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Uni Erfurt schreibt Herzog-Ernst-Stipendien und Hiob-Ludolf-Fellowships aus

Die Universität Erfurt schreibt für das Jahr 2023 erneut Herzog-Ernst-Stipendien und Hiob-Ludolf-Fellowships zur Erforschung der Gothaer Sammlungen, vornehmlich in der Forschungsbibliothek Gotha, aus. Anträge auf Stipendien können unter Angabe des Stichworts „Herzog-Ernst-Stipendium“ bzw. „Hiob-Ludolf-Fellowship am Forschungscampus Gotha“ bis zum 30. September 2022 in deutscher und englischer Sprache gestellt werden.

Das Stipendienprogramm fördert die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Beständen der Forschungsbibliothek und den dazugehörigen historischen Sammlungen des Verlags Justus Perthes Gotha. Die wissenschaftlich-inhaltliche Ausrichtung zielt darauf, den vielfältigen Beständen und der Universalität der Gothaer Bibliothek Rechnung zu tragen. Das Programm besitzt thematisch und disziplinär einen offenen Charakter. Ergänzend können auch die Bestände des Landesarchivs Thüringen – Staatsarchiv Gotha und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha in die Forschung einbezogen werden. Zur Orientierung seien hier folgende inhaltliche Schwerpunkte genannt, die besonders markant vertretene Sammelgebiete der Forschungsbibliothek reflektieren:

  • Kultur des europäischen Fürstenhofs am Beispiel Gotha
  • Wissens- und Wissenschaftskulturen als Global-, Transfer- und Verflechtungsgeschichte, 16. bis 20. Jh.
  • Rezeption und Geschichte der europäischen Literatur, vornehmlich 16. bis frühes 19. Jh.
  • Verlags- und Buchhandelsgeschichte 
  • Geschichte der Religionskulturen des klassischen Altertums, des Protestantismus und des Islam
  • Philosophie und Geschichte der deutschen und europäischen Aufklärung
  • Heterodoxie, Dissidenz und Subversion
  • Wissenschafts- und Wissensgeschichte der Geisteswissenschaften, wie z. B. Numismatik, Orientalistik, Philologie
  • Wissensgeschichte der Naturwissenschaften, wie z. B. Alchemie, Astronomie und Botanik
  • Wissensgeschichte raumorientierter Disziplinen, wie z. B. Geografie, Geologie, Ethnologie und Statistik, 16. bis 20. Jh.
  • Kartografie- und Imperialgeschichte
  • Kartografie und „critical geopolitics“
  • Objektgeschichte und historische Forschungen zu materieller Kultur
  • Sammlungs- und Museumsstudien

Für die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Gothaer Beständen werden ab dem 1. Februar 2023 die folgenden Stipendien vergeben:

  • Herzog-Ernst-Stipendien für Doktorand*innen (in Höhe von monatlich 1.300 Euro, ggf. zuzüglich Familienzuschlag in Höhe von pauschal 100 Euro pro Monat) für die Dauer von max. neun Monaten;
  • Herzog-Ernst-Stipendien für Postdoktorand*innen (in Höhe von monatlich 1.800 Euro, ggf. zuzüglich Familienzuschlag in Höhe von pauschal 100 Euro pro Monat) für die Dauer von max. sechs Monaten;
  • Hiob-Ludolf-Fellowships. Diese richten sich an etablierte nationale und internationale Senior Scholars, die einen Forschungsaufenthalt von einem bis zwei Monaten in Gotha verbringen wollen. Sie erhalten hierfür eine Erstattung der Reise- und Aufenthaltskosten von bis zu 1.500 Euro monatlich. Auch für Fellows mit Kindern wird ein Familienzuschlag in Höhe von 100 Euro monatlich gewährt.

Dem Programm kommen auch Fördergelder des „Thüringer Programms zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchskünstlerinnen“ zugute. Bewerbungen von Frauen sind daher besonders willkommen.

Die Universität Erfurt erhielt 2021 das Zertifikat zum Audit berufundfamilie / Audit familiengerechte Hochschule und wurde damit als besonders familienbewusst ausgezeichnet. Je nach Schwerpunktsetzung sind die Stipendiat*innen und Fellows ans Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt oder ans Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes angebunden. Sie beteiligen sich am wissenschaftlichen Leben am Campus Gotha und berichten in einem öffentlichen Kolloquiumsvortrag über ihr Forschungsvorhaben. Zudem legen sie nach Abschluss der Studien einen Bericht über die aus den Gothaer Bibliotheksbeständen gewonnenen Erkenntnisse vor. Für die Dauer des Stipendiums besteht Residenzpflicht in Gotha.