Investitionen außerhalb des Heimatmarktes sind mit großen Unsicherheiten für Unternehmen verbunden. Sich an anderen (erfolgreichen) Unternehmen zu orientieren, wird generell als geeignete Strategie angesehen, diese Unsicherheiten zu verringern. Zschoche und Fournés Papier untersucht, inwieweit Familienunternehmen diese Strategie nutzen, und zeigt anhand von Daten deutscher Familienunternehmen, dass diese Unternehmen andere Familienunternehmen (nicht den Branchenführer wie sonst in der Literatur angenommen) in einem ausländischen Markt imitieren. Das liege daran, so die Autoren, dass Familienunternehmen nicht nur ökonomische Ziele verfolgen – und diese Gemeinsamkeit aller familiengeführten Firmen macht sie zur relevanten Referenzgruppe. Das Imitationsverhalten werde verstärkt, wenn es sich um die erstmalige Investition in einen Markt handelt – weil hier die Unsicherheit besonders groß ist – und abgeschwächt, wenn das Familienunternehmen börsennotiert ist – weil hier die Eigenheiten von Familienunternehmen durch die Interessen der Aktionäre abgemildert werden.
Mit ihren Ausführungen über diese Strategien von Familienunternehmen setzten sich Miriam Zschoche und Sebastian Fourné in Atlanta gegen mehr als 600 weitere Papiere durch.