Die Arbeit wurde seiner bereits vom European Network in Universal and Global History (ENIUGH) mit einer "honorary distinction" ausgezeichneten ist im Verlag de Gruyter veröffentlicht worden. In seiner Schrift, die als Band der Reihe „Work in Global and Historical Perspective“ (21) erschien, analysiert Rösser Arbeit und Arbeitsbeziehungen anhand von drei Fallstudien im kolonialen Deutsch-Ostafrika: dem Bau der Zentralbahn (1905–1916), der Otto-Plantage in Kilossa (1907–1916) und der paläontologischen Tendaguru-Expedition (1909–1911). Der Fokus seiner Betrachtungen liegt dabei auf bisher vernachlässigten Akteur*innen und Akteursgruppen der Arbeit im kolonialen Kontext Ostafrikas: Dies waren vor allem deutsche Unternehmen und ihre Mitarbeiter, weiße subalterne Eisenbahnsubunternehmer und Arbeitsvermittler, indische Facharbeiter und (qualifizierte) ostafrikanische Arbeiter. Auch wiesen diese Orte der Arbeit eigenständige Logiken und Charakteristika auf, da sie alle in einem Spannungsverhältnis zwischen dem „Globalen" und dem „Lokalen", zwischen Zwang und Freiwilligkeit, zwischen maschineller und manueller Arbeit, zwischen qualifizierter und ungelernter Arbeit, zwischen Reproduktions- und Lohnarbeit sowie zwischen Schwarz und Weiß existierten.
Der Hedwig Hintze Preis wird traditionell im Rahmen des Historikertags beim Festakt des VHD verliehen. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr am Donnerstag, 18. September, um 19 Uhr statt.