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"IMPACTS" für mehr gesundheitliche Chancengleichheit

Mit insgesamt rund 120.000 Euro fördert die German Alliance for Global Health Research (GLOHRA) bis Oktober 2026 ein neues Forschungsprojekt, das die Universität Erfurt gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNITM) durchführt. "IMPACTS" untersucht, warum Menschen in Ghana und Nigeria Hautaufhellungsprodukte verwenden und welche Faktoren diese Nutzung fördern. Dafür analysiert das Forschungsteam um Dr. Lars Korn und Dr. Gbadebo Collins Adeyanju sowohl das Konsumverhalten (Nachfrage) als auch Verkaufs- und Marktstrukturen (Angebot). Ziel ist es, gesundheitliche Risiken besser zu verstehen, regulatorische Lücken aufzudecken und Ansatzpunkte für wirksame Public-Health-Maßnahmen und Kommunikationsstrategien zu entwickeln.

Hautaufhellung ist in vielen Ländern südlich der Sahara weit verbreitet und ein wachsendes Public-Health-Problem: Viele Produkte enthalten gesundheitsschädliche Substanzen, regulative Kontrollen sind lückenhaft und Nutzer*innen sind häufig falsch oder unzureichend informiert. Die bisherige Forschung konzentriert sich überwiegend auf Konsument*innen. Die Rolle der Händler, wirtschaftliche Anreize und irreführende Produktkennzeichnung sind jedoch kaum untersucht. Diese “Forschungslücke” soll nun geschlossen werden – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung und gesellschaftlichen Bedeutung des Phänomens.

Am Projekt sind neben dem BNITM und der Professur für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt auch das Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR) in Ghana und die Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Ghana beteiligt. 

“Für uns ist es besonders spannend, beide Seiten des Marktes, also Konsument*innen und Händler, gleichzeitig zu betrachten”, sagt Dr. Gbadebo Collins Adeyanju. “So können wir besser verstehen, wie Schönheitsnormen, wirtschaftliche Zwänge, Fehlinformationen und regulatorische Lücken zusammenwirken. Außerdem bietet das Projekt eine einzigartige Gelegenheit, mit unseren Partnern in Ghana und Nigeria praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die gesellschaftlich relevant und kulturell sensibel sind.”

“IMPACTS” leistet einen bedeutenden Beitrag zu Gesundheitsschutz, Regulierung und Gleichstellung. Das Projekt macht versteckte Risiken und unbewusste Exposition gegenüber gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen sichtbar und liefert wichtige Daten für gesundheitspolitische Maßnahmen, Aufklärung und Kampagnen. Gleichzeitig stärkt es langfristig die Umsetzung zentraler Sustainable Development Goals und trägt insgesamt zu einer sichereren Verbraucherschutzpolitik sowie zu mehr gesundheitlicher Chancengleichheit bei.

Ansprechpartner an der Universität Erfurt:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
(Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft)
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