Philosophische Fakultät, Historisches Seminar, SPF Religion. Gesellschaft. Weltbeziehung., Forschung

„Exil“ (Jutta Soto, Staatliches Filmarchiv, DDR 1985)

Datum
3. Feb. 2026, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr
Veranstaltungsort
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt
Reihe
Filmreihe „Solidarität und Bevormundung – Die DDR und der Globale Süden“
Veranstalter
DFG-Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ und Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße
Veranstaltungsart
Theater/Film
Veranstaltungssprache(n)
Deutsch
Publikum
öffentlich

Filmvorführung und Diskussion im Rahmen der Filmreihe „Solidarität und Bevormundung – Die DDR und der Globale Süden“

Im Rahmen der Filmreihe „Solidarität und Bevormundung – Die DDR und der Globale Süden“ wird die Filmdokumentation „Exil“ (DDR 1985) gezeigt. Mit der Dokumentation „Exil“ greifen wir ein besonderes Stück Archivgeschichte auf. Ab 1971 war innerhalb der DEFA die Arbeitsgruppe Staatliche Filmdokumentation aktiv. Sie drehte über 300 Dokumentarfilme, in denen die ostdeutsche Gesellschaft unzensiert dokumentiert wurde. Diese Filme waren zeitgenössisch nicht dazu gedacht, gezeigt zu werden. Sie waren als Filmarchiv für kommende Generationen gedacht. Für die Dokumentation „Exil“ wurden Menschen interviewt, die nach dem Putsch in Chile in die DDR geflohen waren. Sie erzählen über die paternalistische Politik der SED und ihren persönlichen Gefühlen von Einsamkeit und Depressionen in der Emigration. Als Gesprächspartnerin wird an diesem Abend die Film- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Anne Barnert anwesend sein, die ausführlich zur Geschichte der Staatlichen Filmdokumentation der DEFA geforscht hat.

Die Filmreihe ist eine Kooperationsveranstaltung der DFG-Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ und der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße .

Interessierte sind herzlich eingeladen! Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Dr. Carsta Langner, Projektleiterin des DFG-Forschungsprojektes „Freiwilligkeit und Solidarität in der DDR und dem postsozialistischen Umbruch (1970 – 2000)“.

Die Filmreihe ist Teil eines Seminars, in der wir uns der Frage widmen, in welchem Verhältnis die DDR zum sogenannten Globalen Süden stand. Die Reihe stellt vier Filme vor, die Einblicke geben, wie die Staaten und Gesellschaften des Globalen Südens in der DDR repräsentiert wurden. Die Filme erzählen vom Leben Ostdeutscher in Simbawe innerhalb einer Freundschaftsbrigade, von den Herausforderungen geflüchteter Chilen:innen in der DDR und den Aufrufen an Solidarität mit den Migrant:innen in der DDR. Sie zeigen, mit welchen propagandistischen Anrufungen und Appellen in der DDR versucht wurde, die ostdeutsche Gesellschaft zu sogenannter Völkerfreundschaft aufzurufen. In gemeinsamen Filmgesprächen wollen wir diskutieren, welche Erfahrungen Menschen in der DDR mit diesen Filmen gemacht haben. Welche mentalen Spuren haben sie hinterlassen? Ein besonderer Fokus wird dabei auf das Verhältnis zu Chile gelegt.