GeKo: innovativ, einzigartig und zukunftsweisend

Zum Wintersemester 2017/18 startet an der Uni Erfurt das neue Master-Programm Gesundheitskommunikation. Der Studiengang wurde soeben akkreditiert. Er wird das Studienangebot der Hochschule ergänzen und um einen wichtigen Baustein erweitern. „WortMelder“ sprach mit Prof. Dr. Constanze Rossmann und PD Dr. Cornelia Betsch, die den Master-Studiengang mit entwickelt haben…

Wofür braucht die Universität Erfurt einen Master Gesundheitskommunikation?
Wie in der Hochschulstrategie 2020 festgeschrieben, baut das Selbstverständnis der Universität Erfurt auf „interdisziplinäre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre, um Antworten auf die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln“. Genau das vereint der Master Gesundheitskommunikation. Er bringt verschiedene Fachdisziplinen zusammen – allen voran die Kommunikationswissenschaft und Psychologie, die die Basis des Studiengangs darstellen. Wesentliche andere Disziplinen sind Medizin, Public Health, Sozialwissenschaften, Philosophie und auch Theologie. Gemeinsam versuchen die unterschiedlichen Fächer, Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu finden. Damit bietet die Universität Erfurt einen interdisziplinären, zeitgemäßen Studiengang, der den Bedarf an gut ausgebildeten Kräften für den Gesundheitsmarkt bedient. Menschen werden älter, sie sind gesundheitsbewusster und übernehmen stetig mehr Verantwortung für ihre Gesundheit als früher. Dies zeichnet ein positives Zukunftsbild für Gesundheitsdienstleistungen. Dabei spielen aber das Verständnis von Gesundheitsverhalten und die Kommunikation rund um Gesundheit eine ganz zentrale Rolle.

Wo kann man in Deutschland Gesundheitskommunikation studieren – und wie unterscheidet sich das Erfurter Programm von anderen?
In dieser Form ist der Master Gesundheitskommunikation im deutschsprachigen Raum durchaus einzigartig. Die Universität Bielefeld bietet seit mehr als zehn Jahren den deutschlandweit einzigen und sehr nachgefragten universitären Bachelor-Studiengang mit dem Abschluss Health Communication an. Da dieser an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften angesiedelt ist, orientiert er sich jedoch sowohl personell als auch inhaltlich eher an den Gesundheitswissenschaften – während der Erfurter Studiengang vor allem auf Kommunikationswissenschaft und Psychologie aufbaut, natürlich im Konzert mit weiteren Disziplinen. Im Master-Bereich gibt es im deutschsprachigen Raum einige wenige, eher praxisorientierte oder berufsbegleitende Programme, wie an der Hochschule Magdeburg-Stendal, der Universität Wien und der Donau-Universität Krems. 
Daraus ergibt sich eine Marktlücke, die die Uni Erfurt mit dem neuen Master-Programm füllt: Gesundheitskommunikation als universitäres, genuin interdisziplinäres und empirisches Fach, das sich von bestehenden praxisorientierten (Weiterbildungs-)Angeboten durch einen wissenschaftlichen und forschungsbezogenen Fokus deutlich abgrenzt.

Welche Bedeutung hat das Thema für den Arbeitsmarkt – wo werden die Absolventen gebraucht?
Die beruflichen Erfolgsaussichten nach einem Abschluss in der Gesundheitskommunikation sind vielversprechend, denn der Gesundheitsmarkt wächst stetig. Hier werden fundiert ausgebildete Akademiker benötigt, die sich mit den psychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Hintergründen im Zusammenspiel von Gesundheit und Gesundheitsentscheidungen, Medien und Gesellschaft auskennen. Im Master „GeKo“ werden sie ausgebildet. Unsere künftigen Absolventen werden wissen, was Gesundheitsverhalten beeinflusst, wann wissenschaftliche Evidenz zuverlässig ist und wie man darauf aufbauend Kommunikationsstrategien entwickelt, Kampagnen durchführt und hinterher evaluiert. Damit eröffnet sich der Arbeitsmarkt z.B. in Gesundheitsorganisationen oder -behörden, Werbeagenturen, der Pharma- und Gesundheitsindustrie oder in Krankenhäusern. Darüber hinaus bereitet der Studiengang auf Berufe im Bereich Medizin-/Gesundheitsjournalismus, PR im Gesundheitssektor oder Markt- und Meinungsforschung mit einem Schwerpunkt im Bereich Gesundheit vor. Weitere Berufsfelder finden sich außerdem an den Schnittstellen von klassischen Gesundheitsberufen, Gesundheitsmarketing und -kommunikation in Unternehmen, staatlicher und nicht-kommerzieller Gesundheitsförderung und Prävention (NGOs), Public Health, Gesundheitsforschung und -monitoring (z.B. in Forschungsinstituten).

