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„Eine göttliche Kunst. Medizin und Krankheit in der Frühen Neuzeit“

„Eine göttliche Kunst. Medizin und Krankheit in der Frühen Neuzeit“ lautet der Titel einer Ausstellung, zu der die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt zusammen mit dem Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg vom 14. April bis 23. Juni in den Spiegelsaal auf Schloss Friedenstein, Gotha, einlädt. Das Rahmenprogramm bietet Vorträge und Besucherführungen, außerdem erscheint ein Katalog zur Ausstellung, die von Dr. Sascha Salatowsky und Prof. Dr. Dr. Michael Stolberg kuratiert wird.

Die Faszination für den menschlichen Körper ist bis heute ungebrochen. Wie sieht der Mensch „innen“ aus? Wie funktionieren die Glieder und Organe? Über welche Möglichkeiten verfügt die Medizin, Krankheiten zu heilen? Welche Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen setzt der Staat um, um z.B. Seuchen zu bekämpfen? Dass diese Fragen nicht neu sind, sondern seit Jahrhunderten immer wieder gestellt, jedoch unter veränderten Bedingungen anders beantwortet werden, belegt ein Blick zurück in die Medizingeschichte.

Die Gothaer Ausstellung widmet sich der Frühen Neuzeit, also dem 16. bis 18. Jahrhundert, und fragt, welches medizinische Wissen in dieser Zeit über den Menschen vorlag. Die „göttliche Kunst“ der Medizin war in dieser Zeit von einer besonderen Dynamik gekennzeichnet: Die empirische Beobachtung trat neben die überkommenen Buchautoritäten; das Wissen um Gesundheit und Krankheit veränderte sich; die Anatomie des menschlichen Körpers wurde eingehend erforscht; das ärztliche Interesse an Heilpflanzen zog den Aufstieg der modernen Botanik nach sich und führte zur Entdeckung zahlreicher neuer Pflanzen und ihrer Wirkungen; chemische, im Labor hergestellte Arzneimittel hielten Einzug in die heilkundliche Praxis; der Buchdruck ermöglichte die rasche Verbreitung neuer Erkenntnisse und praktisch orientierter Handreichungen; schließlich schufen die Obrigkeiten neue Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitspflege. Insgesamt sicherten die gelehrten Mediziner und Stadtärzte zusammen mit den Apothekern, den handwerklich gebildeten Chirurgen, Badern, Barbieren und den zahlreichen Laienheilern die ärztliche Versorgung der Menschen.

Dr. Sascha Salatowksy: „Die Ausstellung wird die Medizin und ihre gelehrten Ärzte, die unterschiedlichen Formen der medizinischen Praxis – einschließlich der Laienmedizin – mit ihren Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Inneren Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe, die in der damaligen Zeit immer wieder grassierenden Seuchen wie Lepra und Pest mit ihren verheerenden Folgen und schließlich die Bemühungen um eine verbesserte öffentliche Gesundheitspflege (Hospitäler, Heilbäder etc.) anhand herausragender Objekte darstellen. Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei auf das Gesundheitswesen in Thüringen gelegt, das mit der Universität in Jena über eine bedeutende medizinische Fakultät verfügte.“

ÖFFNUNGSZEITEN DER AUSSTELLUNG
Di – So und an Feiertagen, 10 bis 17 Uhr
Bitte beachten Sie: Die Ausstellung ist vom 9. bis 11. Mai sowie am 25. Mai ganztägig geschlossen. Am 9. Juni schließt die Ausstellung bereits um 15 Uhr.

FÜHRUNGEN
Führungen finden am 17. April, 8. Mai, 22. Mai und 5. Juni um 17 Uhr vor den Vorträgen sowie am 14. April, 18. Mai und 16. Juni um 14 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird jedoch gebeten. Weitere Sonderführungen sind nach Anmeldung möglich.

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Sascha Salatowsky und Michael Stolberg (Hrsg.)
„Eine göttliche Kunst. Medizin und Krankheit in der Frühen Neuzeit“
Broschüre mit Fadenheftung, 200 Seiten
ISBN: 978-3-910027-39-8
Der Katalog ist im Buchhandel erhältlich und kann auch unter E-Mail: bibliothek.gotha@uni-erfurt.de
bestellt werden.

Flyer zur Ausstellung

Einblick in die Ausstellungsthematik

Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Sascha Salatowsky
E-Mail: sascha.salatowsky@uni-erfurt.de