„Martin Chemnitz (1522-1586) - Ein Sohn Treuenbrietzens im Kampf um Luthers Erbe.“

Am Sonntag, dem 2. Oktober, 19.00 Uhr, hält Prof. Andreas Lindner in der St. Marienkirche zu Treuenbrietzen den Festvortrag: „Martin Chemnitz (1522-1586) - Ein Sohn Treuenbrietzens im Kampf um Luthers Erbe.“

Anlass ist der 500. Geburtstag von Martin Chemnitz, neben dem württembergischen Theologen Jacob Andreae (1528-1590) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der wichtigste Moderator bei den Bemühungen, eine Lehreinheit der lutherischen Territorien des Reichs herzustellen. Diese mündeten in der Konkordienformel von 1577 und mit dieser gemeinsam in einer Sammlung der lutherischen Bekenntnisschriften, dem Konkordienbuch von 1580. Schon die Zeitgenossen sahen damit in ihm den Bewahrer des theologischen Erbes Luthers. Aus einer anonymen Quelle ist dazu der Kommentar überliefert: „Ihr Protestanten habt zwei Martine; wäre der Spätere nicht gewesen, hätte der Erste nicht bestanden.“ Da dieser Prozess in heftigen Konflikten mit den sogenannten Philippisten, den Schülern und Anhängern des 1560 verstorbenen Philipp Melanchthon stattfand, Chemnitz sich aber zeitlebens auch um eine mit Luthers Lehre vereinbare Interpretation  von dessen theologischem Hauptwerk, den „Loci communes“ von 1521, verdient gemacht hatte, sicherte er auch das Vermächtnis des zweiten der beiden großen Wittenberger Reformatoren.

Aus demselben Anlass wird im Lutherjahrbuch 89 (2022) der Aufsatz: „Zwischen Luther und Melanchthon  Martin Chemnitz - Eine Bilanz zu seinem 500. Geburtstag.“ erscheinen.