Was sind Studieninhalte und wie viel Praxisbezug steckt im Master-Programm Gesundheitskommunikation?
Studierende im Master „GeKo“ beschäftigen sich mit wichtigen Fragen im Spannungsfeld zwischen Medien, Individuum und Gesellschaft: Was beeinflusst Gesundheitsverhalten? Wie kann man es verändern? Welche Rolle spielen analoge und digitale Medien dabei? Wie werden gesundheitsspezifische Inhalte in den Medien dargestellt, wie werden sie wahrgenommen? Wie kann dieses Wissen in Kampagnen umgesetzt werden und welche Medienkanäle sind für die Verbreitung geeignet? Wie kann man den Erfolg einer Kampagne messen? Um diese Fragen zu beantworten, werden die Studierenden zunächst in die Psychologie oder Kommunikationswissenschaft eingeführt – je nach Vorkenntnissen. Zentral sind natürlich die Veranstaltungen zu Gesundheitskommunikation selbst – ergänzt durch Einführungen in die medizinischen Grundlagen von Gesundheit und die Grundzüge von Public Health. Unsere Studierenden lernen dabei, das Zusammenspiel von Gesundheit, Medien und Verhalten zu verstehen und durch effektive Kommunikationsmaßnahmen positiv zu beeinflussen. Der Master „GeKo“ ist forschungsorientiert. Das bedeutet: Wir vermitteln auch fundierte Kenntnisse in quantitativen und qualitativen Methoden sowie Statistik. In enger Zusammenarbeit mit den Lehrenden erforschen die Studierenden selbst aktuelle Phänomene der Gesundheitskommunikation. Es besteht außerdem die Option eines „Fast-Track“-Programms zur Promotion.

Arbeitet die Uni bei diesem Studienangebot auch mit externen Partnern zusammen und wenn ja inwiefern?
Das Lehrangebot wird von starken Partnern aus Gesundheitspolitik, Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitskommunikation und Gesundheitswirtschaft bereichert. Uns ist es wichtig, den Studierenden Spielraum und Chancen für eigene Praxiserfahrungen im Rahmen von anwendungsorientierten Lehrveranstaltungen, Praktika und Master-Arbeiten zu bieten. Im Public-Health-Modul arbeiten wir z.B. mit dem Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff und dem Robert-Koch-Institut zusammen. Das Modul Medizinische Grundlagen wird von Medizinfachleuten des Helios Klinikums Erfurt gelehrt. Weitere Partner sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), WHO Europe, ECDC, das Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung Erfurt (IMK), die Bertelsmann Stiftung, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), das Science Medica Center, aber auch Krankenkassen wie Barmer GEK Thüringen und TK Thüringen.

Was sollten die Studierenden mitbringen und wie funktioniert die Bewerbung?
Der Master-Studiengang richtet sich besonders an Absolventen eines psychologischen oder kommunikationswissenschaftlichen Bachelor-Studiengangs, die Interesse an einer Tätigkeit im Gesundheitssektor haben. Darüber hinaus können interessierte Quereinsteiger aus den Bereichen Medienwissenschaft, Journalismus, Erziehungswissenschaft, Health Communication, Medizin und Public Health ggf. unter Auflagen zugelassen werden. Die Bedingungen hierfür sind in der Prüfungsordnung nachzulesen. Sehr wichtig sind aber auch Kenntnisse in empirischen Forschungsmethoden. Hier setzen wir Erfahrungen im Umfang von mindestens 18 ECTS voraus.

Ergänzen Sie diesen Satz: Der Master Gesundheitskommunikation an der Uni Erfurt ist….
…innovativ, einzigartig und zukunftsweisend.


Weitere Informationen zum Master-Studiengang Gesundheitskommunikation finden Sie unter:  www.uni-erfurt.de/studium/studienangebot/master/geko.