SPF Religion. Gesellschaft. Weltbeziehung. Katholisch-Theologische Fakultät

Kirchenbindung und Liturgiefeier

Benedikt Kranemann: Im 19. Jahrhundert ist eine Reihe kleiner, populärer Liturgiken erschienen, die der liturgischen Bildung der Gläubigen dienen sollte. Die Bücher sind einfach strukturiert und allgemeinverständlich geschrieben. Sie sind im Umfeld gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche entstanden. Liturgie mit ihren Texten und Riten wird als „Gesicht“ des Glaubens der katholischen Kirche verstanden. Das Projekt wird diese Liturgiken für den Zeitraum von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bibliografisch erfassen, Inhalt und Anlage beschreiben sowie erfragen, was sich über die Verfasser und ihre möglichen Interessen sagen lässt.

Laufzeit
01/2019 - 12/2022

Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) :
177 000 Euro

Projektleitung

Prof. Dr. Benedikt Kranemann
Inhaber der Professur für Liturgiewissenschaft (Katholisch-Theologische Fakultät)

Team

Benedikt Fernkorn

Im 19. Jahrhundert ist eine Reihe kleiner, populärer Liturgiken erschienen, die der liturgischen Bildung der Gläubigen dienen sollte. Die Bücher sind einfach strukturiert und allgemeinverständlich geschrieben. Sie sind im Umfeld gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche entstanden. Liturgie mit ihren Texten und Riten wird als „Gesicht“ des Glaubens der katholischen Kirche verstanden. Die Liturgiken können als Versuch gelesen werden, Abbrüchen in der innerkirchlichen Praxis und temporärer kirchlicher Beteiligung entgegenzuwirken. Das Projekt wird diese Liturgiken für den Zeitraum von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bibliografisch erfassen, Inhalt und Anlage beschreiben sowie erfragen, was sich über die Verfasser und ihre möglichen Interessen sagen lässt. Es wird untersuchen, wer die Adressaten dieser Bücher waren und was die Intention der Bücher mit Blick auf die Leserinnen und Leser gewesen ist. Eine Arbeitshypothese lautet, dass durch diese Bücher die Gläubigen auf ein Verständnis der Liturgie eingeschworen werden sollten, dass die Liturgiken die Bindung an die Kirche und ihre Liturgie in einer Zeit großer Umbrüche (Industrialisierung, Kulturkampf etc.) festigen und der Distanzierung einzelner Bevölkerungsgruppen von Kirche und Gottesdienst entgegenarbeiten sollten.
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