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"Jetzt kommt die große Bewährungsprobe!"

Der Präsident der Universität Erfurt, Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, hat in einem Brief alle Studierenden und Beschäftigten im Wintersemester willkommen geheißen und sie auf die Corona-bedingten Herausforderungen eingestimmt. Der Brief im Wortlaut...

Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg
Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg

Liebe Studierende, liebe Professor*innen und Lehrende, liebe Mitarbeiter*innen, liebe alle,

dieser Tage starten wir gemeinsam in unser zweites Corona-Semester. Ich heiße Sie alle und insbesondere unsere Erstsemester-Studierenden herzlich willkommen.

Natürlich hätten wir uns bessere Startbedingungen gewünscht, aber die Welt ist weiterhin im Ausnahmezustand. Das neuartige Corona-Virus hat unseren Alltag fest im Griff und fordert von uns allen große Anstrengungen und Opfer. Umso mehr bitte ich Sie und Euch dringend um Geduld und Durchhaltevermögen. Während wir im Sommer im weitgehenden Online-Semester erste Erfahrungen unter Pandemiebedingungen sammeln konnten und die Situation sehr gut gemeistert haben, stehen wir nun am Start eines sogenannten Hybridsemesters mit Präsenz- und Online-Betrieb, während gleichzeitig die Infektionszahlen sprunghaft ansteigen und einen harten Winter ankündigen. Jetzt kommt also die große Bewährungsprobe.

Deswegen will ich heute ausdrücklich an uns alle appellieren und gleichzeitig Mut machen. Es kommt jetzt wirklich auf jede und jeden an, wenn wir einen ungebremsten Anstieg der Fallzahlen verhindern und damit unseren Semesterbetrieb retten wollen. Weil nämlich nicht mehr nur einzelne Cluster das Infektionsgeschehen treiben, sondern sich zunehmend eine granulare Verteilung abzeichnet, individualisiert sich damit auch die Verantwortung auf jede und jeden Einzelnen von uns. Um Schulen und Betriebe offen zu halten, den Universitätsbetrieb weiter zu ermöglichen, das Wirtschaftsleben nicht zu sehr auszubremsen und insbesondere die Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser nicht zu überlasten, müssen wir alle unser Alltagsverhalten darauf einrichten und unsere Kontakte so gut es geht zurückfahren und beschränken. Die Verbreitung des Virus hängt voll und ganz von den Kontakten zwischen Menschen ab.

Insbesondere der private Bereich rückt hier zunehmend in den Vordergrund. Auch die Infektionsgeschehen an Nachbar-Universitäten bestätigen das. Studentische Abschlussfeiern und Abschiedsfeiern von Lehrenden in Gastronomiebetrieben und im privaten Bereich hatten dort größere Ausbruchsgeschehen getriggert, während der Lehrbetrieb ohne Erkrankungsfälle ziemlich gut geklappt hat. Gerade im privaten Bereich und bei Feiern vor allem in Innenräumen lauert also die größte Infektionsgefahr.

Auf dem Campus richten wir unsere Hygieneregeln so gut es geht auf die jeweilige Situation ein und leisten wir alles, um einen verantwortbaren Präsenzbetrieb zu ermöglichen. Aber auch hier müssen alle dringend die erforderlichen Regeln einhalten, also:

  • Alltags- oder Schutzmasken tragen, wo sie gefordert sind;
  • Mindestabstände von 1,5 Metern einhalten;
  • regelmäßige Händehygiene;
  • und lüften, lüften, lüften.

Darüber hinaus beschränken Sie bitte Ihre sozialen Kontakte auf das dringend notwendige Mindestmaß. Welcher dramatisch-rasante Anstieg sich aus einem exponentiellen Anstieg von Fallzahlen ergibt, muss mittlerweile schon gar nicht mehr vorgerechnet werden. Das wissen wir mittlerweile aus vielen warnenden Botschaften.

Große Gruppen und überhaupt Kontakte sind also das, was dieses hochinfektiöse und über die Atemluft übertragene Virus besonders liebt. So kann es sich am besten ausbreiten. Genau hier liegt aber auch unsere Chance. Deswegen bitte ich Sie alle herzlich darum, in diesem Winter die erforderliche Geduld und das notwendige Durchhaltevermögen aufzubringen, damit wir gemeinsam so unbeschadet als möglich im Frühjahr ankommen und die Fallzahlen im erträglichen Rahmen halten. Bis dahin dürfen wir ja auch darauf hoffen, dass es im Zeitverlauf dank der ungeheuren Anstrengungen der Fachleute neue erfolgreiche medizinische Angebote in Behandlung und Vorbeugung gibt und wir auf einen mehr und mehr entspannten Alltag hoffen dürfen. Zunächst aber müssen wir die kommenden Wintermonate möglichst gut meistern.

Alle wichtigen Mitteilungen zu unserem Hygienekonzept und wichtige neue Mitteilungen finden Sie stets aktuell auf der Website der Universität Erfurt. Informieren Sie sich dort bitte regelmäßig über aktuelle Neuigkeiten. Und lassen Sie sich den Mut für ein bestmögliches Wintersemester bitte, bitte nicht nehmen. Denn gemeinsam haben wir große Chancen, diese Jahrhundertanforderung bestmöglich zu meistern, wenn wir solidarisch und fürsorglich zusammenhalten, die Nerven behalten und die gute Laune auch in bedrückten Momenten nicht aufgeben. Darum will ich uns alle bitten. Wir haben unsere Möglichkeiten selbst in der Hand, nutzen wir sie auch und hören wir nicht auf leichtfertige Verharmloser*innen und Verschwörungsfloskeln.

In diesem Sinn heiße ich Sie alle herzlich in diesem zweiten ungewöhnlichen und herausfordernden Corona-Semester willkommen und sende ich Ihnen die besten und herzlichen Wünsche des gesamten Präsidiums. Wir sind für Sie da und geben alles, um zusammen mit Ihnen auch dieses Wintersemester für unsere Studierenden zum Erfolg zu führen.

Ihr Walter Bauer-Wabnegg

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