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Vortrag: "Krieg und Transformation. Erinnerungsformen und -konflikte in Bosnien und Herzegowina seit den 1990er-Jahren"

Der vom BMBF geförderte Forschungsverbund „Diktaturerfahrung und Transformation" lädt alle Interessierten am Donnerstag, 11. Februar, zur letzten Online-Veranstaltung im Rahmen seines Kolloquiums im Wintersemester 2020/21 ein. Diesmal geht es um "Krieg und Transformation. Erinnerungsformen und -konflikte in Bosnien und Herzegowina seit den 1990er-Jahren". Referenten sind Elma Hašimbegović und Nicolas Moll. Beginn ist um 16 Uhr.

Glaswand
Glaswand im Foyer des Historischen Museums von Bosnien und Herzegowina (Foto: Jens Schley, 2019)

Auf dem Gebiet der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien haben sich seit 1991 und in Folge von mehreren Kriegen sieben Staaten gebildet, eine „friedliche Revolution“ gab es hier nicht. Die Idee eines multiethnischen sozialistischen Bundesstaates wurde abgelöst durch ethnonationale Ideen, verbunden mit der mörderischen Politik des "ethnischen Säuberung".  Als trauriges Beispiel hierfür steht der Bosnienkrieg mit seiner dreijährigen Belagerung der Stadt Sarajevo und dem Massaker von Srebrenica mit mehr als 8.000 Toten, das von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft wurde. Wie formt sich eine Erinnerungskultur angesichts solcher brutalen Umbruchsbedingungen und was bedeutet hier die Transformation einer Gesellschaft? Wie prägt die Erfahrung des Krieges und das Erleben eines mörderischen Nationalismus die Erinnerung an das frühere sozialistische Jugoslawien? Und was bedeutet das für die ganz praktische Erinnerungsarbeit vor Ort?

Elma Hašimbegović und Nicolas Moll möchten an Hand dieser Fragen eine Vergleichsebene zu Deutschland schaffen und anschließend gemeinsam mit dem Kolloquium diskutieren. Hašimbegović leitet in Sarajevo das Historische Museum von Bosnien und Herzegowina, das frühere „Museum der Revolution“, und Nicolas Moll koordiniert von Sarajevo aus „Memory Lab“, eine transeuropäische Plattform für Erinnerungsarbeit.

+++ Achtung: Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. +++

Das Kolloquium findet digital über die Plattform Cisco Webex statt. (Meetingraum: uni-erfurt.webex.com/meet/DuT.Erfurt)
Der Meetingraum wird 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung geöffnet. Es ist keine gesonderte  Anmeldung erforderlich, Sie können direkt über Ihren Browser dem Meeting beitreten. Benötigen Sie mehr Informationen zum Zugang oder Hilfe, wenden Sie sich bitte an: dut.info@uni-erfurt.de.