"Tractatus-Preis für Hartmut Rosa

Für sein Werk "Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung" wird Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt, mit dem "Tractatus"-Preis des Philosophicum Lech ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird Rosa am 23. September überreicht.

Die Jury betonte, Rosa vollbringe mit seinem Buch "eine Neuformulierung der Kritischen Theorie". Mit seiner über 800 Seiten starken Abhandlung sei dem Soziologen Außergewöhnliches gelungen, urteilten die Jury-Mitglieder Michael Krüger, Barbara Bleisch und Franz Schuh. Bereits seit vielen Jahren setze sich Rosa mit der Dynamisierung unserer Lebensverhältnisse auseinander, sein neues Buch könne als stimmige Weiterentwicklung verstanden werden. So offenbare schon der Eröffnungssatz die Kernthese: "Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung".

Juror Michael Krüger stellte fest, dass die moderne Leserschaft bei vielseitigen Werken wie jenem von Rosa oft frühzeitig aufgebe. "Mit dem Buch von Hartmut Rosa sollten alle eine Ausnahme machen, die wissen wollen, was trotz aller Krisen das gute Leben ausmacht", so Krüger. "Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung" sei "ein Buch für alle und jeden".

Der "Tractatus"-Preis wird seit 2009 vom Verein Philosophicum Lech vergeben und ist einer der höchstdotierten Preise im deutschsprachigen Raum. Mit ihm werden herausragende Publikationen im Bereich geistiger Auseinandersetzung und Standortbestimmung prämiert.