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Cornelia Betsch in interdisziplinäre Kommission der DFG für Pandemieforschung berufen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie eine interdisziplinäre Kommission für Pandemieforschung ein. Sie ist mit 18 Mitgliedern aus allen Wissenschaftsgebieten besetzt, darunter auch Cornelia Betsch, Heisenberg-Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt. Die Kommission soll die Grundlagenforschung im Bereich Pandemien/Epidemien stärken und Forschungsbedarfe identifizieren. Einen entsprechenden Beschluss fasste jetzt das Präsidium der DFG, der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland.

„National und international wurden bereits zahlreiche Forschungs- und Vernetzungsaktivitäten zum besseren Verständnis und zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie und deren Folgen ins Leben gerufen. Diese sind primär klinisch oder anwendungsorientiert ausgerichtet. Als Ergänzung halten wir ein Gremium für essenziell, das sich mit der Grundlagenforschung in dieser Krise befasst und neben der medizinischen und epidemiologischen Perspektive auch wirtschaftliche, ethische, rechtliche, soziale, psychologische und historische Aspekte einbezieht. Mit der neuen interdisziplinären Kommission für Pandemieforschung wollen wir diese Lücke schließen und zur Koordination qualitativ hochwertiger Forschungsarbeiten beitragen“, sagt DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker, die die Kommission selbst leiten wird.

Die neue Kommission soll DFG-geförderte Projekte zur Erforschung von Pandemien und Epidemien begleiten, und zwar sowohl bereits laufende Arbeiten als auch und insbesondere Forschungsvorhaben im Rahmen einer aktuellen fächerübergreifenden Ausschreibung, die Ende März von der DFG gestartet worden war und in der noch bis zum 1. September dieses Jahres Förderanträge gestellt werden können. Darüber hinaus soll die Kommission die gesamte grundlagenwissenschaftliche Forschungslandschaft rund um Pandemien und Epidemien überblicken und mögliche Forschungsbedarfe identifizieren. Dabei soll sie ein besonderes Augenmerk auf inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Stärkung von Synergien haben.

Wie die DFG-Präsidentin betonte, soll die Kommission rein wissenschaftsgeleitet und mit einem langfristigen Fokus agieren und die entsprechenden Aktivitäten der DFG innerhalb der Wissenschaft und nach außen vertreten. Dazu gehöre insbesondere auch die enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Einrichtungen und Partnerorganisationen.

Die Mitglieder der Kommission werden für zunächst zwei Jahre berufen, die konstituierende Sitzung soll  am 15. Juni stattfinden.