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Kunstvermittlung digital

Freizeit- oder Bildungseinrichtung? Über den Charakter der Angebote von Museen, Theatern und ähnlichen Einrichtungen wird viel disutiert. Dabei offerieren sie zumeist beides, wie das Beispiel der Zusammenarbeit zwischen der Universität Erfurt und den Kunstmuseen in Erfurt sowie dem Kunsthaus Apolda in diesem Jahr zeigt. Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind jetzt auf einer Website gebündelt.

Bereits seit dem Wintersemester 2018/2019 sind regelmäßig Studierende des Fachbereichs Kunst in den Kunstmuseen zu Besuch, um praxisbezogen kunstvermittelnde Angebote für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln. Unter der Anleitung von Prof. Dr. Ulrike Stutz (Inhaberin der Professur für Fachdidaktik Kunst, Universität Erfurt) besichtigten die Studierenden z.B. die Sonderausstellungen "Bauhausmädels" und "Wieland Förster. Skulpturen und Zeichnungen". Mit den dort ausgestellten Förster-Werken haben sich Erfurter Kunststudierende im Rahmen ihres Seminars "Grundlagen der Kunstpädagogik und Kunstvermittlung" beschäftigt und dazu digitale Vermittlungsangebote speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt. Grit Becher, Mitarbeiterin der Kulturdirektion, begleitet die Seminare und schätzt dabei vor allem den erfrischenden, externen und unvoreingenommenen Blickwinkel, den die Studierenden mitbringen. Zudem begrüßt sie auch die neuen digitalen Formate der Vermittlung, da diese relevant für die zukünftige Arbeit der Museen sein werden.

Denn in diesem Jahr wurde der Fokus, aufgrund der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Museen, besonders auf die digitalen Vermittlungsangebote gelegt, sodass die Kunstwerke auch ohne den realen Ausstellungsbesuch entdeckt werden können. Die Ergebnisse aus dem Sommersemester zu den Ausstellungen Wieland Förster (Angermuseum), Luise von Rohden (Kunsthalle Erfurt), Cosima Göpfert und Stefan Schiek (Galerie Waidspeicher) und Marc Chagall (Kunsthaus Avantgarde Apolda) sind nun auf einer Webseite gebündelt und können unter https://kunstvermittlung.uni-erfurt.de/ abgerufen werden.

Ulrike Stutz freut sich über den Erfolg der Studierenden-Arbeiten: "Die interaktiven Angebote können individuell oder auch in der außerschulischen und schulischen und Kunstpädagogik - z.B. im Kunstunterricht - genutzt werden. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man das Studium an der Universität mit der Praxis verbinden kann."