Das Studium des Orients in Gotha wurde vom 17. bis ins 19. Jahrhundert von Gelehrten geprägt, die auf unterschiedlichen Gebieten tätig waren. Zu diesen Gebieten gehörten die Theologie, das Studium von Sprachen wie Arabisch, die Äthiopistik, die islamische Numismatik, die Geografie, Astronomie und Ethnografie. Einige dieser Disziplinen, wie etwa die Äthiopistik oder die islamische Numismatik, wurden in Gotha sogar begründet. Die Gelehrten wirkten dabei, anders als an anderen Zentren der Orient-Studien, nicht an einer universitären Einrichtung, sondern im Umfeld des Gothaer Hofs und häufig mit der Unterstützung der Herzöge. Ihre Bemühungen waren geprägt von den jeweiligen historischen Kontexten: Im 17. Jahrhundert interessierte man sich für den Islam im Zeitalter der “Türkengefahr”, Äthiopien rückte später vor dem Hintergrund militärischer, wirtschaftlicher und missionarischer Ambitionen des Gothaer Hofs ins Zentrum des Interesses und während der Aufklärung lag ein Fokus auf der Welterschließung durch Reisen.
Diesen und weiteren Themen ist ein Bibliotheksgespräch mit dem Historiker PD Dr. Asaph Ben-Tov (Universität Hamburg) gewidmet. Als Experte auf dem Gebiet der Frühen Neuzeit forscht er zu orientalischen Studien im deutschsprachigen Raum. Dr. Ben-Tovs Gesprächspartner ist Dr. Feras Krimsti, wissenschaftlicher Referent und Kurator der Ausstellung. Die digitale Ausstellung knüpft an die gleichnamige Präsenzausstellung von 2024 an. Im Bibliotheksgespräch werden auch kurze Einblicke in Ausstellungsinhalte gegeben.
Um Anmeldung unter Tel. 0361/737-5530 bzw. per Mail an: veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de wird gebeten.