"Sie alle leisten ungeheuer wertvolle Arbeit"

Das Präsidium der Universität Erfurt hat sich heute mit einem weiteren Schreiben an alle Beschäftigten und Studierenden gewendet. Darin informiert es über die aktuelle Lage auf dem Campus und sagt allen Beteiligten "Dankeschön" für ihren Einsatz in der Corona-Krise. Das Schreiben im Wortlaut...

Liebe Angehörige und Mitglieder der Universität Erfurt, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeitende in Wissenschaft und Verwaltung, liebe Studierende, sehr geehrte Damen und Herren,

Europa, die Welt und wir alle befinden uns aktuell in der schlimmsten Pandemiekrise, die uns bislang widerfahren ist. Die Folgen und Auswirkungen sind gewaltig und in vieler Hinsicht noch unabsehbar. Dennoch müssen wir damit umgehen und so handlungsfähig als irgend möglich bleiben. Vor allem aber dürfen wir auch die Zukunft und Hoffnung nicht aus den Augen verlieren. Für uns alle sind die Belastungen immens.

Wir wollen auch kurz innehalten und an all die Betroffenen, Kranken und Verstorbenen weltweit denken. Keiner von uns hat solch ein weltumspannendes bedrohliches Ereignis je erlebt. Umso mehr ist unser Zusammenhalten gefordert.

Ich will auch ausdrücklich allen danken, die in dieser schwierigen und unübersichtlichen Zeit zum Kernbetrieb unserer Universität beitragen und alles dafür tun, dass unsere Hochschule aktuell funktioniert, und vor allem das im „Wie“ noch unsichere kommende Sommersemester bestmöglich vorbereiten. Der Kanzler, die Vizepräsidenten/in, die Mitglieder des Krisenstabs, das Rechenzentrum, die Kernverwaltung, die Universitätsbibliothek, die Hochschulkommunikation, so viele arbeiten im Hintergrund, zum Teil im Home-Office, zum Teil vor Ort daran, dass wir jetzt und in den kommenden Monaten funktionsfähig bleiben, bei allen Einschränkungen und eingeengten Bedingungen.

Selbstverständlich wollen, werden und müssen wir Sie alle ganz praktisch über die je aktuelle Situation informieren und wir wollen nach bestem Wissen auf die vielen drängenden Fragen eingehen. So gut es geht, werden wir Sie umfassend auf dem Laufenden halten, bitten aber um Verständnis dafür, dass wir nach wie vor auf manche Fragen aktuell keine Antworten liefern können, weil es dafür zum Beispiel noch der Absprachen zwischen den Ländern und dem Bund bedarf. Täglich können sich Entscheidungslagen, Umstände und Vorgaben ändern. Was wir sicher wissen, reichen wir selbstverständlich auch in Zukunft umgehend weiter.

Hier also eine Übersicht der wichtigsten aktuell laufenden Gespräche und Vereinbarungen:

Aufgrund der nach wie vor steigenden Infektionszahlen auch in Thüringen hat das Ministerium die zunächst für den 30. März geplante Entscheidungskonferenz zum Beginn des Vorlesungsbetriebes (Stand heute: 4. Mai) vertagt. Gemeinsam mit der Thüringer Landespräsidentenkonferenz will das Ministerium nun am 7. April darüber entscheiden und weitere Schritte planen. Davon abhängig ist auch die Wiederaufnahme des vollständigen oder teilweisen Präsenzbetriebs an der Universität Erfurt, die wir bislang zum 20. April planen.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs ist nicht gleichzusetzen mit dem Vorlesungsbeginn. Das bedeutet: Lehrveranstaltungen – egal ob auf dem Campus oder online – werden nicht vor dem 4. Mai (bzw. dem am 7. April vom Ministerium festzulegenden Termin) starten. Die Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs, die dem „geordneten Hochfahren“ des Campus‘ und der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen dient, wird nicht vor dem 20. April erfolgen.
Wir hoffen, in der kommenden Woche darüber informieren zu können, wie eine teilweise Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs im Konkreten aussehen kann.

