Dabei werden Probleme herausgearbeitet, mit denen sich imperiale politische Strukturen weltweit konfrontiert sahen: Wie sind Imperien in verschiedenen Teilen der Welt und in unterschiedlichen Perioden diese Probleme angegangen?
Das Projekt basiert auf einer Reihe von thematischen Workshops, in denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begegnen, die über verschiedene Imperien arbeiten. Sie decken die fünf großen Zivilisationszentren der Alten Welt (Ostasien, Europa, Innerasien, der Nahe Osten und Südasien) ab, in denen sich imperiale Formationen durch Interaktion und gegenseitige Befruchtung entwickelt haben. Für jede dieser Makroregionen wird zwischen der ersten Welle der Reichsbildung (meist in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr.), der zweiten Welle (Mitte des ersten Jahrtausends n. Chr.) und der dritten Welle, die durch die Bildung des Mongolenreiches im 13. Jahrhundert ausgelöst wurde, unterschieden.
Ein erster Band mit Forschungsergebnissen ist nun bei Cambridge University Press erschienen: The Limits of Universal Rule: Eurasian Empires Compared, herausgegeben von Yuri Pines, Michal Biran (Hebrew University) und Jörg Rüpke (Max-Weber-Kolleg, Universität Erfurt). Er basiert auf einer Konferenz, die 2015 in Erfurt und Eisenach stattfand und untersucht die Faktoren, die die Expansion und das Schrumpfen der eurasischen Imperien begünstigten: von der Ideologie bis zur Ökologie, von wirtschaftlichen und militärischen Überlegungen bis zur wechselnden Zusammensetzung der imperialen Eliten.