Gut besuchte Podiumsdiskussion: „Frauen für Frieden – Zwischen Anpassung und Opposition“

Mehr als 150 Gäste waren jetzt zu Gast bei einer Podiumsdiskussion mit Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman im Collegium Maius. Die Veranstaltung unter dem Titel „Frauen für Frieden – Zwischen Anpassung und Opposition“ fand im Rahmen der internationalen Fachkonferenz „Friedens- und Konfliktforschung: Perspektiven aus dem Globalen Süden“ der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt statt.

Unter den Gästen war auch Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, der die Gäste willkommen hieß und zusammen mit dem Dekan dre Staatswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Guido Mehlkop, noch einmal die Notwendigkeit eines intensiven und freien Ideenaustausches in Thüringen unterstrich.

Tawakkol Karman, Hauptrednerin des Abends, die 2011 den Friedensnobelpreis für ihren gewaltfreien Einsatz für Frauenrechte und für Frieden und Demokratie im Jemen während des „Arabischen Frühlings“ erhielt, teilte mit dem Publikum ihre Motivation für den Kampf für Ermächtigung von Frauen. Im Anschluss saß sie zusammen mit Mirjam Kruppa (Thüringer Beauftragte für Migration, Integration und Flüchtlinge) und Bente Scheller (Leiterin des Regionalbüros Mittlerer Osten der Heinrich-Böll-Stiftung) auf dem Podium und diskutierte mit ihnen die aktuelle Rolle der Frau in der Politik, sowohl auf globaler als auch lokaler Ebene.

Bente Scheller teilte ihren Eindruck einer positiven Entwicklung im Nahen Osten, insbesondere in Saudi Arabien, wo sie eine „rasante Entwicklung“ hin zur Öffnung des öffentlichen Raums für Frauen. Tawakkol Karman verdeutlichte, dass Frauen durchsetzungstark sein müssen, wenn es um ihre Rechte geht: „Frage nicht nach Deinen Rechten, nimm sie Dir!“ Der aktuelle Einsatz für Frauenrechte im Nahen Osten und weltweit sei ein „andauernder Kampf.“ Mirjam Kruppa sprach über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Frauen mit Migrationshintergrund in Thüringen und betonte: „Wir haben viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.“ Allerdings müsse es auf lokaler Ebene mehr Angebote für Frauen geben. Kleine Schritte seien der Schlüssel zur Integration und gesellschaftlichen Teilhabe.

Prof. Dr. Solveig Richter, Initiatorin der Veranstaltung, zeigte sich zufrieden mit dem Abend: „Es war sehr beeindruckend, hier in Erfurt Teil einer so intensiven Diskussion zu sein. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir so ein spannendes Event veranstalten konnten.“