Darüber hinaus wird aktuell diskutiert, ob es thüringenweit zu hochschul- und fächerunterschiedlichen Modalitäten, Formaten und Zeitfenstern in einem gesetzten Rahmen kommen sollte. Das Präsidium ist dazu im engen Austausch mit dem Ministerium.

Eine Möglichkeit, über die derzeit bundesweit diskutiert wird, ist die Verlängerung des Sommersemesters 2020 bis Ende Oktober und gleichzeitig die moderate Verkürzung der beiden nachfolgenden Semester, so dass das Wintersemester dann 2021/22 wieder im regulären Rhythmus stattfinden kann. Diese Variante wird von den Thüringer Hochschulen favorisiert. Das Ministerium stimmt sich hier mit den anderen Ländern ab, um zu einer für alle praktikablen Lösung zu kommen.

Darüber hinaus ist das Präsidium mit dem Studierendenwerk Thüringen im Gespräch über Hilfsmaßnahmen für Studierende, die aufgrund der Corona-Pandemie unverschuldet in finanzielle Not geraten sind und keinen Anspruch auf BAföG haben. Die Universität Erfurt hat sich in einer Eilentscheidung bereiterklärt, dem Studierendenwerk finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um so die Anzahl der seitens des Studierendenwerks bereitgestellten Überbrückungsdarlehen von bis zu 800 beziehungsweise 1.000 Euro bei Bedarf zu erhöhen.

In Arbeit ist außerdem ein virtueller Lernraum auf der Plattform „Moodle“, in dem einheitliche Lösungen für den Ausbau digitaler Lehre für alle Lehrenden der Universität Erfurt zur Verfügung gestellt werden. Dazu geht Ihnen in Kürze ein weiteres Schreiben des Vizepräsidenten für Studienangelegenheiten zu. Die Universität führt darüber hinaus das Webkonferenzsystem „Big Blue Button“ ein, mit dem Webinare angeboten werden können. Eine genaue Information dazu folgt.

Vor allem weisen wir nachdrücklich und wiederholt darauf hin, dass die umfassenden Informationen auf unserer Webseite zum Umgang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 stetig aktualisiert werden. Bitte informieren Sie sich dort regelmäßig unter: www.uni-erfurt.de/corona-info.

Der Krisenstab hat zudem die Mail-Adresse gesundheit@uni-erfurt.de eingerichtet, unter der Kolleginnen und Kollegen für Ihre Fragen zur Verfügung stehen.

Und noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die mit uns gemeinsam – ob im „Notbetrieb“ vor Ort oder im Homeoffice zuhause – daran arbeiten, die Prozesse nun so umzugestalten, dass wir das soeben gestartete Sommersemester auch unter den erschwerten Bedingungen zu einem guten Ende bringen können. Sie alle leisten ungeheuer wertvolle Arbeit. Das verdient unser aller Anerkennung. Aber auch Sie, die Sie geduldig abwarten, wie es weitergeht, die Sie Ihre Lehre improvisiert vorbereiten oder die Sie an Ihren Arbeiten weiter tun und sich auf Prüfungen in vielleicht ungewohnten Formaten vorbereiten, Sie alle wirken daran mit, diese schwere Krise zu bewältigen und schon heute die Zeit danach vorzubereiten. Danke, danke, danke!

Ihnen, Ihren Familien und Ihren Liebsten wünschen wir alle Kraft und Geduld und allen Mut, diese Zeit zu bestehen, sich gegebenenfalls auf neue ungewohnte Wege einzulassen und Vertrauen in die Zukunft zu behalten. Nur gemeinsam können wir das schaffen, werden wir das schaffen. Daran arbeiten wir. Und vor allem: Passen Sie auf sich auf, bleiben Sie gesund, bleiben Sie behütet.

Im Namen des gesamten Präsidiums sende ich Ihnen unsere herzlichen Grüße.

Walter Bauer-Wabnegg
(Präsident)