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COEVOLVERS: Coevolutionary approach to unlock the transformative potential of nature-based solutions for more inclusive and resilient communities

Carsten Herrmann-Pillath: Das Projekt befasst sich in den kommenden vier Jahren mit der Frage, welchen Beitrag sogenannte "nature based solutions" (also Problemlösungen auf der Basis von natürlichen Prozessen oder Beispielen) zur sozialökologischen Transformation leisten können. Es legt dabei seinen Fokus auf prekäre und benachteiligte Gemeinschaften, wie etwa Grenzregionen.

Laufzeit
11/2022 - 10/2026

Finanzierung
HORIZON EUROPE (Europäische Kommission) :
607 500 Euro

Projektleitung

Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath
Fellow (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)

"Nature based solutions" sind ein neues Politik-Konzept der Europäischen Kommission, bei dem Potenziale der Natur aktiviert werden, um dem Klimawandel und seinen sozialen Folgen zu begegnen: Ein Beispiel sind ökologisch angepasste urbane Nutzgärten. Das Projekt umfasst sieben "Living Labs" in Finnland, Spanien, Italien, der Slowakei, Schottland, Ungarn und Estland, in denen neue Ansätze zur Umsetzung solcher Konzepte entwickelt und getestet werden, die den Prinzipien der ‚Co-Creation‘ und der ‚Co-Evolution‘ folgen: Co-creation bedeutet dabei, dass alle betroffenen Gruppen an der Entwicklung und Umsetzung beteiligt sind, und Co-Evolution meint, dass Institutionen und Techniken des Menschen im Zusammenspiel mit dem Ökosystem und seinen Lebewesen betrachtet werden, mit dem Ziel, diese in den Prozess der Co-Creation gleichberechtigt einzubeziehen und im Ergebnis Lösungen zu finden, die allen Lebewesen zugute kommen. Bei urbanen Nutzgärten wird also etwa gefragt, in welcher Weise diese nicht nur den Menschen Gemüse liefern, sondern auch die lokale Biodiversität befördern. Dazu müssen neue Formen des gegenseitigen Verständnisses von menschlichen und nicht-menschlichen Lebenswelten gefunden werden, die künstlerische Medien ebenso einschließen wie ‚virtual reality‘ Technologien.

Das Erfurter Teilprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath, Fellow am Max-Weber-Kolleg, konzentriert sich auf theoretische Fragen, insbesondere auf das neue Konzept der ‚Co-Evolutionary Technology‘ und begleitet die "Living Labs" in verschiedenen Funktionen, wie etwa als Moderator theoretischer Reflektion der gewonnenen Erfahrungen. Ziel ist es, der Kommission am Ende ein Handbuch für die Entwicklung ko-evolutionärer Nature Based Solutions vorzulegen.

Das übergeordnete Projekt wird geleitet vom "Natural Resources Institute Finland" und hat ein Gesamtfördervolumen von 5.254.627 Euro