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„careerMe“: Neues Mentoring-Programm für Postdoktorand*innen und Career Track-Professor*innen an der Uni Erfurt

Die Universität Erfurt hat sich zur akademische Personalentwicklung als einem ihrer zentralen Handlungsfelder bekannt. So bietet sie neben hochschuldidaktischen Angeboten, die derzeit ausgebaut werden, im Rahmen ihres Programms „Akademische Qualifizierung und Weiterbildung“ Workshops und Kurse für den Erwerb von Schlüsselqualifikationen, aber auch Coaching-Möglichkeiten an. Mit „careerMe“, einem neuen Mentoring-Programm für Postdoktorand*innen und Career Track-Professor*innen, ist jetzt ein weiterer Baustein hinzugekommen. Wir sprachen mit Franziska Frank, die das Programm koordiniert…

Frau Frank, warum braucht die Uni ein solches Mentoring-Programm?
Als Universität ist es uns ein Anliegen, Promovierende, aber eben auch Postdocs und Tenure-Track-Professor*innen bei ihrer Karriereplanung und insbesondere auf dem Weg zur unbefristeten Professur bestmöglich zu unterstützen. Das tun wir bereits seit einigen Jahren mit Coachings, Vorträgen, Workshops und Beratungsangeboten. Aber der direkte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, deren Karriereweg schon ein wenig weiter fortgeschritten ist und die ihre eigenen Erfahrungen teilen können, ist schon von besonderer Bedeutung. Und den fördern wir seit diesem Jahr mit „careerMe“.

Erzählen Sie mal, was geschieht in diesem Programm, wie ist es aufgebaut…
Das careerMe-Programm bietet Postdoktorand*innen und Career Track-Professor*innen als Mentees die Möglichkeit, ein Jahr lang von erfahrenen Professor*innen begleitet zu werden. Mentor*innen bieten dabei ideelle Unterstützung bei der wissenschaftlichen Karriereplanung. Die persönliche Beziehung zwischen Mentor*in und Mentee – also das One-to-One-Mentoring – steht dabei im Mittelpunkt). Während der Programmlaufzeit sollen regelmäßige Treffen der Tandems stattfinden. Grundlage für die Beziehung bildet eine Mentoring-Vereinbarung, die bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung geschlossen wird.

Warum sollte ich dabei sein – als Mentee oder als Mentor*in?
Die Vorteile für Mentees liegen auf der Hand: Sie werden in der heraufordernden Postdoc-Phase begleitet und gestärkt und dadurch bei der Verwirklichung ihrer individuellen Karriereziele bestens unterstützt. Das Programm bereitet zudem auf Führungsaufgaben vor und erhöht zugleich die Chancen auf eine Wissenschaftskarriere. Und klar, auch der Netzwerkgedanke spielt dabei eine Rolle. Über das Programm entwickeln sich im günstigsten Fall natürlich auch neue Kontakte zu Leuten, die auf einer ähnlichen Karrierestufe unterwegs sind, oder eben ihre Erfahrungen aus einer früheren Phase teilen und Tipps geben können.
Und was die Mentor*innen angeht: Wer z.B. selbst eine solche individuelle Begleitung erfahren hat oder schon jahrelang intensiv jüngere Wissenschaftler*innen gefördert hat, der weiß  die Relevanz solcher Angebote zu schätzen und engagiert sich deshalb auch gern als Mentor*in in der Nachwuchsförderung. Darüber hinauss entwickelt man sich im Rahmen dieses Engagements ja selbst auch weiter – zum Beispiel mit Blick auf die eigene Beratungskompetenz – und gewinnt im besten Fall neue Impulse für die eigene Arbeit. Und auch hier spielt natürlich das Netzwerken eine wichtige Rolle.

Und welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um an dem Programm teilnehmen zu können?
Als Mentee anmelden können sich zum einen Postdoktorand*innen, die mindestens ihre Dissertation eingereicht haben, die während der einjährigen Programmlaufzeit der Universität Erfurt zugehörig sind und die an den Veranstaltungen im Rahmen des Programms (in Präsenz) teilnehmen können. Zum anderen gilt das Angebot auch für Career Track-Professor*innen der Universität Erfurt. Voraussetzung ist in beiden Fällen zunächst einmal, sich zu bewerben. Dafür haben wir einen Online-Bewerbungsbogen vorbereitet. Die Bewerbung führt allerdings nicht automatisch zu einer Programmteilnahme. Es müssen sich zum einen ausreichend Mentor*innen bereiterklärt haben, am Programm teilzunehmen, zum anderen müssen die thematischen bzw. inhaltlichen Vorstellungen zueinander passen. Für dieses Jahr haben erfreulicherweise schon viele Mentor*innen zugesagt, sodass für die meisten Mentees eine Teilnahme am Programm möglich sein sollte.

Und wie finde ich heraus, ob ich als Mentee oder Mentor*in passe?
Dafür findet nach dem Eingang aller Bewerbungen und aller Profilbögen der Mentor*innen ein ausführlicher Matching-Prozess statt. Die Themenwünsche der potenziellen Mentees und die Themen, bei denen die Mentor*innen unterstützen können, werden sorgfältig abgeglichen, um eine erfolgreiche Programmteilnahme zu ermöglichen. Als Mentor*innen fungieren dann erfahrene Professor*innen, die seit mindestens drei Jahren eine Professur inne und Interesse daran haben, Postdoktorand*innen bzw. Career Track-Professor*innen bei ihrer Karriere zu unterstützen. Nach dem Matching-Prozess werden alle Bewerber*innen informiert, ob ein Mentee bzw. ein*e Mentor*in gefunden wurde. Und dann kann es auch schon losgehen…