisse und zur Erweiterung der Lehre. Aber neben dem wissenschaftlichen Sektor würde ich beispielsweise Bestrebungen verschiedener Verwaltungs- und Serviceeinrichtungen begrüßen, um dem Medium Newsletter ein barrierefreieres Pendant zu bieten und/oder andere Zielgruppen erschließen zu können. Hier liegt aus meiner Sicht ein großes Potenzial für eine moderne und digitalisierte Hochschule. 

Wie kann man mitmachen, wie können Interessierte dazustoßen?
Eine einfache Mail an mich genügt, um in den Verteiler aufgenommen zu werden und eine Einladung zum monatlichen Community-Treffen zu erhalten. Dieses findet bisher online über Webex statt.

Die ersten Webex-Treffen haben also bereits stattgefunden. Was war dabei denn die dringlichste Frage?
Etwas überrascht durften wir feststellen, dass mit dem ersten Treffen tatsächlich viele verschiedene Akteursgruppen ihr Interesse bekundeten. Der größte Bedarf ging in Richtung der technischen Einbindung. Das Rechenzentrum hat uns hier dankenswerterweise kompetent unterstützt.

Herr Schümann, da kommen Sie ins Spiel. Sie haben gemeinsam mit den Netzwerkern eine universitätsweite technische Lösung für das Hosten von Podcasts, die an der Uni Erfurt entstehen, gesucht – und gefunden. Wie sieht diese genau aus?
Ich bin sehr glücklich, dass unsere Hochschulkommunikation so gut vernetzt ist. Dadurch haben wir sehr schnell eine schöne Podcast-Lösung von der Universität Greifswald gefunden, die uns auch gleich von dem Entwickler zur Verfügung gestellt wurde. Die Lösung ist auch technisch recht einfach. Sie besteht aus einem Bereich, in dem berechtigte Nutzer mp3-Dateien hochladen können sowie aus einem Bereich der diese Dateien zusammen mit Metainformationen zu einem RSS-Feed verarbeitet. Genau solch einen RSS-Feed erwarten Spotify, iTunes und Amazon Music ja, um die Podcasts auszuspielen.

Was bietet sie den Anwendern und welche Vorteile hat sie gegenüber anderen Hosting-Systemen, wie beispielsweise Podigee oder Anchor.fm?
Der erste Vorteil ist, dass wir es selbst verwalten. Dadurch sind wir deutlich flexibler. Es ist zudem datenschutzkonform und die Uni behält die Rechte am Podcast. Außerdem ist es deutlich günstiger. Einen Nachteil gibt es aber auch: Es ist nicht ganz so „schick“ in der Verwaltung wie bei einem kommerziellen Anbieter.

Ab wann kann das System eingesetzt werden?
Technisch kann das System sofort genutzt werden. Doch das Wichtigste fehlt noch: Die großartigen Podcasts der einzelnen Bereiche müssen noch eingepflegt werden.

Die schnelle Umsetzung Ihrerseits zeigt, dass es Ihnen ebenfalls ein Anliegen war, das Thema voranzubringen. Warum? 
Hier war einfach ein großer Bedarf von vielen Bereichen erkennbar, da wollten wir möglichst schnell und unkompliziert helfen. Das ist uns gelungen. Zudem habe ich während meiner Studentenzeit selbst mal Podcasts produziert und weiß, wie viel Spaß es bereitet.

Viele werden zu Beginn ihres Projektes noch gar nicht die technischen Kenntnisse haben, das System zu bedienen. Wie werden sie diesbezüglich unterstützt?
Dank des einfachen Systems dahinter ist es nicht so kompliziert zu verstehen. Zur Implementierung ist ein gemeinsamer Workshop geplant, um die Funktionen einmal durchzugehen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten die Grundanforderungen an eine Podcastfolge verstehen. Bei Fragen rund ums Podcasting selbst wird Marcus Berger dann zur Verfügung stehen.

Sie sind Hochschulangehörige*r und planen einen Podcast? Hier finden Sie nützliche Informationen und Hilfestellungen (Login erforderlich):

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